2024-12-26
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Windenergie Stichwort: "UN"

Ausschreibungen

Modell zur Kostensenkung bei der Vergütung erneuerbarer Energien

Im EEG 2016 wurde erstmals vom deutschen Gesetzgeber festgelegt, dass künftig ein Ausschreibungsverfahren zum Einsatz kommt, um die Höhe der Vergütung für erneuerbare Energien festzulegen. Dahinter steckt die Idee, dass dadurch der Wettbewerb vergrößert und die Kosten gesenkt werden, denn nur das Angebot mit den niedrigsten Kosten erhält den Zuschlag.

In anderen Ländern werden Ausschreibungen schon länger angewendet, auch in der stark internationalisierten Offshore-Industrie werden Aufträge meist über öffentliche Ausschreibungen vergeben.

Windenergie Wiki:
Offshore, Ausschreibungen
Quelle:
Windmesse.de

Übertragungsnetzbetreiber

Unternehmen, die die Stromnetze eines Landes betreiben

Die Übertragungsnetzbetreiber - meist kurz ÜNB oder Netzbetreiber genannt - betreiben die Infrastruktur der Stromnetze und sind dafür verantwortlich, dass die Netze reibungslos funktionieren, sowie ggf. ausgebaut und erneuert werden. Des Weiteren haben sie dafür zu sorgen, dass alle Kraftwerkbetreiber ihren Strom ins Netz einspeisen können.

In Deutschland gibt es vier ÜNB, die regional aufgeteilt sind:

  • TenneT
  • 50Hertz Transmission
  • Amprion
  • TransnetBW

Für die Offshore-Windenergie sind TenneT (Nordsee) und 50Hertz (Ostsee) von Belang, da Amprion und TransnetBW nur Gebiete ohne Küstenzugang verwalten.

Windenergie Wiki:
Offshore
Quelle:
Windmesse.de

Sektorkopplung

Verzahnung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr

Um die Energiewende nachhaltig voranzubringen, ist es notwendig, die Sektoren Strom, Verkehr und Wärme nicht mehr unabhängig voneinander zu betrachten, sondern sie zu verbinden, was unter dem Begriff Sektorkopplung verstanden wird.

Diese Verbindung kann über verschiedene Maßnahmen geschehen. Ein Beispiel für die Verzahnung ist die Errichtung von Power-to-Gas-Anlagen, durch die Windenergie in Gas umgewandelt und so für die Sektoren Wärme und Verkehr nutzbar gemacht wird.

Windenergie Wiki:
Sektorkopplung, Energiewende
Quelle:
Windmesse.de

10H-Regelung

Regelung (in Bayern), die festlegt, dass Windkraftanlagen einen Mindestabstand vom 10-fachen ihrer Höhe zu Wohngebäuden einhalten müssen

Die Regelung, die in der Bayerischen Bauordnung (BayBO) festgeschrieben ist, gilt in Bayern seit November 2014 und besagt, dass Windkraftanlagen "einen Mindestabstand vom 10-fachen ihrer Höhe zu Wohngebäuden in Gebieten mit Bebauungsplänen, innerhalb im Zusammenhang bebauter Ortsteile und im Geltungsbereich von Satzungen nach § 35 Abs. 6 BauGB einhalten" müssen.

Weil viele Windenergieanlagen heutzutage über Türme bis zu 200m Höhe verfügen, wurde der Ausbau der Windenergie durch die Regelung in Bayern massiv erschwert, da dadurch die meisten Flächen im Freistaat nicht mehr für Windkraft zur Verfügung stehen.

Eine Klage der bayrischen Oppositionsparteien vor einem Gericht in Bayern wurde im Mai 2016 abgewiesen und die Regelung bestätigt.

Die Ausbauzahlen zwischen 2014 und 2020 zeigen deutlich, dass die 10H-Regelung den Neubau von Windkraftanlagen in Bayern nahezu zum Erliegen gebracht hat. Zwar können Kommunen über die Bauleitplanung auch Anlagen innerhalb der 10H-Grenzen ermöglichen, doch scheitert das in der Praxis meist an erheblichen Widerständen von Bürgerinitiativen oder Nachbargemeinden.

 

 

Windenergie Wiki:
10H-Regelung
Quelle:
Windmesse.de

Dekarbonisierung

Dekarbonisierung, seltener Entkarbonisierung genannt, bezeichnet die Umstellung der Wirtschaft auf einen möglichst niedrigen Ausstoß von Kohlenstoffdioxid (CO2).

Dabei geht es in erster Linie darum, dass die Wirtschaft verschiedene Methoden entwickelt, um möglichst wenig CO2 auszustoßen, was als größter Treiber des Klimawandels gilt.

Das langfristige Ziel ist die CO2-Neutralität der Wirtschaft. Als wichtiger Schritt, der die Idee der Dekarbonisierung auch in das Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit gebracht hat, gilt die Festlegung der G7-Staaten auf dem Gipfel auf Schloss Elmau (Deutschland) im Jahr 2015, die weltweiten Treibhausgasemissionen bis 2050 um 40 % bis 70 % im Vergleich zum Jahr 2010 zu reduzieren und die Weltwirtschaft bis 2100 vollständig zu dekarbonisieren. Im Pariser Klimaabkommen wurde Ende 2015 festgelegt, dass die CO2-Emissionen so reduziert werden sollen, dass die globale Erwärmung auf möglichst 1,5 Grad Celsius begrenzt werden kann.

Eine große Möglichkeit, die Dekarbonarisierung zu erreichen, besteht in der Umstellung der Stromnutzung aus fossilen Energiequellen hin zu Erneuerbaren.

Windenergie Wiki:
Dekarbonisierung
Quelle:
Windmesse.de

Versorgungssicherheit

Die Versorgungssicherheit ist eines der zentralen energiepolitischen Ziele Deutschlands und muss jederzeit garantiert werden können.

Als Industrienation ist es für Deutschland unabdingbar, dass möglichst jeder im Land zu jeder Zeit Zugriff auf eine funktionierende Energieversorgung hat. Daher gehört die Versorgungssicherheit zusammen mit der Wirtschaftlichkeit und der Umweltverträglichkeit der Energieversorgung zu den energiepolitischen Prioritäten.

Um die schwankende Stromeinspeisung erneuerbarer Energien ausgleichen zu können, werden sogenannte Reservekraftwerke benötigt, die im Notfall einspringen und Energie liefern müssen, vor allem im energieintensiveren Winter. Dabei handelt es sich um fossile Kraftwerke, idealerweise um Gaskraftwerke, da diese schnell hoch- und runterregelbar sind.

Dazu müssen die Übertragungsnetzbetreiber Reservekapazitäten bereit stellen. Die Reservekraftwerksverordnung regelt darüber hinaus, dass die Betreiber geplante Stilllegungen ihrer Kraftwerke zwölf Monate im Voraus anmelden müssen.

Windenergie Wiki:
Versorgungssicherheit
Quelle:
Windmesse.de

Beteiligungsangebot

Beteiligungen sind direkte Geldanlagen mit unternehmerischem Charakter, also keine Spareinlagen, Tagesgelder oder Festgelder.

Beteiligungen unterliegen nicht der Einlagensicherung. Die Besicherung des Projekts kommt sozusagen aus sich selbst, d.h. aus der projekteigenen Ertragskraft. Bei Beteiligungen hat der Anleger gute Chancen auf mehr Ertrag als dem marktüblichen Zins.

Allerdings unterliegen Beteiligungen auch einem gewissen Risiko. Denn mehr Zins / mehr Ertrag bedeutet immer auch mehr Risiko. Dieser Zusammenhang muss jedoch grundsätzlich nichts Schlechtes sein. Denn eine Geldanlage kann trotz Risiko attraktiv sein. Daher darf Risiko nicht mit Verlust gleichgesetzt werden. Wer hohe Renditen möchte, sollte jedoch das Risiko einschätzen können und erst nach gründlichem Abwägen bewusst eingehen.

Als marktübliche Beteiligungsangebote werden Angebote genannt, die entweder bei Banken oder bei Finanzdienstleistern erworben werden können. Diese fangen bei Aktien oder Aktienfonds an, gehen über Anleihen, Genussrechte, Festverzinsliche Wertpapiere bis hin zu den geschlossenen Beteiligungsfonds (Kommanditeinlagen) oder festverzinslichen Unternehmensbeteiligungen in Form des Nachrangdarlehens (Festzinspapiere).

Als eher „marktunübliche“ Beteiligungen sind die Beteiligungen zu nennen, die direkt im Unternehmen einzugehen sind. Hierzu gehören beispielsweise die stille Beteiligung oder gleich die klassische Unternehmensbeteiligung (Inhaber / Mitinhaber).

Windenergie Wiki:
Beteiligungsangebot
Quelle:
UDI Beratungs GmbH

Grünes Geld

Grünes Geld funktioniert prinzipiell genauso wie „normales“ Geld, aber im Detail dann doch ganz anders! Denn bei Grünen Geldanlagen kommt es auf den Inhalt an. Anleger wissen, was mit ihrem Geld geschieht und wo und wie ihr Geld „arbeitet“, nämlich im grünen Sektor.

Bei Grünem Geld erzielt der Anleger neben ökonomischem Mehrwert – z.B. Zins, Ausschüttung, Dividende – auch ökologischen Mehrwert, z.B. CO2-Reduzierung.

Zudem wird der Begriff Grünes Geld auch auf der Kreditseite verwendet. Wenn beispielsweise der private Darlehensnehmer einen Kredit aufnimmt und damit sein Energieeffizienzgebäude finanziert. Oder wenn z.B. ein Öko-Schreiner ein Bankdarlehen für die Finanzierung der Erweiterung seines Ladens verwendet.

Es gibt in diesem Zusammenhang auch den Begriff des Nachhaltigen Investments. Hier kommt als Ergänzung noch der soziale Aspekt hinzu. D.h. beim Nachhaltigen Investment muss die Geldanlage neben ökologischem Mehrwert, zugleich ökologischen Mehrwert und sozialen/ethischen Mehrwert bieten, z.B. keine Kinderarbeit oder feste und faire Arbeitsverträge.

Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften, schließen daher ganz klar mindestens folgende Punkte aus:

  • keine Atomenergie

  • keine Rüstungs- und Waffenproduktion

  • keine Kinderarbeit oder Zwangsarbeit

  • keine Diskriminierung von ethnischen oder sozialen Minderheiten

Einige Öko-Firmen ergänzen noch zusätzlich um Punkte, wie:

  • keine Gentechnik in der Landwirtschaft

  • kein Anbau oder Förderung von Monokulturen

  • keine Tierversuche

Windenergie Wiki:
Grünes Geld
Quelle:
UDI Beratungs GmbH

Notabschaltung

Automatische Selbstabschaltung einer Windkraftanlage

Nach einer Fehlfunktion können sich moderne Windkraftanlagen selbstständig abschalten, bis der Fehler korrigiert oder der Schaden behoben ist.

Quelle:
Windmesse.de

Blindleistung

Ein Begriff aus der Elektrotechnik

In einem mit Drehstrom betriebenen elektrischen Energieversorgungsnetz fließt häufig mehr Energie zwischen dem Erzeuger (Kraftwerk) und einem Verbraucher, als der in der gleichen Zeit umsetzen kann. Diese zusätzliche Energie pro Zeit trägt nichts zur tatsächlichen Leistung (Wirkleistung) bei und ist im Allgemeinen unerwünscht, da sie auch nicht in thermische oder mechanische Leistung umgewandelt werden kann. Diese Leistung wird als Blindleistung bezeichnet.

Zur Entlastung des Netzes muss sie an ihrer Entstehungsquelle ausgeglichen werden. Damit der Netzbetrieb sicher ist, muss immer an allen Punkten des Netzes ein ausreichendes Maß an Blindleistung vorliegen.

Windenergie Wiki:
Blindleistung
Quelle:
Windmesse.de

Bundesnetzagentur

Deutsche Bundesbehörde, die unter anderem überwacht, dass die Qualität der Stromversorgung in Deutschland gesichert bleibt

Die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen mit Sitz in Bonn, kurz Bundesnetzagentur (BNetzA), ist eine obere deutsche Bundesbehörde im Geschäftsbereich des Bundeswirtschaftsministeriums.

Als Wettbewerbsbehörde regelt sie die Öffnung der Netze für neue Anbieter und sichert den Wettbewerb. Gleichzeitig ist die Bundesnetzagentur Ansprechpartner für Verbraucherfragen zum Thema Energie. Traditionelle Aufgaben der Bundesnetzagentur im Energiemarkt sind die Ausgestaltung der Bedingungen, zu denen Strom- und Gasanbieter die Netze zur Belieferung ihrer Kunden nutzen können und die Regelung der Entgelte, die hierfür verlangt werden dürfen.

 

Quelle: Bundesnetzagentur

Windenergie Wiki:
Bundesnetzagentur
Quelle:
Windmesse.de

Direktvermarktung

Bei der Direktvermarktung erfolgt der Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen direkt vom Hersteller an den Endverbraucher ohne irgendwelche Zwischenhändler.

Im Fall des Stromhandels bedeutet Direktvermarktung, dass der Strom aus erneuerbaren Energiequellen direkt an Großabnehmer oder an der Strombörse verkauft wird.

Seit 2012 setzt das EEG für Anlagenbetreiber den Anreiz, regenerativ erzeugten Strom direkt zu vermarkten, da durch eine Markt- und Management-Prämie die Chance entsteht, ihre Erlöse über die Einspeisevergütung hinaus zu steigern.

Windenergie Wiki:
Direktvermarktung
Quelle:
Windmesse.de

Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung = HGÜ

Die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) ist ein Verfahren der elektrischen Energieübertragung mit hoher Gleichspannung.

Bei der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) werden große elektrische Leistungen bei hoher Spannung (ab 220 Kilovolt) über große Entfernungen übertragen. Der Vorteil gegenüber dem herkömmlichen Wechselstromnetz: Es kommt nur zu minimalen Verlusten von Strom.

In Europa kommen HGÜ-Leitungen bislang fast ausschlielich beim Anschluss von Offshore-Windparks zum Einsatz, da davon ausgegangen wird, dass HGÜ-Systeme ab ca. 55 bis 70 km Kabellänge wirtschaftlicher sind als eine herkömmliche Anbindung in Hochspannungsdrehstromtechnik.

Windenergie Wiki:
Windpark, Offshore
Quelle:
Windmesse.de

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