2024-11-21
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Meldung von Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE

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Offshore-Wind-Branche definiert Handlungsfelder für die Politik: Impuls für die Offshore-Wind-Wertschöpfungskette dringend erforderlich

Kein Zubau im zweiten Halbjahr 2020. Insgesamt 1.501 Anlagen mit einer Leistung von 7.770 MW am Netz – Offshore-Wind liefert sauberen, sicheren und kostengünstigen Strom vom Meer / Schnellstmögliche Ausschreibung von potenziell nutzbaren Flächen erforderlich, um frühere Bauaktivitäten zu ermöglichen und so vorhandenes Innovationspotenzial, Beschäftigung und die Wertschöpfungskette in Deutschland zu erhalten / Positive Marktdynamik durch die EU-Strategie für erneuerbare Offshore-Energie nutzen, Investitionsschub auslösen!

Heute wurden die Ausbauzahlen für die Offshore-Windenergie 2020 durch die deutsche Offshore-Windbranche vorgestellt. Demnach gingen im vergangenen Jahr 32 Anlagen mit einer Leistung von 219 MW erstmalig ans Netz. Insgesamt speisen damit in der deutschen Nord- und Ostsee 1.501 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 7.770 MW Strom ein. Aufgrund falsch gesetzter politischer Rahmenbedingungen konnten im 2. Halbjahr 2020 keine neuen Anlagen gebaut werden.

„Während sich die langfristigen Rahmenbedingungen für die Offshore-Windindustrie im vergangenen Jahr mit dem ‚Green Deal‘ der EU und den neuen Langfristzielen der Bundesregierung bis 2040 verbessert haben, bleibt die kurzfristige Situation der Branche mit dem sehr schwachen Heimatmarkt herausfordernd“, kommentieren die Branchenorganisationen BWE, BWO, VDMA Power Systems, WAB und die Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE die heute von der Deutschen WindGuard veröffentlichten Offshore-Ausbauzahlen für das Jahr 2020.

Umgehend Bauaktivitäten ermöglichen, Zubau entzerren und Wertschöpfungskette stärken

Zahlreiche Unternehmen der Offshore-Windindustrie sind nicht nur mit den Herausforderungen der Internationalisierung und der Corona-Krise konfrontiert, sondern auch mit dem Ausblick, dass in deutschen Gewässern im kommenden Jahr keine einzige Offshore-Windkraftanlage installiert werden soll – nachdem der Ausbau bereits 2020 nur 15 Prozent des Niveaus von 2017 entsprach.

Die gravierenden Folgen des fehlenden Ausbaus der Windenergie in Nord- und Ostsee, wie Unternehmensschließungen, Beschäftigungsverluste und Abwanderungen aus dem deutschen Markt, vor denen die Branche in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewarnt hatte, müssen schnellstmöglich überwunden werden. Es ist sinnvoll, jetzt einen Investitionsschub auszulösen. Das sichert die deutsche Offshore-Wind-Wertschöpfungskette. Dafür ist es erforderlich, die durch die Branche vorgeschlagene Küstenmeerregelung schnell umzusetzen und die „Ausbauspitze“ in den Jahren 2029 und 2030 nach vorne zu entzerren. Notwendig ist ein kurzfristiger Impuls für den kosteneffizienten Zubau. Das Modernisierungs- und Investitionsprogramm Energiewende bringt nicht nur den Klimaschutz voran, es macht Deutschland unabhängiger von Energieimporten, kann Jobmotor sein und bietet innovativen kleinen und mittelständischen Unternehmen hierzulande und auf den weltweiten Exportmärkten große wirtschaftliche Chancen.

Dafür müssen die vorhandenen Potenziale schnellstmöglich zusätzlich ausgeschrieben und mit raschen Inbetriebnahmen verbunden werden. Mehr Zubau sollte vor dem Ende der Dekade stattfinden. So lässt sich das Ausbauziel der Bundesregierung von 20 Gigawatt bis 2030 sicher erreichen. „Jetzt Investitionen vorzuziehen hilft Konjunktur und Klimaschutz gleichermaßen. Offshore-Windkraft ist als Fundament der Energiewende für deutsche und europäische Klimaziele essenziell“, so die Vertreter*innen der Branchenverbände.

Offshore-Ausbauziele räumlich sichern

Sich abzeichnende Nutzungskonflikte mit Schifffahrt, Marine und Naturschutz müssen pragmatisch gelöst werden, damit das Erreichen der definierten Ziele nicht durch die Hintertür verhindert wird. Um Nutzungskonflikte ein Stück weit zu entschärfen, entwickelte die EU-Kommission den Ko- Nutzungsansatz. Der knappe Meeresraum soll demnach – wenn möglich – von mehreren Akteuren gleichzeitig genutzt werden. Diese Idee sollte weiterentwickelt werden und auch in Deutschland vermehrt zur Anwendung kommen. Es ist richtig, dass der Zubau von Windenergieanlagen auf See bestehende Nutzungsformen berücksichtigen und auch naturverträglich erfolgen muss. Richtig ist aber auch, dass wir eine Verschiebung oder Verknappung der Lebensräume vieler Arten langfristig nur dann verhindern können, wenn die Ziele des Pariser Klimaabkommens erfüllt werden.

Marktrahmen für Windenergie auf See und „grünen“ Wasserstoff weiterentwickeln

Die nächste Legislaturperiode muss dringend genutzt werden, um eine grundlegende Reform des Strommarktdesigns und der Refinanzierung von Offshore-Windprojekten auf den Weg zu bringen. Das aktuelle Marktdesign ist für die Finanzierung von konventionellen Erzeugungsanlagen mit Brennstoffkosten ausgelegt. Daher setzt sich die Branche weiterhin für die Weiterentwicklung des Marktdesigns ein, mit dem Ziel, Verbraucher und Wirtschaft zu entlasten und einen attraktiven Investitionsrahmen für nationale und internationale Investoren aller Akteursgruppen zu schaffen. In diesem Zusammenhang ist auch die Einführung von Differenzverträgen zu prüfen.

Da eine direkte Elektrifizierung nicht in allen Bereichen der Wirtschaft möglich ist, sind synthetische Energieträger auf Basis erneuerbarer Energien ein unverzichtbares Element zur vollständigen Dekarbonisierung. Die Branchenorganisationen begrüßen ausdrücklich die Nationale Wasserstoffstrategie und den damit verbundenen Ansatz, eine umfassende energiewirtschaftliche und industriepolitische Strategie zu entwickeln, welche die gesamte Wertschöpfungskette aus Technologien, Komponenten, Erzeugung, Speicherung, Infrastruktur und Logistik in den Blick nimmt. „Grüner“ Wasserstoff braucht eine marktwirtschaftliche Grundlage. Die CO2-Bepreisung in den Sektoren Verkehr und Wärme bei gleichzeitiger Reduktion oder Umschichtung der EEG-Umlage sowie finanzieller Belastungen durch weitere Umlagen und Steuern sind Schritte in die richtige Richtung.

Für eine bessere Planbarkeit von Wasserstoffprojekten werden darüber hinaus ein konkretes und verbindliches Mengenziel zur Erzeugung von „grünem“ Wasserstoff aus Offshore-Windenergie sowie verlässliche Vergabemechanismen benötigt. Nicht zuletzt sind die bislang für die Erzeugung von „grünem“ Wasserstoff auf See vorgesehenen und nicht angebundenen Flächen nicht ausreichend und müssen schnellstmöglich erweitert werden.

Positive Marktdynamik durch EU-Strategie nutzen

Die EU will die Offshore-Windenergie bis 2050 auf 300 GW ausbauen. Dies zeigt das große Exportpotenzial. Die Ankündigung, das EU-Klimaziel für 2030 nachzubessern, muss mit einem schnelleren Ausbau der Offshore-Windenergie unterlegt werden. Das von der EU-Kommission in der EU Offshore Strategy (ORES) vorgesehene Ausbauziel von 300 GW. Darüber hinaus bildet der Green Deal eine Investitions-Offensive für Europas Energiebranche und braucht einen klaren Rahmen, damit er in Europa Produktion und Wertschöpfung auslöst.

Um die Ausbauziele dauerhaft abzusichern und eine europäische Planung zu ermöglichen, benötigt auch Deutschland ein Ausbauziel für 2050. Zudem sollten europäische und internationale Kooperationen – wie zuletzt von der Nordseeenergiekooperation unter deutschem Vorsitz gefordert – weiterentwickelt werden.

Über die jährlichen Zahlen „Status des Offshore-Windenergieausbaus in Deutschland“ In der Analyse der Deutschen WindGuard werden seit 2012 die Ausbauzahlen für die Windenergie auf See gesondert von jenen der Windenergie an Land erhoben. Die Auftraggeber sind der Bundesverband WindEnergie (BWE), der Bundesverband der Windparkbetreiber Offshore e.V., die Stiftung Offshore-Windenergie, der VDMA Power Systems und der WAB e.V.

Quelle:
Stiftung Offshore-Windenergie
Autor:
Pressestelle
Link:
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Keywords:
Stiftung OffshoreWindenergie, Anlage, Zubau, wachstum, offshore, Bilanz, Windpark, Fläche, Ausschreibung, Markt, Deutschland, Impuls, Wertschöpfung, Nordsee, Ostsee
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