2024-03-28
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Deutsche Windtechnik expandiert weiter

Matthias Brandt, Vorstand Deutsche Windtechnik AG, gibt im Windmesse-Interview Einblick in zukünftige Projekte und äußert deutliche Kritik am EEG.

Windmesse: Die Deutsche Windtechnik bietet ein umfassendes Portfolio für die Windenergiebranche. Erläutern Sie doch bitte, was Sie anbieten.

Matthias Brandt: Die Deutsche Windtechnik ist das größte herstellerunabhängige Serviceunternehmen mit Hauptsitz in Deutschland. Wir bieten so gut wie jeden Service, der sich Windenergieanlagen zuordnen lässt. Zu unserem Leistungsportfolio gehören Maschinen- und Rotorblattservice, Turm- und Fundamentarbeiten, Umspannwerke-Service, Offshore- und Beratungsdienstleistungen sowie Repowering-Lösungen. Darüber hinaus unterhalten wir eine eigene Einheit für Steuerungs- und Leistungselektronik mit einem weltweiten Ersatzteilhandel. Im Rahmen von festen Wartungsverträgen betreuen wir mittlerweile europaweit über 2.200 Anlagen. Unser Servicenetzwerk umfasst 60 Standorte in Deutschland, Polen, Spanien und Dänemark.

 

Wie viele Anlagen/Windparks betreuen Sie auf dem deutschen Markt? Gibt es regionale Schwerpunkte?

Auf dem deutschen Markt betreuen wir über 1.600 Anlagen mit über 2.000 MW. Über 50 regional verteilte Servicestationen bieten eine optimale Nähe zu Anlagen und Kunden. Unser Schwerpunkt liegt in Relation zu den Aufstellungszahlen. Überall wo Windenergie stattfindet, bieten wir unseren Service an. Hinzu kommen 56 Umspannwerke, die wir ebenfalls unter Vertrag haben.

 

Auch der Bereich Offshore-Windenergie wird von Ihrem Unternehmen abgedeckt. Wo liegen die besonderen Herausforderungen in diesem Bereich?

Offshore unterscheidet sich von Onshore-Windenergie weniger durch die Anlagentechnik als durch Erreichbarkeit, logistischen Aufwand und die hierfür benötigte Infrastruktur. Wir sehen, dass es noch immer an langfristig bewährten Konzepten für einen geregelten Wartungsbetrieb fehlt und arbeiten mit Hochdruck an Lösungen. Wir haben derzeit das Offshore-Umspannwerk sowie die Transition-Pieces des Windparks Butendiek unter Vertrag. Vieles musste hierhingehend von uns neu erdacht und konzipiert werden, da es keine ausreichenden Erfahrungswerte auf dem deutschen Markt gab. Wir haben mittlerweile in den Bereichen Packaging von Dienstleistungen, Logistik und vorausschauender Wartungsplanung sehr überzeugende Strategien entwickelt und setzen diese auch erfolgreich um.

 

In der Offshore-Branche ist das Thema der Kostenreduzierung allgegenwärtig. Wo besteht aus Ihrer Sicht beim Service und der Wartung die Möglichkeit hierfür?

Wir sehen in den Bereichen Bündelung von Dienstleistungen und Ablaufplanung Einsparpotenzial. Hier besonders in den Feldern Logistik und Prozesse. Nicht jeder Dienstleister muss seine eigenen Strukturen aufbauen. Kooperationen, auch über Parks hinweg, sind ein Schlüssel um die Kosten zu senken. Wir sehen hier enormes Potenzial, um zu optimieren und Synergien zu nutzen.

 

Sie bieten herstellerunabhängige Wartung an. Wie muss man sich die Arbeit vorstellen: Haben Sie jeweils Experten unter Ihren Mitarbeitern für bestimmte Anlagentypen bzw. Hersteller oder handelt es sich bei allen Arbeitern um Allrounder, die mit jeder Anlage klar kommen?

Im Bereich Maschinenservice haben wir uns klar auf zwei Anlagentypen konzentriert: Vestas und Siemens sowie den von diesen beiden Konzernen einverleibten Vorgängern wie NEG Micon und AN Bonus. Die Konzentration auf zwei Technologien macht uns in der Wartung genauso gut, wenn nicht besser als den Hersteller. Ob wir auf der Anlage mit Spezialisten oder Allroundern arbeiten ist stark auftrags- und projektabhängig. Im Second-Level-Support allerdings arbeiten wir anlagenspezifisch mit reinen Spezialisten.


 

Die Deutsche Windtechnik hat kürzlich zwei spanische Unternehmen übernommen und weitere Expansionen ins Ausland bereits angekündigt. Ist Ihnen der deutsche Markt zu klein geworden?

Nein, Deutschland bleibt unser Kernmarkt, was sich auch anhand der Anlagenanzahl und der Servicestationen abzeichnet. Auch in Deutschland gewinnen wir stetig neue Kunden hinzu. Wir sehen im benachbarten Ausland allerdings genau das, was einmal zur Gründung der Deutschen Windtechnik und anderer unabhängiger Serviceunternehmen geführt hat: Eine starke Nachfrage nach unabhängiger Expertise. Wir denken, dass wir mit unserer technischen Kompetenz auch im Ausland Erfolg haben können. Natürlich immer unter Berücksichtigung kultureller und struktureller Eigenheiten. Die Technologie bleibt dennoch die gleiche und hier wird sich qualitativ hochwertiger Service immer durchsetzen.

 

Wo sind Sie mittlerweile überall tätig? Und wie läuft die Koordination mit diesen Außenstellen ab?

Wir haben Onshore Service-Stationen in Deutschland, Polen und Spanien sowie in Dänemark für unsere Offshore Einsätze. Aufträge absolvieren wir aber auch in weiteren europäischen Ländern sowie weltweit. Gerade in den Bereichen Ersatzteilhandel und Repowering wird eigentlich kein Kontinent ausgelassen.

Die Koordination erfolgt hierbei verschiedener Maßen. Entweder relativ selbstständig mit eigenen Strukturen, wie wir es in Spanien praktizieren oder aber zentral über unsere Servicezentrale in Ostenfeld, Schleswig-Holstein, wie wir es mit unseren polnischen Vertrags-Anlagen praktizieren. Beide Ansätze haben ihre Berechtigung und basieren stark auf den Marktgegebenheiten. Es gibt immer Bereiche, die man gut zentralisieren kann, wie beispielsweise die Datenfernüberwachung. Die Disposition hingegen hält Vorteile bereit, wenn man sie im Zielland ansiedelt.

 

Die deutsche Windenergiebranche wurde in den letzten Monaten von der Diskussion um die Reform des EEG dominiert. Sind Sie mit dem Ergebnis dieser Reform zufrieden oder hätte die Politik etwas anders machen sollen?

Grundsätzlich können wir mit der Reform leben, da unser Geschäft vorläufig etwas konjunkturunabhängiger ist als das der Hersteller oder Projektierer. Langfristig sind wir allerdings natürlich auch betroffen. Ob Ausschreibungen beispielsweise der richtige Weg sind, wird sich zeigen. Es besteht die Gefahr, dass ein starker Kostendruck letztendlich zulasten der Qualität geht. Dies kann sich beispielsweise in Form von einer Abwendung von europäischer Spitzentechnologie äußern, was wir als Servicedienstleister für Siemens- und Vestas-Anlagen natürlich nicht zwangsläufig positiv sehen. Was uns grundsätzlich stört ist, dass eine EEG-Reform heutzutage schon als Basis für die Energiewende gesehen wird. Es gibt eine zu starke Fokussierung auf den Erneuerbaren-Sektor. Wir erwarten eine echte Energiepolitik unter Einbeziehung aller Energieträger und nicht bloß ein Flickschustern am EEG.

 

Können Sie uns schon etwas über kommende Projekte oder neue Services/Produkte verraten, die demnächst bei der Deutschen Windtechnik anstehen?

Wir wollen auch in 2015 im Bereich Vollwartung weiter wachsen. Das Prinzip erfreut sich gerade bei institutionellen Investoren, Banken und Versicherungen steigender Beliebtheit. Darüber hinaus werden wir uns weiter dem europäischen Markt widmen und nach Wachstumschancen Ausschau halten. Wir gründen gerade in Großbritannien eine Gesellschaft, da wir den Markt als überaus interessant betrachten. Darüber hinaus hält der Offshore-Markt weiterhin viele Möglichkeiten bereit.

Ein weiterer Schwerpunkt wird das Entwickeln von Upgrades und Verbesserungen sein. Durch unsere intensive Beschäftigung mit der jeweiligen Technologie wissen wir haargenau, welche Schwachpunkte zu beseitigen sind und setzen dies in einem Reenigneering-Prozess um.

 

Alle Fotos Copyright: Deutsche Windtechnik AG

Quelle:
Deutsche Windtechnik AG
Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Link:
www.deutsche-windtechnik.de/...
Windenergie Wiki:
Windpark, Repowering, Offshore, NEG Micon, MW, Energiewende, Bonus, Ausschreibungen



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