2024-05-03
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TenneT verdoppelt Investitionen und sichert sich langfristig Lieferanten für den großflächigen Ausbau der Onshore- und Offshore-Strominfrastruktur

3,5 Milliarden EUR an Investitionen für den Netzausbau und den -ersatz im ersten Halbjahr 2023 / Erneut hohe Netzverfügbarkeit von 99,99997 Prozent

Bild: TenneTBild: TenneT

Im ersten Halbjahr 2023 investierte der Übertragungsnetzbetreiber TenneT 3,5 Milliarden EUR in den Netzausbau und -ersatz und damit fast doppelt so viel wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dies entspricht den Erwartungen von TenneT sowie früheren Ankündigungen eines wachsenden Investitionsportfolios zur Unterstützung des starken politischen und dem Unternehmen innewohnenden Ziels, die Energiewende in den Niederlanden und weiten Teilen Deutschlands voranzutreiben.

Der Onshore- und Offshore-Hochspannungsnetzbetreiber stellte erneut eine sehr hohe Netzverfügbarkeit von 99,99997 % sicher. Das nachhaltige* EBIT des Konzerns stieg um 351 Mio. EUR auf 930 Mio. EUR. Das IFRS-Ergebnis lag mit 1.242 Mio. EUR deutlich höher. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass TenneT in Deutschland die in der ersten Jahreshälfte 2023 erstatteten erwarteten Aufwendungen für Netzstabilisierung  höher lagen als die tatsächlichen Kosten dafür.

Neben den soliden Finanzergebnissen von TenneT stand das erste Halbjahr 2023 im Zeichen von mittel- und langfristigen Lösungen und Partnerschaften, Größenvorteilen, Versorgungssicherheit in einem klimaneutralen Energiesystem sowie internationaler Zusammenarbeit.

Manon van Beek, CEO von TenneT, sagt: „Die enormen Herausforderungen hinsichtlich Netzausbau und -ersatz, die wir für die Energiewende meistern, erledigen sich nicht über Nacht. Mit unseren Hunderten von Projekten, sowohl onshore als auch offshore, realisieren wir jetzt und in den nächsten zwei Jahrzehnten – Projekt für Projekt – das Stromsystem der Zukunft mit einer Zielvision vor Augen: Target Grid 2045. Die Erzielung von Größenvorteilen, Innovationen zusammen mit dem Markt, internationale Zusammenarbeit und eine rechtzeitige und von der Regierung unterstützte, langfristige Infrastrukturplanung sind unabdingbar, um ein klimaneutrales Energiesystem für Haushalte, Industrie, Versorger und TenneT selbst realisierbar und bezahlbar zu machen.“

Arina Freitag, CFO von TenneT, fügt hinzu: „Wir sind weiterhin in Gesprächen mit der deutschen Regierung, um einen Verkauf der deutschen Aktivitäten von TenneT an den deutschen Staat zu akzeptablen Bedingungen zu prüfen. Eine solche Transaktion würde die Schaffung von zwei starken, nationalen Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) mit europäischer Ausrichtung ermöglichen, die insbesondere in der Nordsee weiterhin eng zusammenarbeiten werden und in der Lage sind, unsere Investitionsagenda von rund 111 Mrd. EUR umzusetzen. Die jüngste Einlage unseres Gesellschafters in Höhe von 1,6 Mrd. EUR sowie die Kreditfazilität in Höhe von 8 Mrd. EUR, die wir in der ersten Jahreshälfte 2023 abgeschlossen haben, bieten einen ausreichenden finanziellen Spielraum.“

*Stark steigende oder sinkende Netzstabilisierungskosten führen zu erheblichen Verlusten oder Gewinnen in unseren IFRS-Ergebnissen. Dies steht im Widerspruch zu unseren zugrunde liegenden Ergebnissen, welche die künftige regulatorische Erstattung der Netzstabilisierungskosten berücksichtigen.

Die nachhaltigen Finanzinformationen beinhalten regulatorische Forderungen und Verpflichtungen, die – basierend auf dem aktuellen Regulierungsrahmen – durch zukünftige Netzentgelte rückgewonnen werden können oder zurückgezahlt werden müssen. Als reguliertes Unternehmen sind wir überzeugt, dass die nachhaltigen Finanzinformationen einen zutreffenderen Einblick in die tatsächliche Geschäftstätigkeit, die finanzielle Leistungsfähigkeit und damit in die wirtschaftliche Realität geben.

Größenvorteile und Investitionssicherheit

TenneT schloss mehrere außergewöhnlich große und langfristige Rahmenverträge zum Ausbau der Hochspannungsinfrastruktur für die Energiewende ab. Dazu gehören Rahmenverträge für 14 Netzanbindungssysteme für Offshore-Windenergie mit einer Leistung von jeweils 2 GW. Diese Verträge – die Konverterstationen, Kabelsysteme, Transport und Installation umfassen – haben einen Gesamtmarktwert von mehr als 40 Milliarden EUR. Mit diesen Verträgen können neue Größenvorteile und technische Standardisierungen erzielt werden, und TenneT kann sicher sein, dass die Lieferanten und die erforderlichen Netzkomponenten rechtzeitig zur Verfügung stehen. Außerdem bieten sie den Lieferanten jene Planungssicherheit und Vorhersehbarkeit, die sie benötigen, um in erforderliche zusätzliche Ressourcen und Anlagen investieren zu können.

Internationale Zusammenarbeit ist ein Muss

Da die politischen Ziele für den groß angelegten Ausbau der Offshore-Windenergie immer ehrgeiziger werden, ist die Zusammenarbeit zwischen Ländern und Übertragungsnetzbetreibern nicht länger nur eine Option. Wir brauchen eine engere (internationale) Zusammenarbeit, um zu einem robusteren europäischen Energiesystem zu gelangen, das mehr diversifizierte Energiequellen – einschließlich zunehmender Mengen an Wind- und Sonnenenergie – miteinander verbindet, um ein hohes Maß an Stromversorgungssicherheit zu gewährleisten. Dies gilt insbesondere für Offshore-Energieknotenpunkte und hybride Interkonnektoren.

Im Mai dieses Jahres kündigten TenneT und National Grid Ventures LionLink an, einen neuen Mehrzweck-Interkonnektor (MPI) zwischen den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich. Neben seiner Funktion als Interkonnektor wird er auch die Windenergie aus einem künftigen niederländischen 2-GW-Offshore-Windpark transportieren. Die Entwicklung ist die erste ihrer Art für das Vereinigte Königreich und die Niederlande und der erste Schritt in Richtung eines integrierten Nordseenetzes. Dank Innovationen wie dem MPI und dem neuen 2-GW-Standard für Offshore-Netzanschlusssysteme spielt TenneT eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Nordsee als Kraftwerk für Nordwesteuropa.

Gemeinsam mit fünf anderen Übertragungsnetzbetreibern hat TenneT im April 2023 in dem gemeinsamen Expertenpapier „The Esbjerg Cooperation: transforming the North Sea into Europe's green power plant“ aufgezeigt, wie ein großflächiger Ausbau der Offshore-Windenergie in Europa erreicht werden kann. In der sogenannten Esbjerg-Erklärung haben sich Deutschland, die Niederlande, Belgien und Dänemark darauf verständigt, gemeinsam bis 2050 Offshore-Windenergie bis zu 150 GW und bis 2030 bis zu 65 GW zu installieren. Um dieses Ziel zu erreichen, wird TenneT bis 2031 40 GW Offshore-Windenergie in den Niederlanden und Deutschland anbinden.

Hochspannungsnetze jetzt für ein zukünftiges CO2-freies Energiesystem vorbereiten

Mit der Einführung des Target Grid 2045 bietet TenneT ein klares Konzept und Modell, um sicher zu stellen, dass die für ein nachhaltiges Energiesystem erforderliche Hochspannungsinfrastruktur zu Wasser und zu Lande effizient fertiggestellt wird und bis 2045 einsatzbereit ist. Target Grid schlägt ein international vermaschtes Netz von Gleichstrom-„Superhighways“ und Energieknotenpunkten sowie erhebliche Verbesserungen des bestehenden Wechselstromnetzes vor. Diese Kombination von Energieknotenpunkten – verbunden durch Gleichstrom-Superhighways – stellt sicher, dass Strom aus erneuerbaren Energien über große Entfernungen von der Nordsee zu den Verbrauchern und der Industrie transportiert werden kann und dass das Stromnetz zuverlässig und sicher bleibt.

Wesentliche zugrunde liegende Ergebnisse

(in Mio. EUR)  

  30. Juni 2023 30. Juni 2022
Umsatzerlöse   4.794  4.975
EBIT 930 579
Investitionen  3.475 1.597

Die langfristige Bonitätseinstufung der TenneT Holding B.V. bleibt im ersten Halbjahr 2023 unverändert und wird sowohl von S&P Global Ratings (A-/stabiler Ausblick) als auch von Moody's Investor Service (A3/stabiler Ausblick) erneut bestätigt. Arina Freitag sagt: „Auch in Zeiten stark steigender Investitionen, eines angespannten Lieferantenmarktes und Kostensteigerungen können wir eine solide finanzielle Performance vorweisen. Unsere stabile und solide Bonitätseinstufung ermöglicht uns einen guten Zugang zu den Kapitalmärkten.“

Andere bedeutende Entwicklungen im ersten Halbjahr 2023

  • Der Stickstoff-Stopp in den Niederlanden hat Auswirkungen auf die Stromnetzbetreiber. Infolgedessen kommt es bei Projekten zum Ausbau des Stromnetzes zu erheblichen Verzögerungen. Im Falle von TenneT haben sich mehr als 13 Projekte verzögert. Wenn keine strukturelle Lösung gefunden wird, könnten sich fast 100 TenneT-Projekte längerfristig verzögern. Dies ist eine unerwünschte Entwicklung, da der eigentliche Zweck der Investitionen darin besteht, Engpässe zu lösen und zu vermeiden und letztlich zur Verringerung der Stickstoffemissionen beizutragen. Die massive Umstellung auf Wärmepumpen, Sonnenkollektoren sowie elektrische Mobilität in den Haushalten und die beschleunigten Elektrifizierungspläne der Unternehmen wachsen schneller als der Netzausbau durchgeführt werden kann. Infolgedessen ist das Netz in mehreren Regionen vollständig ausgelastet. Die Netzbetreiber unternehmen große Anstrengungen, um das Netz auszubauen, und entwickeln auch kurzfristige Lösungen. Um die Netzengpässe in den kommenden Jahren zu verringern, fordern die Netzbetreiber Unternehmen und Industrie auf, die Nutzung des Netzes in Spitzenzeiten zu vermeiden. Leider ist das Interesse bisher gering. Im Rahmen des Nationalen Aktionsplans wird daran gearbeitet, die Unternehmen entsprechend aufzuklären, bessere Informationen zu liefern und die Anreize für Flexibilität zu verbessern. 

  • In den Niederlanden hat TenneT das Offshore-Netzanschlusssystem mit einer Leistung von 700 MW für Hollandse Kust (Noord) geliefert. Damit hat TenneT die Ziele der „Offshore-Windenergie-Roadmap 2023“ pünktlich und innerhalb des Budgets erreicht.

  • Das 13. Offshore-Netzanschlusssystem von TenneT in Deutschland, DolWin6, ist seit Ende Mai im Probebetrieb. Nach erfolgreicher Fertigstellung bereitet sich DolWin6 wie geplant auf die Endabnahme im Herbst 2023 vor.

  • Die größte neue 380-kV-Onshore-Netzanbindung zwischen Eemshaven und Vierverlaten (40 km) ist voll funktionsfähig, was auch für ein neues Hochspannungsumspannwerk von der Größe von 25 Fußballfeldern gilt.

  • Der Bau von SuedLink, einem der größten Infrastrukturprojekte der Energiewende in Deutschland, kann beginnen. Die ersten Gleichstromkabel von insgesamt 2.400 Kilometern Erdkabeln sind fertig und TenneT hat die erforderlichen Genehmigungsverfahren für die komplexe Elbquerung abgeschlossen.

Quelle:
TenneT
Autor:
Pressestelle
Link:
www.tennet.eu/...
Keywords:
TenneT, Investition, Netz, Stromnetzbetreiber, Übertragungsnetz, onshore, offshore, Kapazität, Verfügbarkeit, Deutschland, Niederlande, Infrastruktur
Windenergie Wiki:
Windpark, Versorgungssicherheit, MW, Konverterstation, Energiewende



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