2024-03-29
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Amazon: So viel Grünstrom, wie die Netze hergeben

Der Online-Riese Amazon versucht seine energieintensiven Aktivitäten bis 2025 komplett auf die Nutzung von erneuerbaren Energien umzustellen. Im vergangenen Jahr entsprach der Stromhunger des Unternehmens so viel Energie wie ganz Ecuador für seine Stromversorgung benötigt. Aber es gibt Grenzen.

Bis 2025 will Amazon seine Aktivitäten ausschließlich mit erneuerbaren Energien betreiben (Bild: Pixabay)Bis 2025 will Amazon seine Aktivitäten ausschließlich mit erneuerbaren Energien betreiben (Bild: Pixabay)

Wirft man einen Blick auf die Rangliste der Unternehmen, die am meisten Grünstromverträge abschließen, werden die ersten Plätze von IT-Riesen belegt. Einsamer Spitzenreiter: Amazon. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen laut BNEF 10,9 Gigawatt sauberen Strom gekauft – genug Energie, um das gesamte Land Ecuador damit zu versorgen. Damit kauft Amazon vier Mal so viel grünen Strom ein wie das zweitplatzierte Unternehmen Meta, dem u.a. Facebook gehört. Es folgen Google, Microsoft und auf erst Platz 5 mit Codelco, einem staatlichen Kupferbergbauunternehmen aus Chile, der erste Konzern ohne Tech-Bezug.

Amazon drängt sich aber besonders in den Vordergrund, denn das Unternehmen hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Das Klimaversprechen ‚The Climate Pledge‘ hat zum Ziel, bis 2040 die CO2-Neutralität zu erreichen – 10 Jahre vor dem Ziel des Pariser Abkommens. „Diese Initiative wurde von Amazon 2019 mitbegründet, um eine branchenübergreifende Gemeinschaft aufzubauen, die aus Unternehmen, Organisationen, Einzelpersonen und Partnern besteht, die sich gemeinsam gegen die Klimakrise einsetzen und die Herausforderungen der Dekarbonisierung unserer Wirtschaft angeht“, heißt es auf der Webseite des Unternehmens. Aus diesem Grund beschleunigte Amazon auch seine Ankündigung, seinen Betrieb schon 2025 mit 100 % erneuerbarer Energie zu versorgen statt erst im Jahr 2030.

"Mit der Ankündigung von The Pledge im Jahr 2019 haben wir unsere Herangehensweise an erneuerbare Energien wirklich ernst genommen und ich würde sagen, rigoros und mechanisiert", erklärt Charley Daitch, Direktor für Energie- und Wasserinfrastruktur bei Amazon Web Services, dem Cloud-Computing-Geschäft von Amazon, in einem Interview gegenüber CNBC.

So steigerte Amazon seinen Einkauf von erneuerbaren Energien von 1 Gigawatt 2019 auf mehr als 20 Gigawatt heute. Mittlerweile hat das Unternehmen weltweit 401 Projekte laufen, darunter 164 Wind- und Solarparks und 237 Dachsolarprojekte auf Amazon-Standorten. Sobald alle derzeit geplanten Projekte in Betrieb sind, werden Amazons globale Erneuerbare-Anlagen voraussichtlich 56.881 GWh saubere Energie pro Jahr erzeugen, wie das Unternehmen Ende Januar erklärte.

"Amazons Portfolio an sauberer Energie steht nicht nur an der Spitze der Unternehmenscharts, sondern gehört jetzt auch zu den führenden Versorgungsunternehmen weltweit", sagte Kyle Harrison, Leiter der Nachhaltigkeitsforschung bei Bloomberg New Energy Finance. "Die Tatsache, dass Amazon in einem Jahr, das von einer globalen Energiekrise, Engpässen in der Lieferkette und hohen Zinssätzen geprägt war, einen neuen Jahresrekord an sauberer Energie verkündet hat, spricht für seine vorausschauende Planung und sein Know-how bei der Navigation auf den Energiemärkten und der Ausführung langfristiger Verträge."

Der steigende Hunger nach Grünstrom macht die Beschaffung teilweise schwieriger (Bild: Pixabay)

Und dabei rückt vorausschauendes Handeln immer mehr in den Mittelpunkt, denn in den meisten Ländern hat der Ausbau der erneuerbaren Energien in den vergangenen Jahren enorm zugenommen. Das führt wiederum zu Problemen: So ist das veraltete Stromnetz in den USA nicht in der Lage, all den Strom aus flexiblen Quellen wie Wind und Sonne aufzunehmen. Daher hat sich die Bau- und Genehmigungszeit viele Projekte verlängert. "Vor ein paar Jahren hatte ein durchschnittliches Wind- oder Solarprojekt in den Vereinigten Staaten noch eine Entwicklungszeit von zweieinhalb bis drei Jahren. Ich denke, dass wir jetzt realistischerweise in vielen Netzen fünf Jahre oder mehr benötigen", führt Daitch aus.

Es gibt eine "drohende Zuverlässigkeitskrise in unseren Strommärkten", warnte James Danly, Kommissar bei der US-Federal Energy Regulatory Commission (FERC), daher erst kürzlich bei einer Anhörung des Senatsausschusses für Energie und natürliche Ressourcen. "Die Vereinigten Staaten steuern auf eine sehr katastrophale Situation in Bezug auf die Zuverlässigkeit zu", erklärte auch sein Kollege Mark Christie. Wachsende Herausforderungen an die Zuverlässigkeit und Widerstandsfähigkeit aufgrund extremer Wetterbedingungen sowie Cyber- und physische Sicherheitsbedrohungen erfordern Änderungen am US-Stromnetz. Der amtierende FERC-Vorsitzende Willie Phillips sagte laut Utility Drive: "Wir stehen vor noch nie dagewesenen Herausforderungen für die Zuverlässigkeit des Stromnetzes unseres Landes."

Amazon investiert nicht nur in der Heimat USA, sondern weltweit, wobei man sich den bekannten Namen der Marke zunutze macht. "Unsere Erfolgsbilanz bei der Einführung erneuerbarer Energien auf der ganzen Welt verleiht uns diese Glaubwürdigkeit", macht Daitch deutlich.

Und so wird Amazon auch weiterhin versuchen, in Ländern Projekte mit erneuerbaren Energien zu bauen, wo die Voraussetzungen schwieriger sind. Denn letztlich müssen bei der Energiewende ohnehin alle Länder mitziehen.

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Keywords:
Amazon, Grünstrom, erneuerbare Energie, Strom, USA, Netz, Strom, Windpark, Solarpark, Planung, Entwicklung, Land
Windenergie Wiki:
Energiewende, Dekarbonisierung



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