2024-11-21
http://w3.windmesse.de/windenergie/pm/40035-50hertz-investition-anschluss-ostsee-nordsee-offshore-windpark-energieversorgung-netzanbindung-netzbetreiber-abhangigkeit-import-erneuerbare-energie

Meldung von 50Hertz Transmission GmbH

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50Hertz steigert Investitionen in Stromnetzinfrastruktur, um Energiewende zu beschleunigen

Der Stromübertragungsnetzbetreiber 50Hertz steigert seine Investitionen in die für den Erneuerbaren-Energien-Transport notwendige Infrastruktur. Einen Schwerpunkt legt 50Hertz dabei auf die Netzanbindungen großer Offshore-Windparks in Ost- und Nordsee. Hier soll die Anschlussleistung für Windparks auf dem Meer von heute rund einem Gigawatt auf bis zu sieben Gigawatt im Jahr 2030 erhöht werden. Damit können das Unternehmen und seine Mitarbeitenden einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele, zum Erhalt der Versorgungssicherheit und zur Stärkung der Energiesouveränität leisten.

Eine gut ausgebaute Netzinfrastruktur ist die Voraussetzung dafür, dass privaten Haushalten und Unternehmen ausreichend - und immer mehr Erneuerbarer - Strom zur Verfügung steht. "Die von der Bundesregierung jetzt auf den Weg gebrachten Gesetze zum beschleunigten Ausbau von Erneuerbaren-Energien-Anlagen sind wichtig. Auch um die Abhängigkeit von importierten Energieträgern mittel- und langfristig zu reduzieren", sagte Stefan Kapferer, Vorsitzender der Geschäftsführung von 50Hertz. "Die Politik darf aber nicht vergessen, dass die Energie aus Wind- und Photovoltaikanlagen auch zu den Verbrauchszentren transportiert werden muss. In den gesetzgeberischen Aktivitäten müssen sich deshalb auch Maßnahmen finden, die den dringend notwendigen Netzausbau beschleunigen."

50Hertz selbst will in den kommenden fünf Jahren (2022 bis 2026) bis zu 5,6 Mrd. Euro in Strom-Freileitungen, Land- und Seekabel sowie Umspannwerke investieren. Das ist fast doppelt so viel wie in den vergangenen fünf Jahren (2017 bis 2021). Treiber der Entwicklung ist neben dem Ausbau der Erneuerbaren Energien auch ein prognostizierter, stark steigender Strombedarf im eigenen Netzgebiet. Dieser entsteht, weil immer mehr bestehende Industrien ihre Prozesse dekarbonisieren und sich neue, energieintensive Unternehmen - aufgrund des im 50Hertz-Gebiets bestehenden hohen Erneuerbaren-Anteils am Stromverbrauch - ansiedeln werden. Auch die zunehmende Elektrifizierung des Verkehrs- und Wärmesektors wird zu einem höheren Stromverbrauch führen. Aktuelle Studien von 50Hertz sehen einen Anstieg des Strombedarfs im Netzgebiet um 30 bis 40 Prozent bis zum Jahr 2030 voraus. Dies ist ein Trend, der bereits heute wahrnehmbar ist: Schon 2021 ist der Stromverbrauch in den ostdeutschen Flächenländern, in Berlin und Hamburg im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent auf 103 Terawattstunden (TWh) angestiegen.  

Rückblickend war das Jahr 2021 für 50Hertz erfolgreich: Das Unternehmen kann ein Jahresergebnis von 165 Millionen Euro vorweisen. Auch die für den zusätzlichen Netzum- und -ausbau erforderlichen Investitionen plant das Unternehmen weiterhin überwiegend über die Kapitalmärkte zu finanzieren - so ist noch in 2022 die Ausgabe eines weiteren Green Bonds geplant. Dennoch sind auch in der jetzigen Situation angemessenere regulatorische Bedingungen erforderlich. Marco Nix, Finanzgeschäftsführer von 50Hertz, dazu: "Für den in den kommenden Jahren notwendigen Umbau des Energiesystems sind hier dringende Anpassungen erforderlich. Das betrifft insbesondere unsere Investitionen in Mitarbeitende und in die Sicherheit unserer IT-Systeme." 

Volle Unterstützung für diesen Wachstumskurs, insbesondere in dieser für ganz Europa besonderen Situation, erhält 50Hertz vom größten Anteilseigner, der Elia Group. Chris Peeters, CEO der Elia Group und Aufsichtsratsvorsitzender von 50Hertz: "Als Elia Group bekennen wir uns zur Energiewende und im Besonderen auch zur Energiewende in Deutschland. In jeder unserer strategischen Entscheidungen, bei all unseren Investitionen, haben wir immer das Interesse der Gesellschaft im Blick. Daher ist es wichtig, dass wir mit der KfW Bankengruppe einen starken nationalen Partner mit an Bord haben." 

Offshore-Windenergie spielt in der Strategie von 50Hertz eine zentrale Rolle. Windkraftanlagen auf dem Meer erzielen hohe Volllaststunden und erzeugen dadurch relativ kontinuierlich viel grünen Strom. Derzeit speist 50Hertz den Windstrom von vier Ostsee-Windparks mit rund 1.000 Megawatt (MW) Leistung in sein Übertragungsnetz an Land ein. Bis 2030 will 50Hertz weitere Windparks im Seegebiet zwischen Rügen und der dänischen Insel Bornholm, vor dem Darß und erstmals in der Nordsee ans Netz bringen. Alles in allem bedeutet das eine zusätzliche Gesamtleistung von über 6.000 MW Offshore-Windstrom, die ins Netz eingespeist werden können. 

Auch an Land sind neue Freileitungen und Erdkabel für den Transport des erneuerbaren Stroms erforderlich. Der von der Bundesnetzagentur bestätigte Netzentwicklungsplan 2035 (2021) sieht im Osten Deutschlands und Hamburg bis 2035 rund 500 km zusätzliche Netzverstärkungs- und Ausbaumaßnahmen vor. Dazu gehört eine weitere Höchstspannungs-Gleichstromverbindung (HGÜ) zwischen Mecklenburg-Vorpommern und der nordfriesischen Küste. Im Raum Heide wollen 50Hertz und der Übertragungsnetzbetreiber TenneT dafür ein innovatives Drehkreuz für Gleichstrom bauen, das sowohl Windstrom vom Meer als auch von Land aufnehmen und verteilen kann. Dieser Strom soll unter anderem über den bereits im Planfeststellungsverfahren befindlichen SuedOstLink und den noch zu genehmigenden SuedOstLink Plus zu den Verbrauchszentren fließen. 

Um diese Netzausbauvorhaben schneller realisieren zu können, sind unter anderem straffere Genehmigungsprozesse, besser ausgestattete Behörden und die fokussierte Gewinnung von Fachkräften erforderlich. Auch beim Ausbau der Erneuerbaren ist nach Auffassung von 50Hertz eine Beschleunigung notwendig. Denn im vergangenen Jahr sind in Ostdeutschland Windkraftanlagen an Land mit einer Gesamtleistung von nur 547 MW (gesamte installierte Wind-Onshore-Leistung 2021: 19.875 MW) in Betrieb gegangen. Um die derzeitigen Klimaschutzziele zu erreichen, sind indes rund 1.000 MW Zubau pro Jahr erforderlich. Positiv sei der Trend hingegen bei der Photovoltaik (PV): Hier kamen Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1.670 MW (gesamte installierte PV-Leistung 2021: 16.355 MW) hinzu. Für eine sichere Stromversorgung auf Basis von Erneuerbaren Energien ist aber eine ausgewogene Entwicklung von PV sowie Windkraft an Land und auf See erforderlich.

Quelle:
50Hertz
Autor:
Pressestelle
Link:
www.50hertz.com/...
Keywords:
50Hertz, Investition, Anschluss, Ostsee, Nordsee, offshore, Windpark, Energieversorgung, Netzanbindung, Netzbetreiber, Abhängigkeit, Import, erneuerbare Energie
Windenergie Wiki:
Versorgungssicherheit, MW, Megawatt, Hamburg, Energiewende, Bundesnetzagentur



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