2024-12-22
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Meldung von Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (AEE)


AEE-Akzeptanzumfrage 2022: Wunsch nach Versorgungssicherheit beflügelt Akzeptanz von Erneuerbaren

Die Akzeptanzumfrage 2022 der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) zeigt, dass die Krise auch vor dem Hintergrund von Versorgungssicherheit, Inflation und Abhängigkeiten von autokratischen Staaten zu einem Umdenken der Bevölkerung geführt hat

Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die damit verbundene Energiekrise haben die gesellschaftliche Debatte in diesem Jahr geprägt. Die Akzeptanzumfrage 2022 der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) zeigt, dass die Krise auch vor dem intergrund von Versorgungssicherheit, Inflation und Abhängigkeiten von autokratischen Staaten zu einem Umdenken in der Bevölkerung geführt hat:
Die Akzeptanz der Erneuerbaren Energien ist gestiegen. 86 Prozent der Bürger*innen sprechen sich für den Ausbau dieser aus.

Die Akzeptanzumfrage der AEE, die seit vielen Jahren durchgeführt wird, zeigt in diesem Jahr wieder eine sehr hohe Akzeptanz von 86 Prozent (2021: 83 %) für Erneuerbare Energien. Ein starkes Signal aus der Bevölkerung, welches deutlich macht, dass für die Gesellschaft
Versorgungssicherheit nur mit einer nachhaltigen Energiewende erreicht werden kann.

Im Jahr 2021 deckten Erneuerbare Energien 41 Prozent des deutschen Stromverbrauchs. Im Verkehrssektor waren es lediglich 6,8 Prozent und im Wärmesektor 16,5 Prozent. „Der Zuspruch der Bevölkerung für die Erneuerbaren Energien und damit für die Energiewende ist mit 86 Prozent sehr hoch. Ihr Potenzial ist längst nicht ausgeschöpft und besonders vor dem Hintergrund der steigenden Energiepreise ist ihr schneller Ausbau unerlässlich“, betont Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien. „Die hohe Akzeptanz der Bürger*innen ist ein wichtiger Impuls, da sie eine zentrale Rolle in der Energiewende spielt.“

Geht es um den potenziellen Bau neuer Anlagen in der Umgebung des eigenen Wohnortes, ist die Zustimmung für Solarparks, Solardächer und Windenergieanlagen am höchsten. So sprachen sich 65 Prozent der Befragten für Solarparks aus (2021: 59 %), für Solardächer 80 Prozent (77 %), Windenergieanlagen 50 Prozent (39 %) und Geothermieanlagen 40 Prozent (30 %). „Ähnlich wie im vergangenen Jahr zeigt sich in unserer aktuellen Umfrage, dass die Zustimmung der Bürger*innen, die bereits Erfahrungen mit EE-Anlagen in ihrer Nachbarschaft haben, sogar noch deutlich höher ist“, weiß Robert Brandt.

Die steigenden Energiekosten während der Krise haben einen starken Einfluss auf die zunehmende Bedeutung der Erneuerbaren Energien. 44 Prozent antworteten, dass sie sich schon vor der Krise für die Erneuerbaren aussprachen, 22 Prozent der Befragten sind der Meinung: „Ich finde z. B. Windräder zwar nicht toll, aber jedes, das hinzukommt, macht uns ein wenig unabhängiger“. 14 Prozent gaben an, trotz ihrer Vorbehalte lieber nachhaltige Energie vor der Haustür zu akzeptieren statt aus geopolitisch schwierigen Ländern. „Die Bürger*innen haben sich klar zur Rolle der Erneuerbaren in diesen Krisenzeiten positioniert. Hierbei sind die Erneuerbaren Energien der wichtigste Teil der Lösung“, sagt Brandt.

Die derzeitigen Krisen und Konflikte, wie der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, steigende Energiepreise, Abhängigkeiten und Inflation beschäftigen die Bürger*innen so stark, dass sich mittlerweile 70 Prozent der Bevölkerung für den Ausbau der Windenergie aussprechen. So waren beispielsweise nach eigenen Angaben 20 Prozent der Befragten vor der Krise kein Fan der Windenergie, sind aber nun der Meinung, dass diese ausgebaut werden sollte. 50 Prozent der Umfrage-Teilnehmenden sprachen sich bereits vor der Krise für die Windenergie aus und acht Prozent der Befragten waren vor der Krise strikt gegen den Ausbau der Windenergie, haben ihre Meinung jedoch inzwischen geändert.

Bei der Frage, ob sie eher die Errichtung von Windenergieanlagen an ganz neuen Standorten oder Repowering befürworten würden, gaben 39 Prozent der Befragten an, dass sie beides gleichermaßen akzeptieren. Beim Repowering werden in einem Windpark ältere Windenergieanlagen durch neue, viel leistungsstärkere und effizientere Anlagen ersetzt. Oft kann auf der gleichen Fläche mit weniger Anlagen mehr Strom produziert werden. 23 Prozent sprachen sich deshalb für das Repowering aus und 13 Prozent waren der Meinung, dass sie eher die Errichtung von Windenergieanlagen an ganz neuen Standorten bevorzugen würden. 25 Prozent der Befragten konnten keine Angaben machen.

Die bisherige Abhängigkeit Deutschlands von autokratischen Staaten hat die Aufmerksamkeit auf heimisch verfügbare Energien gelenkt. Wir haben gefragt, wie verschiedene nachhaltige, regional verfügbare Energieträger zukünftig genutzt werden sollen. Hier stimmten 76 Prozent für die stärkere Nutzung von Sonnenenergie durch Dachflächenanlagen und 69 Prozent für den erhöhten Einsatz von Sonnenenergie mittels PV- und Solarthermie-Freiflächenanlagen. Die Bürger*innen sprachen sich außerdem für Energiepflanzen und Energieholz aus. So stimmten 62 Prozent für die gleichbleibende oder sogar stärkere Nutzung von Energieholz aus dem Wald
und 55 Prozent für die gleichbleibende oder sogar stärkere Verwendung von Energiepflanzen.

Die Ergebnisse der Akzeptanzumfrage 2022 verdeutlichen, dass die Bevölkerung hinter dem Ausbau der Erneuerbaren Energien steht und ihre Bedeutung besonders vor dem Hintergrund der aktuellen energiepolitischen Lage sowie den Klimaschutzzielen anerkennt. „Die Akzeptanz der Bevölkerung bietet die optimale Grundlage für die Energiewende“, so Brandt. „Schlüssel zum Erfolg ist aber weiterhin die Einbeziehung der Bürger*innen durch Information und Beteiligung.“
 

Quelle:
AEE
Autor:
Lisa Hottes
Keywords:
erneuerbare energien, windkraft, photovoltaik, Sonne, Bevölkerung, Akzeptanz
Windenergie Wiki:
Windpark, Versorgungssicherheit, Repowering, Energiewende



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