„Goldenes Buch der Energiewende“ zeigt: Die Energiewende-Technik ist ausgereift, sie muss endlich entfesselt werden!

16 Stationen entlang der 380 km langen Strecke von Münster, durch das westliche Münsterland und das Ruhrgebiet bis nach Düsseldorf hatten sich gut 50 Radler ausgesucht, um gelungene Beispiele für den Fortschritt der Energiewende zu besuchen. Die Energiewende-Radtour 2.0 ist vom Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) und mehreren im Münsterland beheimateten Unternehmen organisiert worden.

Parallel sammelte die radelnde Reisegruppe viele Stimmen, woran es derzeit bei der Energiewende hakt und wie der Umbau zu einer klimaneutralen Energieversorgung in aller Verbrauchssektoren forciert werden kann. All diese Statements und Lösungsvorschläge haben der LEE NRW und die beteiligten Unternehmen im „Goldenen Buch der Energiewende“ zusammengetragen. Diese 38 Seiten umfassende „Goldene Buch“ (in digitaler Form) haben alle Abgeordneten des neuen NRW-Landtags mit einem Glückwunschschreiben zu ihrer Wahl erhalten.

Als größte Hindernisse für den Erfolg der Energiewende werden danach nach wie vor eine „übermäßige Bürokratie“, viel zu „komplexe Rahmenbedingungen“, „fehlende Planungssicherheit“ oder auch „viel zu lange Genehmigungsverfahren“ gesehen. „Egal, ob Betreiber, Unternehmen, Bevölkerung oder Lokalpolitik. Alle sind sich darüber einig, dass Tempo bei der Energiewende deutlich erhöht werden muss“, resümiert Stefan Liesner von der 2G Energy AG, einem der führenden Hersteller von Blockheizkraftwerken hierzulande und Mitorganisator der Radtour. Nur so sei die Sektorenkopplung, sprich das Zusammenspiel aller regenerativen Energieträger für den Einsatz bei der Strom- und Wärmerzeugung sowie der Mobilität, zu schaffen. „Der Ukraine-Krieg hat allen wirklich in kürzester Zeit vor Augen geführt, wie wichtig einer schneller Umstieg von fossilen auf regenerative Energien für unsere Versorgungssicherheit ist.“

Auch LEE NRW-Geschäftsführer Christian Mildenberger ist die komplette Tour mitgeradelt, die von allen Teilnehmern angesichts von Schneefall, Minustemperaturen und teilweisem Dauerregen körperlich einiges abverlangt hat. „Auch diese Energiewende-Tour hat eindrucksvoll unter Beweis gestellt: Wir haben die Technik, wir haben das Know-how in den Unternehmen und wir haben engagierte Bürgerinnen und Bürger, die die dezentrale Energiewende gestalten möchten und viel stärker als bislang eingebunden werden wollen“, lautet sein Fazit. Die Erneuerbaren Energien Wind, Solar, Bioenergie, Wasserkraft und Geothermie seien mittlerweile die günstigste Form für die Energieerzeugung: „Deshalb macht es auch wirtschaftlich Sinn, jetzt richtig Tempo aufzunehmen“, lautet Mildenbergers Appell in Richtung Düsseldorf, wo in den kommenden Tagen die Verhandlungen für die neue Regierungsmehrheit anstehen.

Die „Energiewende erFAHREN“-Radtour hat sich zu einem Markenzeichen des LEE NRW entwickelt. Deshalb laufen bereits Überlegungen die Tour im nächsten Jahr zu wiederholen – und zwar Richtung Bayern, wo im kommenden Herbst der neue Landtag gewählt wird. Und auch für 2024, dem Jahr der nächsten Wahl zum EU-Parlament, gibt es erste Pläne: „Wir können uns gut eine Tour aus NRW durch die Benelux-Ländern mit dem Schlussziel Brüssel vorstellen“, deutet LEE NRW-Geschäftsführer Mildenberger an.