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Coronavirus hat Auswirkung auf niederländische Offshore-Auktion
Bis Ende des Monats können noch Gebote für die aktuelle Auktion über 700 MW in der Nordsee vor den Niederlanden abgegeben werden. Allerdings wird der Kreis der Bieter dieses Mal etwas kleiner ausfallen.
Bereits zu Beginn des Monats hat der schwedische Energieversorger Vattenfall angekündigt, nicht an der bevorstehenden Auktion teilnehmen zu wollen. Der Grund? Die aktuelle Corona-Pandemie. „Es gibt im Moment zu viel Unsicherheit, um diese Art von Investitionsentscheidung zu treffen“, sagte Sprecher Robert Portier gegenüber Reuters. „Wir haben erlebt, dass die Energienachfrage zurückgegangen ist, da viele Geschäfte geschlossen sind und die Industrieproduktion verringert wurde, und wir wissen nicht, wie lange das so weitergehen wird. Wir wissen auch nicht, wie der Markt aussehen wird, wenn all dies vorbei ist.“
Dabei war Vattenfall zuletzt sehr erfolgreich auf dem boomenden Markt in den Niederlanden. Das Unternehmen gewann die beiden jüngsten Ausschreibungen für Offshore-Windparks in den Jahren 2018 und 2019, die als erste ohne staatliche Subventionen für die erzeugte Energie gewährt wurden.
Auch der deutsche Energieversorger EnBW hat nun seine Teilnahme abgesagt, wie IJGlobal berichtet. Gründe nannte das Unternehmen nicht, allerdings ist auch hier davon auszugehen, dass die derzeitige Unsicherheit eine Rolle spielt. Auch EnBW hat in der Vergangenheit bereits Offshore-Windparks ohne staatliche Unterstützung errichtet, wie es in dieser Ausschreibung nötig ist.
Ein Sprecher des niederländischen Wirtschaftsministeriums sagte auf Anfragen der Presse, dass die Absagen keine Auswirkungen auf den Verlauf der Ausschreibungsrunde haben werden. „Wir erwarten immer noch, dass sich genügend Windparkentwickler an der Ausschreibung beteiligen werden“, so der Sprecher.
Aus diesem Anlass sah sich Weltmarktführer Ørsted dazu veranlasst, seine Unterstützung für die Auktion zu betonen: „Die Niederlande haben ehrgeizige Klimaziele sowohl für den Energie- als auch für den Industriesektor und sind ein wichtiger Markt für uns. Wir liefern ein starkes Angebot mit einem hohen Maß an Risikominderung. Wir loben die niederländische Regierung dafür, dass sie in einer Zeit globaler Unsicherheit an ihren Ausschreibungsfristen und ihren Zielen für erneuerbare Energien festgehalten hat. Wir fordern die Regierungen weltweit dringend auf, den Übergang von schwarzer zu grüner Energie mit voller Kraft fortzusetzen, um den Klimawandel zu bekämpfen und nachhaltige Investitionen in Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen zu fördern.“
Die Angebotsfrist für den Standort endet am 30. April.
- Autor:
- Katrin Radtke
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