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Wind-Gipfel in Hamburg startet mit Hilferuf der deutschen Windbranche
Hamburg ist erneut die weltweite Windhauptstadt. In den Messehallen der norddeutschen Metropole trifft sich seit heute alles, was in der Windbranche Rang und Namen hat. Der Global Wind Summit, der sich aus der Weltleitmesse WindEnergy Hamburg und der parallel stattfindenden WindEurope-Konferenz zusammensetzt, bringt mehr als 1400 Aussteller, 500 Sprecher und Referenten sowie ein großes Aufgebot an Energieministern und Top-Managern aus aller Welt zusammen. Trotzdem kracht es im Gebälk, denn gerade in Deutschland läuft der Ausbau seit einiger Zeit nicht mehr rund.
Und so kommt es, dass während draußen in den Messehallen MHI Vestas die bisher leistungsstärkste Turbine mit 10 Megawatt vorstellt, hinter den Kulissen in einem Konferenzzimmer die Energieminister und -senatoren der norddeutschen Bundesländer Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern zusammen kommen und einen eindringlichen Aufruf an die deutsche Bundesregierung senden.
Die Unterzeichner des ‚Aufrufs Windenergie‘ berufen sich auf die energiepolitischen Zielvorgaben des Koalitionsvertrages des Bundes. Dazu zählen insbesondere die Sonderausschreibungen für Windenergie an Land, mehr Kapazitäten für Windenergie auf See sowie der Ausbau, die Optimierung und Modernisierung der Stromnetze. Keinen besseren Zeitpunkt kann es geben, denn während sich die GroKo noch immer mit dem Desaster um Maaßen beschäftigt, stehen in der deutschen Windbranche Arbeitsplätze auf dem Spiel. Enercon ist das letzte prominente Beispiel für deutsche Turbinenhersteller, der massiv den Rotstift ansetzen und 800 Arbeiter entlassen muss.
Auf Initiative von Niedersachsens Energie- und Umweltminister Olaf Lies sind nun die entsprechenden Minister der besonders betroffenen Bundesländer in Norddeutschland zusammengekommen, um ihre Stimme zu stärken. Lies dazu: „Die Entwicklungen in der Branche, der Stellenabbau, die Verlagerung von Aktivitäten ins Ausland und der zunehmend negative Marktausblick für den deutschen Markt, erfüllen uns mit großer Sorge. Wir erleben gerade in Niedersachsen wie Arbeiter in der Zukunftsbranche Windenergie ihren Arbeitsplatz verlieren. Schon jetzt sind weit über 1.000 Arbeitsplätze weg, und die Gefahr ist sehr groß, dass sich das fortsetzt. Darum habe ich die Initiative ergriffen und nach den beiden Cuxhavener Appellen jetzt den Aufruf Windenergie initiiert. Wir wollen diese Zukunftsindustrie sichern. Leider ist der Bund bisher nicht auf diesem Weg. Im Gegenteil, der Bund droht gerade die Energiewende zu verstolpern. Noch immer wartet die Branche vergeblich auf zugesagte Sonderausschreibungen im Onshore-Bereich. Die brauchen wir aber dringend, um die dem Markt verlorenen Ausschreibungen des letzten Jahres nachzuholen. Auch der Ausbaudeckel für die Offshore-Windenergie behindert die Branche unnötig. Wir aber wollen, dass bei den Ausbauzielen keine Flaute entsteht - das ist wichtig zum Erreichen der Klimaziele aber auch für unsere Unternehmen. Es ist schon erstaunlich, wie lange sich die Bundesregierung Zeit lässt, Sonderausschreibungen auf den Weg zu bringen und Ausbaupfade zu definieren und damit der erneuerbaren Energiebranche schadet. Unser Klima und unsere Fachkräfte können sich dieses Zögern nicht leisten."
„Die Windenergie leistet einen entscheidenden Beitrag zum Umsetzen der Energiewende und somit dazu, dass wir unseren Kindern und Enkeln eine gesunde, lebenswerte Erde hinterlassen. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, brauchen wir nicht weniger, sondern mehr Windstrom und den konsequenten Ausbau der Übertragungs- und Verteilnetze sowie ein intelligentes Lastenmanagement“, betont auch Mecklenburg-Vorpommerns Energieminister Christian Pegel.
Es ist schon auffällig, dass sich Deutschlands oberster Energiewender, der Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, nicht auf der WindEnergy in Hamburg blicken lässt. Dabei täte die deutsche Regierung gut daran, den Vertretern einer Branche zuzuhören, die mehr als 400.000 Menschen in Deutschland beschäftigt.
Den 'Aufruf Windenergie' finden Sie u.a. auf der Homepage von Mecklenburg-Vorpommern.
- Autor:
- Katrin Radtke
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