Meldung von Windmesse.de
Zum Branchenprofil von
Niederlande: Anteil der Offshore-Windenergie soll sich vervierfachen
Die Niederlande gaben letzte Woche neue Pläne zum Ausbau der erneuerbaren Energien bekannt. Dazu gehört vor allem der massive Ausbau der Offshore-Windenergie. Demnach plant das Land eine Vervierfachung der bisherigen Megawattzahl, um der taumelnden Branche neuen Schwung zu verleihen und die zukünftige Energieversorgung des Landes sicherzustellen.
Die Niederlande planen, bis 2023 die Offshore-Windenergie von jetzt 1000 MW auf 4450 MW auszubauen, wie die Regierung mitteilte. Zusätzlich sollen auch im Onshore-Bereich mehr Windkrafträder gebaut werden, damit sich der Anteil der erneuerbaren Energien im Strommix auf insgesamt 16 Prozent erhöht. Momentan sind es nur 4 Prozent.
Diese Pläne sind das Ergebnis von langen Verhandlungen zwischen der Regierung, der Industrie sowie Lobbygruppen und Branchenverbänden. Die Pläne sollen zusätzlich Jobs generieren und die Industrie dazu bewegen, mehr Geld zu investieren, um neue, umweltfreundliche Kraftwerke zu bauen. So sollen die ehrgeizigen Pläne, die Treibhausgasemissionen um 95 Prozent bis 2050 zu senken, erreicht werden.
„Dies wird dafür sorgen, dass die Niederlande DER neue Offshore-Windmarkt werden, nachdem sich andere Regierungen aufgrund der Kosten davon abgewandt haben“, sagte ein Analyst gegenüber Bloomberg. Des Weiteren passen sich die Niederlande den Plänen der EU an, die bis 2020 14 Prozent weniger Emissionen anstrebt. Bisher hinkte das Land hinter diesen Verordnungen weit hinterher.
Die Vereinbarung, die insgesamt aus zehn Punkten besteht, sieht unter anderem auch vor, den Gesamtenergieverbrauch um 1,5 Prozent pro Jahr zu senken. Dies soll über Gebäudesanierungen erreicht werden, für die mehr Geld zur Verfügung gestellt wird. Außerdem soll die Industrie und Landwirtschaft dazu angehalten werden, weniger Strom zu verbrauchen. Durch die Maßnahmen sollen 15.000 Vollzeitjobs entstehen.
Bisher hatte sich die niederländische Regierung aus Kostengründen von der Offshore-Windenergie ferngehalten. Da aber die Kosten für Offshore insgesamt zu sinken beginnen, entsteht nun aber wiederum ein interessantes Investitionsfeld, zumal aktuelle Studien belegen, dass die Kosten noch weiter sinken, je mehr Offshore-Windparks in Betrieb sind und die Technologieentwicklung weiter voranschreitet.
Des Weiteren plant die niederländische Regierung die Schließung von Kohlekraftwerken, drei im Jahr 2016 und zwei weitere 2017. Gas wird aber auch weiterhin prominent im Energiemix vertreten bleiben.
- Quelle:
- Bloomberg / Katrin Radtke (Windmesse)
- Email:
- presse@windmesse.de
- Link:
- www.bloomberg.com/...
- Windenergie Wiki:
- Windpark, Offshore, MW