31.03.2004
Windenergie unökologisch?
*** Der Vorwurf
Von Propaganda-Experten der Energiewirtschaft wird häufig behauptet,
Windanlagen seien ökologisch wertlos, weil ihre Leistung nicht gesichert sei. Deshalb müssten aus Gründen der Versorgungssicherheit ständig Kohlekraftwerke gleicher Leistung unter Dampf gehalten werden, ohne dass ihr Strom benötigt würde. Somit werde Brennstoff vergeudet.
Diese Behauptung ist in mehrfacher Hinsicht falsch.
*** Wie heftig sind die Leistungsschwankungen der Windenergie?
Es ist nicht sachgerecht, mit den Leistungsschwankungen einzelner Windräder zu argumentieren. Sturmfronten oder einzelne Windböen kommen nicht gleichzeitig bei allen Windrädern eines Landes an. Dazwischen liegen Stunden! Die Leistungsschwankungen glätten sich bei ihrer Summierung. Die Summen-Leistung aller Windräder ändert sich nur gemächlich und ist mit Hilfe des Wetterdienstes gut zu prognostizieren. Die prognostizierte Leistung der Windräder wird deshalb bereits im "Fahrplan" für die Mittellastkraftwerke
berücksichtigt. Dieser Fahrplan wird jeweils am Tag zuvor erstellt und
berücksichtigt das voraussichtliche Verhalten der Verbraucher genauso wie die zu erwartenden Erträge der Windanlagen.
Bei Prognosefehlern kann es entweder zu einem unerwarteten Überangebot an Windstrom oder zu einem unerwarteten Mangel kommen. Weil die Gesamtleistung landesweit sich aber nur langsam ändert, bleibt ausreichend Zeit für eine energiesparende Korrektur. (Insofern sind die Verhältnisse erheblich günstiger als beim schlagartigen ungeplanten Abschalten eines konventionellen Großkraftwerks).
*** Unerwarteter Rückgang der Windleistung
Anklagend weisen die Propaganda-Experten der Stromwirtschaft darauf hin, dass ständig einige Regelkraftwerke im angedrosselten Betrieb bei voller Brennstoffzufuhr und voller Dampferzeugung mitlaufen und dabei einen großen Teil ihrer thermischen Energie verschenken müssen, damit sie im Notfall innerhalb von Sekunden durch Öffnen der Drossel zusätzliche Energie liefern können. Solche Regelkraftwerke gibt es in der Tat, doch ein Zusammenhang mit dem Ausgleich der langsamen Windenergieschwankungen besteht kaum. Der "angedrosselte Betrieb" wird vielmehr im wesentlichen zum sekundenschnellen Ausgleich von sehr rasch auftretenden Stromausfällen benötigt, wie sie beim schlagartigen ungeplanten Abschalten von großen Kraftwerken vorkommen. Für diesen Zweck wird auch in der Tat Brennstoff verbraucht, dem keine entsprechende Stromerzeugung gegenübersteht - ein Nachteil der Abhängigkeit von zentralen Großkraftwerken! (Die Propaganda-Experten der Stromwirtschaft sitzen insofern im Glashaus und werfen mit Steinen.)
Ein Rückgang der Windleistung hingegen - der in der Summe nur langsam
erfolgt - kann völlig unspektakulär von ganz normalen Kohlekraftwerken
ausgeglichen werden, die bis dahin noch nicht mit voller Leistung Strom erzeugt haben und deren Brennstoffzufuhr im Bedarfsfall rasch erhöht werden kann. Vorher verbrauchten sie entsprechend weniger Brennstoff. Anders als bei der angedrosselten Betriebsweise geht hier also kein Brennstoff verloren und wird kein CO2 unnötig erzeugt.
*** Ungeplanter Stromüberschuss
Ungeplanter Stromüberschuss (wenn mehr Wind weht als vorausgesagt) geht ebenfalls nicht verloren. Er wird zum Auffüllen der Pumpspeicherkraftwerke verwendet. Es wird dann Wasser vom unteren ins obere Becken hochgepumpt und steht dort zur Erzeugung wertvollen Spitzenlaststroms bereit. Gerade vor wenigen Monaten wurde von E.ON ein neues großes Pumpspeicherkraftwerk von über 1000 MW in Goldistal im Thüringer Wald in Betrieb genommen. Außerdem werden dann Mittellastkraftwerke durch Verminderung der Brennstoffzufuhr in
ihrer Leistung zurückgenommen, und damit wird direkt Brennstoff gespart.
*** Zusammenfassung:
Die Elektrizitätswirtschaft vergeudet keine Energie, nicht einmal bei
Windstrom. Aber Jammern über die Erneuerbaren Energien ist Teil ihrer
Politik.
Von Propaganda-Experten der Energiewirtschaft wird häufig behauptet,
Windanlagen seien ökologisch wertlos, weil ihre Leistung nicht gesichert sei. Deshalb müssten aus Gründen der Versorgungssicherheit ständig Kohlekraftwerke gleicher Leistung unter Dampf gehalten werden, ohne dass ihr Strom benötigt würde. Somit werde Brennstoff vergeudet.
Diese Behauptung ist in mehrfacher Hinsicht falsch.
*** Wie heftig sind die Leistungsschwankungen der Windenergie?
Es ist nicht sachgerecht, mit den Leistungsschwankungen einzelner Windräder zu argumentieren. Sturmfronten oder einzelne Windböen kommen nicht gleichzeitig bei allen Windrädern eines Landes an. Dazwischen liegen Stunden! Die Leistungsschwankungen glätten sich bei ihrer Summierung. Die Summen-Leistung aller Windräder ändert sich nur gemächlich und ist mit Hilfe des Wetterdienstes gut zu prognostizieren. Die prognostizierte Leistung der Windräder wird deshalb bereits im "Fahrplan" für die Mittellastkraftwerke
berücksichtigt. Dieser Fahrplan wird jeweils am Tag zuvor erstellt und
berücksichtigt das voraussichtliche Verhalten der Verbraucher genauso wie die zu erwartenden Erträge der Windanlagen.
Bei Prognosefehlern kann es entweder zu einem unerwarteten Überangebot an Windstrom oder zu einem unerwarteten Mangel kommen. Weil die Gesamtleistung landesweit sich aber nur langsam ändert, bleibt ausreichend Zeit für eine energiesparende Korrektur. (Insofern sind die Verhältnisse erheblich günstiger als beim schlagartigen ungeplanten Abschalten eines konventionellen Großkraftwerks).
*** Unerwarteter Rückgang der Windleistung
Anklagend weisen die Propaganda-Experten der Stromwirtschaft darauf hin, dass ständig einige Regelkraftwerke im angedrosselten Betrieb bei voller Brennstoffzufuhr und voller Dampferzeugung mitlaufen und dabei einen großen Teil ihrer thermischen Energie verschenken müssen, damit sie im Notfall innerhalb von Sekunden durch Öffnen der Drossel zusätzliche Energie liefern können. Solche Regelkraftwerke gibt es in der Tat, doch ein Zusammenhang mit dem Ausgleich der langsamen Windenergieschwankungen besteht kaum. Der "angedrosselte Betrieb" wird vielmehr im wesentlichen zum sekundenschnellen Ausgleich von sehr rasch auftretenden Stromausfällen benötigt, wie sie beim schlagartigen ungeplanten Abschalten von großen Kraftwerken vorkommen. Für diesen Zweck wird auch in der Tat Brennstoff verbraucht, dem keine entsprechende Stromerzeugung gegenübersteht - ein Nachteil der Abhängigkeit von zentralen Großkraftwerken! (Die Propaganda-Experten der Stromwirtschaft sitzen insofern im Glashaus und werfen mit Steinen.)
Ein Rückgang der Windleistung hingegen - der in der Summe nur langsam
erfolgt - kann völlig unspektakulär von ganz normalen Kohlekraftwerken
ausgeglichen werden, die bis dahin noch nicht mit voller Leistung Strom erzeugt haben und deren Brennstoffzufuhr im Bedarfsfall rasch erhöht werden kann. Vorher verbrauchten sie entsprechend weniger Brennstoff. Anders als bei der angedrosselten Betriebsweise geht hier also kein Brennstoff verloren und wird kein CO2 unnötig erzeugt.
*** Ungeplanter Stromüberschuss
Ungeplanter Stromüberschuss (wenn mehr Wind weht als vorausgesagt) geht ebenfalls nicht verloren. Er wird zum Auffüllen der Pumpspeicherkraftwerke verwendet. Es wird dann Wasser vom unteren ins obere Becken hochgepumpt und steht dort zur Erzeugung wertvollen Spitzenlaststroms bereit. Gerade vor wenigen Monaten wurde von E.ON ein neues großes Pumpspeicherkraftwerk von über 1000 MW in Goldistal im Thüringer Wald in Betrieb genommen. Außerdem werden dann Mittellastkraftwerke durch Verminderung der Brennstoffzufuhr in
ihrer Leistung zurückgenommen, und damit wird direkt Brennstoff gespart.
*** Zusammenfassung:
Die Elektrizitätswirtschaft vergeudet keine Energie, nicht einmal bei
Windstrom. Aber Jammern über die Erneuerbaren Energien ist Teil ihrer
Politik.
- Quelle:
- Onlineredaktion
- Autor:
- Onlineredaktion
- Email:
- presse@windmesse.de
- Keywords:
- unökologisch, windenergie, energie
- Windenergie Wiki:
- Versorgungssicherheit, MW