2024-11-21
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Europa kommt erster Energieinsel einen großen Schritt näher

Lange sah es so aus, als ob die erste Energieinsel Europas vor Dänemark errichtet wird, doch nun schickt sich Belgien an, die Energiewende auf der Nordsee weiter voranzutreiben.

Wie der belgische Übertragungsnetzbetreiber Elia mitteilte, kann der Bau der geplanten belgischen Energieinsel Prinzessin-Elisabeth-Insel Anfang nächsten Jahres beginnen. Der stellvertretende Premierminister und Minister für Justiz und Nordsee Vincent Van Quickenborne hat nun die entsprechende Umweltgenehmigung erteilt. „Wir wollen die Nordsee als Belgiens führendes Energiezentrum weiterentwickeln, und die Prinzessin-Elisabeth-Insel wird dabei eine entscheidende Rolle spielen“, so der Minister.

Die Prinzessin-Elisabeth-Insel wird die erste künstliche Energieinsel der Welt sein und sowohl Gleichstrom- (HVDC) als auch Wechselstromtechnologie (HVAC) nutzen. Der Energieknotenpunkt liegt 45 km vor der belgischen Küste, wo die Exportkabel von neuen Offshore-Windparks, künftige Verbindungsleitungen Richtung Großbritannien (Nautilus) und Dänemark (TritonLink) und das belgischen Stromnetz an Land miteinander verknüpft werden. Der Bau soll im März 2024 starten und etwa zwei Jahre dauern, bis im August 2026 erster Strom durch die Infrastruktur der Insel fließen soll.

Die 6 Hektar große Insel wird inmitten der Prinzessin-Elisabeth-Zone auf mit Sand gefüllten Betonsockeln errichtet. Neben der nötigen elektrischen Infrastruktur wird die Insel einen kleinen Hafen für die Wartungsmannschaften und einen Hubschrauberlandeplatz haben. In der Prinzessin-Elisabeth-Zone sollen künftig Offshore-Windparks mit einer Leistung von 3,5 Gigawatt errichtet werden.

Unterdessen haben die ersten Baumaßnahmen begonnen. Ein Konsortium aus den belgischen Schiffsbauunternehmen DEME und Jan De Nul bereitet das Gelände vor, auf dem die Caissons (Betonfundamente) im Nordseehafen Vlissingen hergestellt werden sollen. Hier werden die 23 Betonsenkkästen (jeder ca. 60 m lang, 30 m breit und 30 m hoch) gebaut und gelagert, bis sie in den Sommermonaten 2024 und 2025 an den Offshore-Standort geschleppt und dort versenkt werden. Anschließend wird die Insel mit Sand aufgefüllt und für den Bau der elektrischen Hochspannungsinfrastruktur vorbereitet.

Elia hat derweil angekündigt, weiter an dem Entwurf für die Insel zu arbeiten. Gemeinsam mit externen Experten aus öffentlichen und privaten Einrichtungen, Universitäten und Nichtregierungsorganisationen wird geprüft, welche Elemente des Baus angepasst oder hinzugefügt werden könnten, um die biologische Vielfalt auf und um die Insel in der Nordsee zu fördern. Durch die Entscheidung für ein naturverträgliches Design wird das Potenzial der Insel auch im Hinblick auf die marine Artenvielfalt voll ausgeschöpft.

„Die einzigartige Zusammenarbeit zwischen Elia und den Meeresexperten hat wertvolle Erkenntnisse erbracht, die es ermöglichen werden, die Prinzessin-Elisabeth-Insel noch besser in die Umwelt zu integrieren und dabei die in der Genehmigung festgelegten Bedingungen einzuhalten. Elia fühlt sich voll und ganz diesem Ansatz verpflichtet. Wir arbeiten eng mit den Experten zusammen, deren Kooperation wir sehr schätzen. Dies ist eine einzigartige Gelegenheit, die biologische Vielfalt der Meere langfristig zu fördern“, erklärt Nicolas Beck, Leiter der Gemeinschaftsbeziehungen Elia.

Auch die Politik zeigt sich mit diesem Ansatz zufrieden: „Mit dieser Umweltgenehmigung machen wir nun einen großen Schritt nach vorn bei der Entwicklung der Prinzessin-Elisabeth-Zone, unserer zweiten Offshore-Windzone. Die ersten Windturbinen werden dort im Jahr 2028 in Betrieb genommen und zusätzliche grüne Offshore-Energie für unsere Familien und Unternehmen liefern. Da Belgien auch das erste Land der Welt ist, das Windturbinen in geschützten Meeresgebieten installiert, freuen wir uns, dass Elia sich für ein naturverträgliches Design einsetzt – ein weiterer Beweis für die Kraft eines innovativen Ansatzes, des Potenzials erneuerbarer Energien und der Bedeutung des Schutzes unserer Meeresumwelt“, betont Minister Van Quickenborne.

Video von Elia zu den Plänen der Energieinsel (auf englisch):

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Keywords:
Belgien, Elia Group, Prinzessin Elisabeth Insel, Zone, offshore, Energieknotenpunkt, Insel, Bauarbeiten, genehmigung, Europa, Großbritannien, Dänemark
Windenergie Wiki:
Windpark, Energiewende



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