HanseWerk erwartet deutlichen Ausbau der Erneuerbaren Energien auf rund 19.000 MW bis 2035
Die Hansewerk-Gruppe, zu der auch Schleswig-Holstein Netz (SH Netz) gehört, erwartet einen deutlichen Zuwachs der Grünstromproduktion in Schleswig-Holstein in den nächsten Jahren. „Aktuell hat unsere Unternehmensgruppe über 9.000 Megawatt (MW) Leistung aus Erneuerbaren oder dezentralen Energien ans Stromnetz angeschlossen. Wir stellen uns darauf ein, dass diese Zahl bis 2035 auf rund 19.000 MW an Land ansteigen wird“, erläuterte Matthias Boxberger, Vorstandsvorsitzender der HanseWerk-Gruppe und Aufsichtsratsvorsitzender von SH Netz.
Im Bereich der Windkraft erwarte man etwa eine Verdopplung von derzeit 6.600 MW auf 13.000 MW. Noch sehr viel stärker werde voraussichtlich die Photovoltaik zunehmen, und zwar von heute 1.600 MW auf 5.600 MW im Jahr 2035. „Bei diesen Größenordnungen wäre es rein rechnerisch möglich, nicht nur Schleswig-Holstein und Hamburg, sondern noch weitere Teile der Bundesrepublik mit Grünstrom von der Küste zu versorgen.“
Derzeit hat das Unternehmen mit seiner Tochter Schleswig-Holstein Netz mehr als 43.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, also vor allem Windkraft-, Photovoltaik und Biomasseanlagen angeschlossen. Diese Anlagen haben 2020 etwa 175 Prozent des zur rechnerischen Vollversorgung von Schleswig-Holstein nötigen Grünstroms produziert. Die angeschlossene Leistung von mehr als 9.000 MW verteilt sich zu mehr als 71 Prozent auf die Windkraft, zu 18 Prozent auf die Photovoltaik und zu knapp sechs Prozent auf Biomassekraftwerke. Die restlichen fünf Prozent verteilen sich auf sonstige dezentrale Anlagen wie Wasserkraftwerke oder Erdgas-BHKW.
Der bisher erfolgte Netzausbau vom Höchstspannungsnetzbetreiber TenneT sowie von Schleswig-Holstein Netz zeige unterdessen weiter Wirkung, so Matthias Boxberger, und ermögliche es, mehr grünen Strom aufzunehmen. So mussten im ersten Drittel 2021 die Windkraft- und Photovoltaikanlagen in Schleswig-Holstein deutlich seltener als in den Vorjahren wegen drohender Netzüberlastung abgeschaltet werden. Nach ersten Hochrechnungen gab es hier einen Rückgang um circa 60 Prozent, der etwa zur Hälfte auf den fortschreitenden Netzausbau und zur anderen Hälfte auf einen Rückgang beim Windaufkommen zurückzuführen ist.
Um noch mehr Erneuerbare Energien aufzunehmen zu können, wird der Netzbetreiber SH Netz allein 2021 voraussichtlich rund 300 Millionen Euro in den Ausbau und die Instandhaltung der Netze investieren. Zu den geplanten Maßnahmen gehören umfangreiche Erweiterungs- und Erneuerungsarbeiten an Umspannwerken, den Ersatz von Strom-Freileitungen durch Erdkabel, den Austausch von Ortsnetzstationen sowie die Modernisierung und Wartung von Strom- und Gasleitungen. Darunter fallen auch mehrere Großprojekte wie beispielsweise die 110.000-Volt-Hochspannungsfreileitung zwischen den Umspannwerken Schuby und Schuby-West oder der Ersatz einer 110.000-Volt-Freileitung über der Eider durch ein Erdkabel.
- Quelle:
- HanseWerk
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- Pressestelle
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