2024-12-04
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Wind-IoT als Innovationsfeld: Envision Energy stellt neue Windkraftanlage vor

Auf der WindEurope 2017 in Amsterdam hat Envision Energy, ein weltweit führender Anbieter von intelligenten Energielösungen, in dieser Woche sein neuestes internationales Produktportfolio vorgestellt. Dazu zählt auch die EN148-4,5 MW-Turbine, eine Weiterentwicklung der 4-MW-Plattform und mit einem 148-Meter-Rotor und einer flexiblen Nennleistung die größte Onshore-Windturbine des Unternehmens.

Anlässlich der Veranstaltung sprach Windmesse.de mit Daniel Luecht, Head of International Product Solutions bei Envision Energy in Deutschland. Luecht, der zuvor auch schon bei BMW, Nordex und Siemens Wind Power in führenden Positionen tätig war, wechselte in diesem Jahr zu Envision, wo sein Fokus auf der softwarebezogenen Optimierung und Wind-IoT liegt.

Wir sehen einen Trend bei den Windkraftanlagenherstellern hin zum Bau größerer Turbinen. Envision präsentiert jetzt seine 4,5-MW-Turbine, sein bisher größtes Onshore-Modell. Was ist das Besondere an dieser Turbine, auch im Vergleich zu anderen Herstellern in einem ähnlichen MW-Bereich?

Daniel Luecht (Bild rechts): Die Branche vergrößert nicht nur Rotordurchmesser und Nennleistung, sondern wird auch immer mehr davon bestimmt, dass sich Turbinen zum Gebrauchsgut entwickeln. Dies bedeutet, dass Envision und andere OEMs die Energiekosten durch Skalierung senken können.

Die EN148-4.5 unterscheidet sich wesentlich von anderen Turbinen innerhalb dieser MW-Klasse: Sie kann Kundenprojekte mit Windgeschwindigkeiten von bis zu durchschnittlich 9m/s unterstützen, was diese Turbine zur wettbewerbsfähigsten Produktkonfiguration auf dem Markt macht. Die EN148-4.5 ist außerdem mit den neuesten Sensoren und Schnittstellentechnologien ausgestattet, um die nahtlose Integration mit jedem Energiemanagementsystem zu ermöglichen.

Das Konzept von Envision läuft unter dem Begriff „Smart Turbine“. Was genau ist darunter zu verstehen? Sehen Sie Möglichkeiten zur weiteren Verbesserung der Anlagen also eher im Bereich von Software-Lösungen als rein in Material- bzw. Konstruktionsfragen?

Envision-Turbinen sind mit Hunderten von Sensoren ausgestattet, die mit unseren Energiemanagement-Softwarelösungen verbunden sind. Unsere digitalen Lösungen sind Teil einer Rückkopplungsschleife zur kontinuierlichen Überwachung und Verbesserung der Turbinenleistung im Feld sowie zur Verbesserung der Konstruktion und des Betriebs neuer Turbinenmodelle in Forschung und Entwicklung.

In Kombination mit einer Reihe von Softwareanwendungen werden die Turbinen von Envision zu einer mehrdimensionalen Lösungsplattform, die den ganz speziellen Standortanforderungen der Kunden entspricht und auf ihren Business Case zugeschnitten ist. Envision verfügt über ein einzigartiges Wertversprechen in der Branche, das Windbranchenwissen mit einem starken Fokus auf Softwarelösungen kombiniert, um Synergien entlang der Wertschöpfungskette zu schaffen.

Während sich die Windindustrie in der Vergangenheit auf Hardware und Skalierung konzentriert hat, ist IoT derzeit eines der wichtigsten Innovationsfelder und Treiber für Veränderungen in fast allen Branchen.

Als chinesisches Unternehmen sieht man sich immer noch vielen Vorurteilen in Europa und den USA ausgesetzt. Wie steuern Sie dem entgegen? Wie sehen die Pläne von Envision für den deutschen und europäischen Markt aus?

Envision ist ein globales Unternehmen mit acht Forschungs- und Entwicklungszentren auf der ganzen Welt. Dazu gehören ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für Flügelaerodynamik in Boulder, Colorado, ein Kompetenzzentrum für Windkraftanlagen in Dänemark, ein globales Projektmanagementzentrum in Hamburg, ein Finanzzentrum in London und ein Venturekapital-Zweig im Silicon Valley. Dazu kommen R&D-Zentren in China.

Als globales Unternehmen hat Envision die Mission, die größten Herausforderungen der Welt für eine nachhaltigere Zukunft zu lösen. Wir beabsichtigen, unsere digitalen Lösungen und unsere Turbinenprodukte weiter zu entwickeln, um beim Design führend zu sein und diese Mission zu erfüllen. Wir investieren auch aktiv in neue Technologien, zum Beispiel in Deutschland mit dem revolutionären Energiespeicherunternehmen Sonnen GmbH, um ein globales Ökosystem zu entwickeln, das eine bessere Energiezukunft ermöglicht. Wir entwickeln zudem aktiv Windparkprojekte in Frankreich und schauen uns auf dem Balkan und in Skandinavien Geschäftsmöglichkeiten an.

Envision Energy ist weltweit im On- und Offshore-Bereich tätig (Bild: Envision Energy)

Das Thema offshore wird weltweit immer wichtiger. In Europa hat sich bereits ein Markt etabliert, nun ziehen auch die Amerikaner nach. Wie ist Envision in diesem Bereich aufgestellt? Und wie sehen hier die Wachstumspläne des Unternehmens aus?

Envision war von Anfang an im Offshore-Markt aktiv und wir erweitern unser Geschäft mit Partnerschaften und neuen Produkten wie z.B. unserer neuen 4.5MW-Plattform. Während Europa und die USA bereits Märkte etabliert haben, gewinnt Offshore auch in China an Bedeutung, wo wir seit 2013 in diesem Marktsegment aktiv sind. Unsere 4MW-Plattform in China konzentriert sich zum Beispiel vor allem auf den Offshore-Bereich.

Sektorkopplung ist unumgänglich, wenn die Energiewende gelingen soll. Envision arbeitet bereits u.a. mit Herstellern von Speichern und Ladestationen für E-Autos zusammen. Was ist auf diesem Feld noch möglich?

Die Kopplung der Energiesektoren ist ein zentraler Teil der Philosophie von Envision. EnOS, die IoT-Plattform von Envision, zielt genau darauf ab. EnOS ist eine intelligente, skalierbare, sichere und offene Plattform, die das Internet der Dinge (IoT) für Energie - also das Energie-Internet -  ermöglicht. Es verbindet und integriert verschiedene Energienetze durch universelle Konnektivität, branchenspezifische Datenmodelle, Echtzeit-Computing und Datenanalyse, um intelligentes Wissen darüber bereitzustellen, wie, wo und wann Geräte Energie erzeugen, speichern und nutzen, und wodurch die Kosten durch Steuerung und Synergien reduziert werden können.

Die digitalen Lösungen von Envision verwalten derzeit weltweit mehr als 100GW an Energie-Assets. Wir halten Beteiligungen an der Sonnen GmbH, dem EV-Charging-Marktführer ChargePoint und haben im letzten Jahr Bazefield, das führende europäische Energie-Software-Unternehmen, übernommen. Wir werden auch weiterhin über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg investieren, um diese Vision vom integrierten Energie-Ökosystem voranzubringen, und wir glauben, dass die Möglichkeiten an dieser Front nahezu unbegrenzt sind.

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Keywords:
Envision, smart turbine, Turbine, Windkraftanlage, offshore, onshore, Daniel Luecht
Windenergie Wiki:
Sektorkopplung, MW, Hamburg, Energiewende



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