2024-12-22
https://w3.windmesse.de/windenergie/pm/2628-offshore-ein-schwerpunkt-der-windenergy-2006

Offshore ein Schwerpunkt der WindEnergy 2006

Internationale Branche informiert über Neuentwicklungen für den Einsatz auf dem Meer

Die Zukunft der Windenergie liegt vor allem auf dem Meer, daher arbeitet die Branche intensiv an der Entwicklung und Optimierung von Turbinen, Ausrüstung und Logistik, die den hohen Anforderungen offshore genügen. Vor den Küsten von Dänemark, Schweden, Irland und England liefern erste Windparks mit derzeit insgesamt 680 MW installierter Leistung bereits Strom. Zahlreiche weitere Projekte sind in Planung, auch in größerer Wassertiefe. Nach dem Ergebnis der WindEnergy-Studie 2006, die kürzlich veröffentlicht wurde, erwarten die befragten Windenergie-Unternehmen in den nächsten fünf Jahren in Europa eine Neu-Installation offshore von rund 5300 MW. Am stärksten wird er demnach in Großbritannien (1360 MW) und in Deutschland (1346 MW) ausfallen, gefolgt von Dänemark (648 MW) und Frankreich (476 MW). Offshore ist daher ein Kernthema der internationalen Leitmesse WindEnergy in Hamburg, die vom 16. bis 19. Mai zum Treffpunkt der Branche wird. Zahlreiche Aussteller, die in diesem Bereich aktiv sind, stellen ihre Neuentwicklungen oder Dienstleistungen für den Einsatz auf dem Meer vor. Darüber hinaus ist Offshore ein Schwerpunkt des Rahmenprogramms: Am "Offshore-Day" (17. Mai) erhalten Fachbesucher umfangreiche Informationen über die neuesten Entwicklungen.

In den neuen Hallen der Hamburg Messe präsentieren sich zahlreiche Unternehmen, die im Offshore-Sektor erfolgreich sind. So hat der Hersteller von Multi-MW-Turbinen Nordex kürzlich mit der N-90 (2,5 MW) die erste Offshore-Anlage Deutschlands errichtet, und zwar in der Ostsee bei Rostock. Voraussichtlich elf dieser Anlagen sind auch für den Windpark Baltic I vorgesehen, für den in diesem Jahr die Vorarbeiten beginnen sollen. Siemens Wind Power zeigt auf der WindEnergy die Gondel seiner 2,3-MW-Anlage. Diese wurde unter anderem im Windpark Nystedt vor der Südküste Dänemarks errichtet, der in der Branche als Vorzeigeobjekt gilt. In Windfarmen in schwedischen und irischen Gewässern drehen sich die Rotoren von Anlagen, die GE Wind entwickelt hat, darunter große 3,6 MW-Turbinen.

Der Hersteller REpower Systems will seine für den Offshore-Einsatz entwickelte 5-MW-Maschine im Spätsommer rund 25 km vor der ostschottischen Küste im Windpark "Beatrice Fields" aufstellen. Die Wassertiefe liegt hier bei 44 Metern - damit wäre diese Turbine die bislang leistungsfähigste und auch wirklich auf hoher See errichtete Windenergieanlage. Weitere Einsätze sind vorgesehen im Test-Windpark "Borkum West" sowie voraussichtlich im Projekt "Baltic I", rund 15 km vor der deutschen Ostseeküste.

Das "Kompetenznetzwerk für Offshore-Windenergie Rostock" informiert auf der Fachmesse über die Entwicklungen an der Küste von Mecklenburg-Vorpommern. Auf dem Gemeinschaftsstand Offshore präsentiert sich auch das Schifffahrtsinstitut Warnemünde, das die Errichtung der Forschungsplattform Fino II in der Ostsee vorbereitet. Den Offshore-Fortschritt an der Nordseeküste hat die wab - Windenergie-Agentur Bremerhaven/Bremen im Fokus. Gemeinsam mit zwölf Mitgliedsunternehmen stellt die wab ihre Kompetenzfelder und Innovationen vor.

Zahlreiche weitere Aussteller zeigen die ganze Bandbreite des Marktes auf, der sich der Branche durch die Offshore-Entwicklung in Europa eröffnet. Die WeserWind GmbH - Offshore Construction stellt spezielle Tripod-Gründungen für den Meeresboden her. Betonfundamente für den Offshore-Park "Lillgrund" in Schweden baut und liefert hingegen Mitaussteller Hochtief Construction. Über die Spezialtiefbaugeräte, die für den maritimen Einsatz benötigt werden, informiert die Bauer Maschinen GmbH. Darüber hinaus stellen Logistik-Firmen ihre Dienstleitungen und Geräte zum Übersetzen von Material und Personal zu Windfarmen auf See vor. Mit dem DEWI Offshore Certification Centre und dem Germanischen Lloyd sind die führenden Zertifizierer von Offshore-Anlagen auf der Leitmesse präsent.

Der Ausbau der Windenergie-Nutzung auf See ist auch ein Hauptpunkt des Rahmenprogramms dialog@WindEnergy. Im "Topics Forum" (Halle A1) steht ein ganzer Tag im Zeichen des Schwerpunktthemas, das in zahlreichen Fachvorträgen und Podiumsdiskussionen vertieft wird. So werden am "Offshore-Day" (17. Mai), unter der Federführung des DEWI, Ergebnisse aus dem FINO-Forschungsprojekt diskutiert und Erfahrungen mit internationalen Windenergie-Projekten auf dem Meer thematisiert. Darüber hinaus tauschen sich Experten über den technischen Entwicklungsstand bei Windturbinen und Projekten aus und informieren über die notwendige Logistik und Hafen-Kapazitäten. Auch am "Finance and Insurance Day" (18. Mai), geht es unter anderem um die Finanzierung von Offshore-Windparks, zum Beispiel berichtet der dänische Energieversorger Dong über seine Erfahrungen (aktuelles Programm unter www.windenergy.de)

Ebenfalls auf der internationalen Fachmesse tagt das Kuratorium der Offshore Stiftung in Deutschland. Die Stiftung wurde zur Realisierung eines Offshore-Testfelds (zwölf Anlagen der 5-MW-Klasse deutscher Hersteller) gegründet.
Quelle:
Hamburg Messe und Congress
Autor:
G.Blickle
Email:
gudrun.blickle@hamburg-messe.de
Windenergie Wiki:
Windpark, Turbine, Tripod, REpower, Offshore, MW, Hamburg, Gondel




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