2024-04-26
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Frankreich vor dem Umbruch – Die Atomnation will weg von ihrem Image

Die neue Regierung in Paris will das Image als Atomnation ablegen und die Energiewende einleiten. Wie das genau funktionieren soll, ist bislang offen und so herrscht Verunsicherung in der Energiebranche, wie neue Zahlen zum Windenergieausbau zeigen.

Bild: Frankreich möchte nicht länger Atommacht seinBild: Frankreich möchte nicht länger Atommacht sein

Während der Windenergieausbau im vergangenen Jahr in Frankreich deutlich an Tempo gewonnen hat, ist davon 2017 bislang wenig zu spüren. Neue Zahlen, die der Verband France Energie Eolienne (FEE) nun veröffentlicht hat, zeigen im ersten Halbjahr einen deutlichen Rückgang von 13 Prozent im Vergleich zur ersten Hälfte in 2016. So wurden in Frankreich nur 492,35 Megawatt neu installiert, die grünen Strom für 385.000 Haushalte liefern.

Ein Grund dafür ist der Präsidentschaftswahlkampf, der Frankreich in den vergangenen Monaten fest im Griff hatte. Solange nicht klar war, wer neues Staatsoberhaupt wird und was für eine Energiepolitik das Land künftig verfolgt, wollte niemand große Investitionen tätigen. Olivier Perot, Präsident des FEE sagte dazu: „Diese Unsicherheiten haben dazu geführt, dass die Windbranche vorsichtig agiert hat und zunächst abgewartet wurde, ob wieder ein stabiler und kohärenter Rahmen geschaffen wird.“

Nun steht fest: Der neue Präsident heißt Emmanuel Macron, sein Umweltminister ist Nicolas Houlot, der sich bereits über viele Jahre als Umweltschützer einen Namen gemacht hatte. Nun muss dieser den Spagat schaffen zwischen der aktuellen Realität von Frankreich als Atomnation und einer Zukunft als moderner Staat im Herzen Europas, der auf erneuerbare Energien setzt. Das ist nicht ganz einfach, denn der hoch verschuldete Staatskonzern EDF betreibt aktuell noch 58 Atomkraftwerke im Land.

Diese sollen möglichst schnell abgeschaltet werden, wenn es nach der neuen Regierung geht. Schon im Wahlkampf betonte Macron, dass Frankreich weg von der Atomkraft müsse, nun liegt es an ihm, zunächst kräftig in die Energiewende zu investieren. Aktuell liegt der Anteil des Atomstroms noch bei 75 Prozent, bis 2025 soll er auf 50 Prozent sinken. Und für 2032 hat man sich mit einem Anteil von 32 Prozent noch ambitioniertere Ziele gesetzt.

So soll es auch bald auf französischen Straßen aussehen. (Bild: Katrin Radtke)

Parallel dazu sollen die Erneuerbaren ausgebaut werden. Bis 2023 hofft man auf 26 Gigawatt Windenergie. Dazu ist es nötig, dass auch die Offshore-Branche endlich in Schwung kommt. In mehreren Auktionen haben die Franzosen in den vergangenen Jahren bereits Projekte vergeben, allerdings ist davon bislang noch nichts umgesetzt.

Der FEE sagte dem französischen Umweltminister Houlot seine volle Unterstützung zu, als dieser kürzlich verkündete, bis 2025 mindestens 17 Atomkraftwerke abschalten zu wollen. Allerdings kritisierte der Verband gleichzeitig die vielen politischen Hürden, die den Ausbau der Windkraft verlangsamen. Das reiche von komplizierten Transportgenehmigungen für Schwertransporte über ein schnelleres Bearbeiten von Klagen der Gegner bis hin zu Ausweitung der Maßnahmen zur Sektorkopplung und Förderung von Elektromobilität.

Es gebe keinen Klimaplan B, betonte der FEE. Insofern sei es nötig aufs Tempo zu drücken. Frankreich müsse endlich eine führende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel einnehmen und die Energiewende umsetzen, auch im Hinblick auf das Ausscheren der Amerikaner aus dem Klimaabkommen.

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Keywords:
Frankreich, Atomkraft, Energiewende, Windenergie, Verband, FEE
Windenergie Wiki:
Sektorkopplung, Offshore, Megawatt



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