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21.02.2011
Windmesse.de: Interview mit Thomas Richterich, CEO Nordex SE, anläßlich der Einweihung der neuen Hamburger Verwaltungszentrale im Januar 2011
Windmesse: Herr Richterich, wie beurteilen Sie die zukünftige Marktentwicklung aus der Sicht von Nordex und wie sehen Sie die kurz- bis mittelfristigen Entwicklungen auf dem Weltmarkt für nächstes bzw. übernächstes Jahr?
Thomas Richterich: Wenn Sie sich die politischen Ziele weltweit ansehen, wird die Windenergie in den nächsten Jahren ein sehr intensives Wachstum erfahren.
Dieses Wachstum wird im Wesentlichen dadurch voran getrieben, dass Windenergie einen guten Mix von Versorgungssicherheit, Ökologie und Ökonomie bietet. Die durchschnittliche Kilowattstunde Strom, die in Deutschland erzeugt wird, emittiert ca. 600 g/CO2. Wenn Sie sich eine Windkraftanlage anschauen, so ist im Betrieb die CO2 Emission bei Null. Aber natürlich benötigen wir Stahl, Transportleistung und so weiter, deshalb rechnet man mit 19 g / kWh. Das zeigt, wie gut wir in punkto Klimaschutz sind. Wenn man ökonomisch betrachtet, wie hoch die Stromgestehungskosten bei Wind verglichen mit anderen regenerativen Energien sind, sieht man sehr deutlich, dass wir noch weitere signifikante Vorteile haben. Beim Thema Versorgungssicherheit ist der Wind zwar instabil im Laufe eines Jahres, aber auf der anderen Seite auch ein sehr sicherer Energieträger.
Wenn sich beispielsweise Russland mit einem Anrainerstaat um Gaslieferungen streitet, wird man in Deutschland häufig nervös. Das ist sicherlich auch eine Bedrohung. Unsere Gaslieferungen kommen im wesentlichen aus politisch instabilen Regionen. Das gleiche gilt für Erdöl. Wind hat den erheblichen Vorteil keinen Halt zu machen vor politischen Grenzen. Und das ist im Wesentlichen der Wachstumstreiber.
Mittelfristig stellt sich die Frage: Sind die politischen Rahmenbedingungen so stabil, dass die Märkte sich kontinuierlich weiterentwickeln können?
Erzeugung und Verkauf von Energie geschehen weltweit nicht auf einem freien Markt, sondern sind von verschiedensten Einflussfaktoren abhängig. Wir brauchen deshalb dringend diese stabilen politischen Rahmenbedingungen.
Es gibt heute - und das wird sich auch kurzfristig nicht ändern – leider viele instabile Bedin-
gungen, zum Beispiel im US-Markt. Barak Obama hat zwar hohe politische Ziele bei den erneuerbaren Energien. Doch bei der Durchsetzung der Gesundheitsreform hat er viel politischen Kredit verspielt, der ihm nun für klimapolitische Reformen fehlt. Daher ist der amerikanische Windwachstumsmarkt 2010 nur noch halb so groß wie im Jahr zuvor.
Auch in Italien oder Spanien haben wir es mit diesen instabilen Rahmenbedingungen zu tun. Hier kann sich der Markt ebenfalls nicht wirklich entfalten. Langfristig gibt es an der Schaffung dieser politischen Rahmenbedingungen aber keinen Weg vorbei.
WM: Wie können Sie, konkret gefragt für die USA und hier mit einem eigenen Werk, diese enormen Schwankungen überhaupt handhaben?
TR: Der Markteintritt ist davon ja zunächst einmal unabhängig. Unsere Entscheidung für den US-Markt haben wir 2007 getroffen und solche Entscheidungen trifft man nicht abhängig von der Frage, wie sich das Geschäftsjahr 2010 oder 2011 entwickelt.
Wir sind davon überzeugt, dass sich die Rahmenbedingungen in den USA so festigen werden, wie es erforderlich ist, um das Energieportfolio dort umzustellen. Hierfür besteht sowohl ein durchgehender politischer Wille als auch ein Wille in der Bevölkerung. Dazu führen schon externe Faktoren, nämlich: Wie werden sich Erdöl- und Erdgaspreis entwickeln?
Es gibt jedenfalls auch für die USA keinen Weg daran vorbei, zukünftig einen wesentlichen Teil der Energie aus Wind zu erzeugen. Und das ist die Grundlage unserer strategischen Entscheidung für die Gründung eines Werkes dort.
WM: Wie sieht es mit anderen Märkten aus? Zum Beispiel China mit einem großen Marktanteil und geschätzten über 14.000 MW?
TR: Der chinesische Markt ist extrem sprunghaft gewachsen. Gleichzeitig ist der Anteil der inter-
nationalen Hersteller sehr stark zurückgegangen. Die Internationalen hatten mal einen Anteil von 70%. Mittlerweile liegen wir bei 10 – 15%.
Wir erwarten, dass es sich so einpendeln wird wie in verschiedenen anderen Märkten. Wenn man sich den deutschen Markt anschaut, hat man einen Anteil von 70% heimischen Herstellern. Ähnliches gilt für die USA, für Spanien, Indien und viele andere Märkte. Denn die Lokalen können sich besser auf die örtlichen Gegeben-heiten einstellen.
Bezogen auf Nordex heißt das - und das haben wir auch immer so veröffentlicht - wir hatten ein deutliches Absinken zu verzeichnen. Wir sind in China seit mehreren Jahren einer der etablierten Anbieter mit eigenen Produktionsstätten und einer eigenen Supply Chain. Ab und an haben wir uns benachteiligt gefühlt, insbesondere im Jahr 2009 bei einer Reihe größerer Ausschreibungen, wo internationale Hersteller wenig Chancen hatten.
Darauf hin haben die europäischen Hersteller versucht, über die EU Kommission Einfluss zu nehmen. Und von chinesischer Seite gab es ein gewisses Entgegenkommen. Das hat dazu geführt, dass wir unsere Auftragseingangssituation im Jahr 2010 wieder deutlich positiver beurteilen als 2009.
WM: Nächstes Thema ist die Technologie. Nordex war, als es in die Multimegawatt-Klasse ging, mit der N80 ein Vorreiter. Inzwischen sind viele nachgezogen in die 2+x Klasse. Wie sieht die weitere Perspektive aus?
TR: Heute geht es in der Industrie nicht mehr um 'Schneller, Höher, Weiter'. Es geht viel mehr darum, Wind-kraftanlagen anzubieten, die, bezogen auf die jeweilige Windsituation, den maximalen Energieertrag liefern. Die Nennleistung steht nicht mehr im Vordergrund. Stattdessen erhöht man den Rotordurchmesser, baut Effizienzpakete ein, bringt Innovationen in den Antriebsstrang oder ähnliches. So kann der Kunde mit seiner 2,5 MW Mühle trotzdem auf einmal 20% mehr Energieertrag bekommen als mit einer vergleichbaren anderen.
Über solche Sprünge reden wir auch, wenn wir die N117 mit der N110 vergleichen. Das sind die Sprünge, die wir meinen, wenn wir über Leistungsklassenanhebung reden. Dass eine N100, die eine reine Schwachwindmühle war, zukünftig für Mittelwindregionen angeboten wird.
Natürlich will ich damit nicht sagen, dass es in Zukunft nicht auch größere Mühlen geben wird. Die Dynamik hat sich in den letzten Jahren nur verlangsamt. Trotzdem gehe ich davon aus, dass Nordex in der 2,5 Megawattklasse auch über 2015 hinaus ein lebendes Produkt haben wird.
Im Jahr 2015 werden wir gleichzeitig sowohl eine 4 MW Onshore- als auch eine 6 MW Offshore-Anlage anbieten.
WM: Das heißt, das Thema Offshore ist zur Zeit mehr Zukunftsperspektive als Tagesgeschäft?
TR: Wir bereiten unseren Offshore-Markteintritt vor. Im Jahr 2014/15 wollen wir das erste Projekt in einer Größenordnung von rund 350 MW liefern.
WM: Für Hamburg Energie hat Nordex vor kurzem zwei den Hafen überblickende Anlagen in Betrieb genommen, bei denen Hybrid-Türme zum Einsatz kamen. Gibt es dabei einen klaren Fokus, was die größeren Nabenhöhen angeht?
TR: Für Hamburg Energie haben wir Windkraftanlagen mit einer Nabenhöhe von 140 Metern geliefert. Und sie müssen sich natürlich bei jeder Höhe immer wieder alternative Konzepte anschauen. Wir sind der Meinung, dass der Hybridturm mit dem unteren Segment aus Stahlbeton und dem oberen Segment aus Stahl dafür der geeignete ist. Mit den 140 Meter Höhe liegen wir sehr weit vorn im deutschen wie im internationalen Vergleich. Das alles konstruktiv zu beherrschen, ist nicht ganz einfach.
Wir sehen natürlich immer wieder den Trend, gerade wenn es um die Erschließung von Schwachwind- standorten geht: Bereits mit 10 Metern zusätzlicher Nabenhöhe können sie die Energieeffizienz deutlich steigern. Auf der anderen Seite muss man sehen, dass jeder Meter mehr die Kosten deutlich erhöht. Wenn sie zum Beispiel eine N117 mit einem Rotordurchmesser von rund 120 Metern auf 140 Meter Nabenhöhe betrachten, dann erreichen die Flügelspitzen oben 200 Meter und im unteren Bereich 80 Meter. Die Temperatur- und Windunterschiede sind dermaßen extrem, dass es gar nicht nur um die Frage der Turmhöhe geht, sondern eher darum, was so eine Anlage aushält.
WM: Ist der Hybrid-Turm das Mittel der Wahl für die nächsten Jahre?
TR: Wir machen alles, was technisch sinnvoll ist, was wirtschaftlich sinnvoll ist und was von unseren Kunden nachgefragt wird.
WM: Heißt das, auf Kundenwunsch z.B. eine N110 auf einem Gittermast zu liefern?
TR (lacht): Wir sind natürlich keine Frikler-Werkstatt!
Für eine einzige Anlage machen wir das nicht. Denn jede einzelne Anlage, die wir an einen Kunden ausliefern, muss den gleichen Qualitätsstandart haben. Betrachtet man nun den Ingenieursaufwand, der für ein alternatives Turmkonzept erforderlich ist, dann ist das nur bei entsprechenden Volumina gerechtfertigt.
WM: Herr, Richterich, herzlichen Dank für das Gespräch und nochmal alles Gute in den neuen Räumlichkeiten.
Thomas Richterich: Wenn Sie sich die politischen Ziele weltweit ansehen, wird die Windenergie in den nächsten Jahren ein sehr intensives Wachstum erfahren.
Dieses Wachstum wird im Wesentlichen dadurch voran getrieben, dass Windenergie einen guten Mix von Versorgungssicherheit, Ökologie und Ökonomie bietet. Die durchschnittliche Kilowattstunde Strom, die in Deutschland erzeugt wird, emittiert ca. 600 g/CO2. Wenn Sie sich eine Windkraftanlage anschauen, so ist im Betrieb die CO2 Emission bei Null. Aber natürlich benötigen wir Stahl, Transportleistung und so weiter, deshalb rechnet man mit 19 g / kWh. Das zeigt, wie gut wir in punkto Klimaschutz sind. Wenn man ökonomisch betrachtet, wie hoch die Stromgestehungskosten bei Wind verglichen mit anderen regenerativen Energien sind, sieht man sehr deutlich, dass wir noch weitere signifikante Vorteile haben. Beim Thema Versorgungssicherheit ist der Wind zwar instabil im Laufe eines Jahres, aber auf der anderen Seite auch ein sehr sicherer Energieträger.
Wenn sich beispielsweise Russland mit einem Anrainerstaat um Gaslieferungen streitet, wird man in Deutschland häufig nervös. Das ist sicherlich auch eine Bedrohung. Unsere Gaslieferungen kommen im wesentlichen aus politisch instabilen Regionen. Das gleiche gilt für Erdöl. Wind hat den erheblichen Vorteil keinen Halt zu machen vor politischen Grenzen. Und das ist im Wesentlichen der Wachstumstreiber.
Mittelfristig stellt sich die Frage: Sind die politischen Rahmenbedingungen so stabil, dass die Märkte sich kontinuierlich weiterentwickeln können?
Erzeugung und Verkauf von Energie geschehen weltweit nicht auf einem freien Markt, sondern sind von verschiedensten Einflussfaktoren abhängig. Wir brauchen deshalb dringend diese stabilen politischen Rahmenbedingungen.
Es gibt heute - und das wird sich auch kurzfristig nicht ändern – leider viele instabile Bedin-
gungen, zum Beispiel im US-Markt. Barak Obama hat zwar hohe politische Ziele bei den erneuerbaren Energien. Doch bei der Durchsetzung der Gesundheitsreform hat er viel politischen Kredit verspielt, der ihm nun für klimapolitische Reformen fehlt. Daher ist der amerikanische Windwachstumsmarkt 2010 nur noch halb so groß wie im Jahr zuvor.
Auch in Italien oder Spanien haben wir es mit diesen instabilen Rahmenbedingungen zu tun. Hier kann sich der Markt ebenfalls nicht wirklich entfalten. Langfristig gibt es an der Schaffung dieser politischen Rahmenbedingungen aber keinen Weg vorbei.
WM: Wie können Sie, konkret gefragt für die USA und hier mit einem eigenen Werk, diese enormen Schwankungen überhaupt handhaben?
TR: Der Markteintritt ist davon ja zunächst einmal unabhängig. Unsere Entscheidung für den US-Markt haben wir 2007 getroffen und solche Entscheidungen trifft man nicht abhängig von der Frage, wie sich das Geschäftsjahr 2010 oder 2011 entwickelt.
Wir sind davon überzeugt, dass sich die Rahmenbedingungen in den USA so festigen werden, wie es erforderlich ist, um das Energieportfolio dort umzustellen. Hierfür besteht sowohl ein durchgehender politischer Wille als auch ein Wille in der Bevölkerung. Dazu führen schon externe Faktoren, nämlich: Wie werden sich Erdöl- und Erdgaspreis entwickeln?
Es gibt jedenfalls auch für die USA keinen Weg daran vorbei, zukünftig einen wesentlichen Teil der Energie aus Wind zu erzeugen. Und das ist die Grundlage unserer strategischen Entscheidung für die Gründung eines Werkes dort.
WM: Wie sieht es mit anderen Märkten aus? Zum Beispiel China mit einem großen Marktanteil und geschätzten über 14.000 MW?
TR: Der chinesische Markt ist extrem sprunghaft gewachsen. Gleichzeitig ist der Anteil der inter-
nationalen Hersteller sehr stark zurückgegangen. Die Internationalen hatten mal einen Anteil von 70%. Mittlerweile liegen wir bei 10 – 15%.
Wir erwarten, dass es sich so einpendeln wird wie in verschiedenen anderen Märkten. Wenn man sich den deutschen Markt anschaut, hat man einen Anteil von 70% heimischen Herstellern. Ähnliches gilt für die USA, für Spanien, Indien und viele andere Märkte. Denn die Lokalen können sich besser auf die örtlichen Gegeben-heiten einstellen.
Bezogen auf Nordex heißt das - und das haben wir auch immer so veröffentlicht - wir hatten ein deutliches Absinken zu verzeichnen. Wir sind in China seit mehreren Jahren einer der etablierten Anbieter mit eigenen Produktionsstätten und einer eigenen Supply Chain. Ab und an haben wir uns benachteiligt gefühlt, insbesondere im Jahr 2009 bei einer Reihe größerer Ausschreibungen, wo internationale Hersteller wenig Chancen hatten.
Darauf hin haben die europäischen Hersteller versucht, über die EU Kommission Einfluss zu nehmen. Und von chinesischer Seite gab es ein gewisses Entgegenkommen. Das hat dazu geführt, dass wir unsere Auftragseingangssituation im Jahr 2010 wieder deutlich positiver beurteilen als 2009.
WM: Nächstes Thema ist die Technologie. Nordex war, als es in die Multimegawatt-Klasse ging, mit der N80 ein Vorreiter. Inzwischen sind viele nachgezogen in die 2+x Klasse. Wie sieht die weitere Perspektive aus?
TR: Heute geht es in der Industrie nicht mehr um 'Schneller, Höher, Weiter'. Es geht viel mehr darum, Wind-kraftanlagen anzubieten, die, bezogen auf die jeweilige Windsituation, den maximalen Energieertrag liefern. Die Nennleistung steht nicht mehr im Vordergrund. Stattdessen erhöht man den Rotordurchmesser, baut Effizienzpakete ein, bringt Innovationen in den Antriebsstrang oder ähnliches. So kann der Kunde mit seiner 2,5 MW Mühle trotzdem auf einmal 20% mehr Energieertrag bekommen als mit einer vergleichbaren anderen.
Über solche Sprünge reden wir auch, wenn wir die N117 mit der N110 vergleichen. Das sind die Sprünge, die wir meinen, wenn wir über Leistungsklassenanhebung reden. Dass eine N100, die eine reine Schwachwindmühle war, zukünftig für Mittelwindregionen angeboten wird.
Natürlich will ich damit nicht sagen, dass es in Zukunft nicht auch größere Mühlen geben wird. Die Dynamik hat sich in den letzten Jahren nur verlangsamt. Trotzdem gehe ich davon aus, dass Nordex in der 2,5 Megawattklasse auch über 2015 hinaus ein lebendes Produkt haben wird.
Im Jahr 2015 werden wir gleichzeitig sowohl eine 4 MW Onshore- als auch eine 6 MW Offshore-Anlage anbieten.
WM: Das heißt, das Thema Offshore ist zur Zeit mehr Zukunftsperspektive als Tagesgeschäft?
TR: Wir bereiten unseren Offshore-Markteintritt vor. Im Jahr 2014/15 wollen wir das erste Projekt in einer Größenordnung von rund 350 MW liefern.
WM: Für Hamburg Energie hat Nordex vor kurzem zwei den Hafen überblickende Anlagen in Betrieb genommen, bei denen Hybrid-Türme zum Einsatz kamen. Gibt es dabei einen klaren Fokus, was die größeren Nabenhöhen angeht?
TR: Für Hamburg Energie haben wir Windkraftanlagen mit einer Nabenhöhe von 140 Metern geliefert. Und sie müssen sich natürlich bei jeder Höhe immer wieder alternative Konzepte anschauen. Wir sind der Meinung, dass der Hybridturm mit dem unteren Segment aus Stahlbeton und dem oberen Segment aus Stahl dafür der geeignete ist. Mit den 140 Meter Höhe liegen wir sehr weit vorn im deutschen wie im internationalen Vergleich. Das alles konstruktiv zu beherrschen, ist nicht ganz einfach.
Wir sehen natürlich immer wieder den Trend, gerade wenn es um die Erschließung von Schwachwind- standorten geht: Bereits mit 10 Metern zusätzlicher Nabenhöhe können sie die Energieeffizienz deutlich steigern. Auf der anderen Seite muss man sehen, dass jeder Meter mehr die Kosten deutlich erhöht. Wenn sie zum Beispiel eine N117 mit einem Rotordurchmesser von rund 120 Metern auf 140 Meter Nabenhöhe betrachten, dann erreichen die Flügelspitzen oben 200 Meter und im unteren Bereich 80 Meter. Die Temperatur- und Windunterschiede sind dermaßen extrem, dass es gar nicht nur um die Frage der Turmhöhe geht, sondern eher darum, was so eine Anlage aushält.
WM: Ist der Hybrid-Turm das Mittel der Wahl für die nächsten Jahre?
TR: Wir machen alles, was technisch sinnvoll ist, was wirtschaftlich sinnvoll ist und was von unseren Kunden nachgefragt wird.
WM: Heißt das, auf Kundenwunsch z.B. eine N110 auf einem Gittermast zu liefern?
TR (lacht): Wir sind natürlich keine Frikler-Werkstatt!
Für eine einzige Anlage machen wir das nicht. Denn jede einzelne Anlage, die wir an einen Kunden ausliefern, muss den gleichen Qualitätsstandart haben. Betrachtet man nun den Ingenieursaufwand, der für ein alternatives Turmkonzept erforderlich ist, dann ist das nur bei entsprechenden Volumina gerechtfertigt.
WM: Herr, Richterich, herzlichen Dank für das Gespräch und nochmal alles Gute in den neuen Räumlichkeiten.
- Quelle:
- www.Windmesse.de
- Autor:
- Jörg Schwabenhausen, Martin Tschierschke
- Link:
- www.windmesse.de/...
- Keywords:
- Nordex, Interview, Richterich
- Windenergie Wiki:
- Versorgungssicherheit, Offshore, MW, Hamburg, Ausschreibungen
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