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18.11.2010
Windmesse.de: DEWI mit DEWEK vor Neuorientierung
Über 600 Teilnehmer kamen am 17./18. November nach Bremen, zur mittlerweile zehnten Deutschen Windenergie-Konferenz (DEWEK). Organisiert vom Deutschen Windenergie-Institut/Dewi in Wilhelmshaven ist die DEWEK als technische Veranstaltung im Zwei-Jahres-Rhythmus mittlerweile kaum aus den Konferenzen wegzudenken – an den zwei Tagen gab es insgesamt 105 Vorträge und 80 Poster-Präsentationen. Offshore-Diskussionen und die notwendige Neuausrichtung des Deutschen Windenergie-Institutes prägten dabei insbesondere den ersten Veranstaltungstag und die Eröffnungspressekonferenz. Wilhelmshavens Oberbürgermeister Eberhard Menzel (SPD) versprach, bis Sommer nächsten Jahres Windflächen für neue Offshore-Prototypen auweisen zu können – denn das Dewi-Testfeld ist voll. Ein Repowering ist dort nicht zu erwarten, denn die „privaten Investoren betreiben die Mühlen eher bis sie umfallen“, so Dewi-Geschäftsführer Jens Peter Molly. Denn bei einem Abbau einer Anlage auf dem Testfeld würde deren Standort wieder an das Dewi fallen. Grund also für die Stadt, die Ausweisung neuer Flächen vorzunehmen – denn „der Druck ist immens groß und einen Offshore-Prototypen stellt man ungern zuerst ins Wasser“, so DEWI-Geschäftsführer Jens Peter Molly.
Dort sieht zwar auch das FDP-geführte niedersächsische Umweltministerium die Zukunft, zugleich aber auch noch Platz an Land: Mit jährlich produzierten 15 Terrawattstunden liegt Niedersachsen auf Platz Eins der Windstromproduktion; sagt Staatssekretär Dr. Stefan Birkner (FDP)., Zu den jetzigen 6.400 MW an Land könnten bis 2020 noch gut 7.500 MW hinzukommen, was jährlich neue Windparks von immerhin 750 Megawatt bedeuten würde.
Mehr auf See konzentriert sich die Windenergie-Agentur (WAB), die das Logo von Bremen und Bremerhaven aus dem Namen gestrichen hat. „Wir verstehen uns mittlerweile als regionales Netzwerk, das die ganze Region und ganz Norddeutschland vermarkten muß“, sagt der neue WAB-Geschäftsführer Ronny Meyer. In der Tat: Die Mehrheit der WAB-Mitgliedsfirmen kommt gar nicht mehr aus der Hansestadt. Der Offshore-Markt mit einem Investitionsvolumen von rund 100 Milliarden Euro sei groß genug für Großbritannien und Deutschland, sagt Meyer. Allerdings müsse man von den Investitionskosten von derzeit 3.500 Euro pro kW Leistung noch rund 30 % runter. Zeitweise 30 % Zuwachsraten wie in der Vergangenheit an Land realisiert, sei eine insgesamt installierte Offshore-Leistung von 40.000 Megawatt bis 2030 durchaus machbar. Mit Vestas und Siemens zählt Meyer nur zwei „bevorzugte“ Hersteller auf See auf und erwähnt als „Newcomer“ Clipper, GE, Darwind, Blue H, Sway, Sewind und Dosaan.
„Mit unserem verschiedenen Verflechtungen haben wir gleich zum Start einen Fraunhofer-Rekord an Komplexität aufgestellt“, sagt Prof. Dr.-Ing. Andreas Reuter, der neue Leiter des ebenfalls neuen Fraunhofer Institutes für Windenergie und Elektrosystemtechnik (Iwes) in Bremerhaven und Kassel. Er steht rund 240 Mitarbeitern mit einem Jahresbudget von 20 Millionen Euro voran und erwähnt die „guten Kumpels“ von Forwind und dem Forschungsverbund Windenergie in Hannover und Oldenburg. Und wo steht da das Dewi? „Mit dem würden wir uns gut ergänzen“, sagt Reuter, „wir führen interessante Gespräche mit dem Dewi-Geschäftsführer Jens Peter Molly“. Denn die Dewi-Kernkompetenz fehlt dem Freunhofer Iwes: Die Erprobung und Vermessung von Anlagen auf einem Testfeld. „Wir sollten unser Portfolio gemeinsam mit dem Dewi aufbauen und damit in Konkurrenz zu Risö und ECN treten“, sagt Reuter, wozu auch der Betrieb einer Forschungswindkraftanlage in Wilhelmshaven zählen könnte. Denn riskante und innovative Konzepte erproben, dazu seien viele Hersteller wegen der Angst vor einem Fehlschlag oder Renomeeverlust nicht bereit. Also Übernahme, Zusammenschluß oder andersartige Kooperation mit dem Dewi nicht ausgeschlossen – allerdings war auf der Konferenz der niedersächsiche Staatssekretär Dr. Birkner als Landesvertreter und „Inhaber“ des DEWI zu keinen weiteren Auskünften bereit. Feststeht, dass die diesjährige DEWEK zum letzten Mal von Jens Peter Molly eröffnet wurde: Im Sommer nächsten Jahres geht der DEWI-Gründer in den Ruhestand.
Dort sieht zwar auch das FDP-geführte niedersächsische Umweltministerium die Zukunft, zugleich aber auch noch Platz an Land: Mit jährlich produzierten 15 Terrawattstunden liegt Niedersachsen auf Platz Eins der Windstromproduktion; sagt Staatssekretär Dr. Stefan Birkner (FDP)., Zu den jetzigen 6.400 MW an Land könnten bis 2020 noch gut 7.500 MW hinzukommen, was jährlich neue Windparks von immerhin 750 Megawatt bedeuten würde.
Mehr auf See konzentriert sich die Windenergie-Agentur (WAB), die das Logo von Bremen und Bremerhaven aus dem Namen gestrichen hat. „Wir verstehen uns mittlerweile als regionales Netzwerk, das die ganze Region und ganz Norddeutschland vermarkten muß“, sagt der neue WAB-Geschäftsführer Ronny Meyer. In der Tat: Die Mehrheit der WAB-Mitgliedsfirmen kommt gar nicht mehr aus der Hansestadt. Der Offshore-Markt mit einem Investitionsvolumen von rund 100 Milliarden Euro sei groß genug für Großbritannien und Deutschland, sagt Meyer. Allerdings müsse man von den Investitionskosten von derzeit 3.500 Euro pro kW Leistung noch rund 30 % runter. Zeitweise 30 % Zuwachsraten wie in der Vergangenheit an Land realisiert, sei eine insgesamt installierte Offshore-Leistung von 40.000 Megawatt bis 2030 durchaus machbar. Mit Vestas und Siemens zählt Meyer nur zwei „bevorzugte“ Hersteller auf See auf und erwähnt als „Newcomer“ Clipper, GE, Darwind, Blue H, Sway, Sewind und Dosaan.
„Mit unserem verschiedenen Verflechtungen haben wir gleich zum Start einen Fraunhofer-Rekord an Komplexität aufgestellt“, sagt Prof. Dr.-Ing. Andreas Reuter, der neue Leiter des ebenfalls neuen Fraunhofer Institutes für Windenergie und Elektrosystemtechnik (Iwes) in Bremerhaven und Kassel. Er steht rund 240 Mitarbeitern mit einem Jahresbudget von 20 Millionen Euro voran und erwähnt die „guten Kumpels“ von Forwind und dem Forschungsverbund Windenergie in Hannover und Oldenburg. Und wo steht da das Dewi? „Mit dem würden wir uns gut ergänzen“, sagt Reuter, „wir führen interessante Gespräche mit dem Dewi-Geschäftsführer Jens Peter Molly“. Denn die Dewi-Kernkompetenz fehlt dem Freunhofer Iwes: Die Erprobung und Vermessung von Anlagen auf einem Testfeld. „Wir sollten unser Portfolio gemeinsam mit dem Dewi aufbauen und damit in Konkurrenz zu Risö und ECN treten“, sagt Reuter, wozu auch der Betrieb einer Forschungswindkraftanlage in Wilhelmshaven zählen könnte. Denn riskante und innovative Konzepte erproben, dazu seien viele Hersteller wegen der Angst vor einem Fehlschlag oder Renomeeverlust nicht bereit. Also Übernahme, Zusammenschluß oder andersartige Kooperation mit dem Dewi nicht ausgeschlossen – allerdings war auf der Konferenz der niedersächsiche Staatssekretär Dr. Birkner als Landesvertreter und „Inhaber“ des DEWI zu keinen weiteren Auskünften bereit. Feststeht, dass die diesjährige DEWEK zum letzten Mal von Jens Peter Molly eröffnet wurde: Im Sommer nächsten Jahres geht der DEWI-Gründer in den Ruhestand.
- Quelle:
- DEWEK-Teilnahme und Recherche
- Autor:
- Björn Johnsen
- Email:
- bj@windmesse.de
- Windenergie Wiki:
- Windpark, Repowering, Offshore, MW, Megawatt