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Recycelbare Rotorblätter für deutschen Offshore-Windpark
Anlagenhersteller Siemens Gamesa und Betreiber RWE werden im deutschen Offshore-Windpark Kaskasi ein neues Produkt testen. Einige der insgesamt 38 Windkraftanlagen werden mit RecyclableBlade ausgestattet, den weltweit ersten recycelbaren Rotorblättern für den kommerziellen Einsatz auf See. Mit dieser Technologie ist es möglich, die Materialien im Rotorblatt am Ende seiner Lebensdauer zu trennen, um das Recycling für neue Anwendungen zu ermöglichen.
Die ersten sechs RecyclableBlades mit einer Länge von jeweils 81 Metern wurden bereits in der Rotorblattfertigung von Siemens Gamesa im dänischen Aalborg produziert, teilte das Unternehmen mit.
"Die Zeit ist überreif, den Klimanotstand ehrgeizig und ganzheitlich zu bekämpfen. Das RecyclableBlade ist ein weiteres konkretes Beispiel dafür, wie Siemens Gamesa bei der technologischen Entwicklung und dem Schutz unserer Lebensgrundlagen voranschreitet. Als Pionier der Kreislaufwirtschaft in der Windindustrie feiern wir heute diesen wichtigen Meilenstein“, so Andreas Nauen, CEO von Siemens Gamesa.
Für viele Komponenten einer Windturbine, wie Turm und Maschinenhaus, gibt es etablierte Recyclingverfahren. Die Verbundwerkstoffe, die in den Rotorblättern verwendet werden, waren bislang schwieriger zu recyceln. Das RecyclableBlade von Siemens Gamesa ist dank des Einsatzes eines neuen Harzes das erste seiner Art, das am Ende seines Lebenszyklus recycelt werden kann. Dabei wird es im bewährten IntegralBlade-Verfahren hergestellt wie die aktuellen Standardrotorblätter. Es weist den Weg in eine Zukunft, in der die vollständige Recyclingfähigkeit von Windkraftanlagen eine Marktanforderung sein wird.
Im Offshore-Windpark Kaskasi werden verschiedene neue Techniken getestet (Grafik: RWE)
Der Einsatz von recycelbaren Rotorblättern ist aber nur ein Beispiel dafür, wie RWE die technologische Weitentwicklung in der Offshore-Windindustrie vorantreibt. Im 342-MW-Windpark Kaskasi installiert das Unternehmen erstmals spezielle Stahlkragen um drei Monopile-Fundamente. Der sogenannte „Collared Monopile“ wurde auf Grundlage eines von RWE entwickelten Patents entworfen und wird nahezu ebenerdig um den Monopile gelegt. Der Raum zwischen Kragen und Monopile-Fundament wird mit Fugenmaterial, sogenanntem Grout, gefüllt, um eine stabile Verbindung herzustellen. RWE wird begleitende Tests durchführen, um nachzuweisen, dass der Stahlkragen das Verhalten der Fundamentstruktur im Vergleich zu Standard-Monopiles verbessert.
Zudem wird Kaskasi der erste Offshore-Windpark weltweit sein, der eine verbesserte Installationsmethode anwendet, um die Fundamente für die Windturbinen bis zur endgültigen Tiefe in den Meeresgrund einzubringen. Die Anwendung der innovativen Vibrationsrammtechnik, des sogenannten „Vibro Pile Driving“, soll eine deutlich schnellere und schonendere Einbringung bei gleichzeitig reduzierter Schallentwicklung ermöglichen. Dies kommt vor allem der Meeresumwelt zugute. Die Pilotanwendung bei Kaskasi wird durch ein umfangreiches Forschungsvorhaben begleitet, welches durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird.
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- Windmesse Redaktion
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