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Amerikanischer Clean-Power-Sektor wächst im Rekordtempo
Die American Clean Power Association (ACP) hat turnusmäßig ihren Clean-Power-Marktbericht veröffentlicht. Demnach haben die USA im 2. Quartal 2021 5.620 MW an Windenergie, Solarenergie und Batteriespeichern installiert und damit einen neuen Rekord aufgestellt. Im ersten Halbjahr des Jahres 2021 wurden insgesamt 9.915 MW installiert, ebenfalls ein neuer Spitzenwert und ein Anstieg von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
„Dieser Marktbericht zeigt das Rekordwachstum im gesamten Sektor der erneuerbaren Energien. Mit einem Rekordtempo an Installationen in der ersten Hälfte des Jahres 2021 bietet unsere Branche nicht nur gut bezahlte Arbeitsplätze, sondern ist auch ein wichtiger Teil der Lösung der Klimakrise“, erklärte Heather Zichal, CEO der ACP. In den vergangenen Monaten hatten sich die verschiedenen Einzelverbände des amerikanischen Erneuerbaren-Sektors unter dem Dach der American Clean Power Association vereinigt, sodass die Zahlen nun alle aus demselben Hause stammen.
Bemerkenswert an dem Rekord ist das anhaltende Fehlen eines US-Offshore-Windsektors. Seit dem Wechsel im Weißen Haus hin zum demokratischen Joe Biden als Präsident, haben sich die Aussichten auf den baldigen Beginn des Windkraftausbaus auf See zwar stark verbessert, aber bis die Projekte endlich gebaut werden, dauert es noch immer. Allerdings werden in den kommenden Monaten nach derzeitigem Stand erste Projekte an der US-Ostküste ihren Baubeginn feiern, während die Westküste unter Federführung von Kalifornien bereits intensiv die Möglichkeiten von schwimmenden Windparks sondiert.
Auch die veraltete Infrastruktur bremst den US-Ausbau weiterhin, allerdings deuten die letzten Signale aus Washington darauf hin, dass sich Demokraten und Republikaner tatsächlich zusammenraufen, um ein gemeinsames milliardenschweres Infrastrukturpaket zu schnüren, dass u.a. den Netzausbau voranbringt.
Für die Elektrifizierung wird immer mehr Strom benötigt (Bild: Pixabay)
Trotzdem richtet die ACP auch mahnende Wort in Richtung Washington. „Dieses Wachstum und diese Expansion werden sich voraussichtlich fortsetzen, aber wir brauchen politische Entscheidungsträger in Washington, die langfristige Entscheidungen treffen, um sicherzustellen, dass wir diese wichtigen Projekte weiterhin entwickeln können“, so Zichal. Daher ist es notwendig, eine Verlängerung der Steuergutschriften für erneuerbare Energien zu bewilligen und die Möglichkeit von Bundeskrediten für Speicher- und Batterieprojekte zu schaffen.
Bislang wächst der Speichersektor in den USA zwar auch alleine sehr gut – der Marktbericht vermeldet neue Installationen von 570 MW, was einem Anstieg von 439 Prozent entspricht – aber insgesamt gibt es noch viel zu wenige Speichermöglichkeiten für erneuerbare Energien.
Wie gefährlich Fadenrisse durch fehlende Unterstützung aus der Politik sind, zeigt sich aktuell an Deutschland, wo der Offshore-Windausbau in diesem Jahr komplett zum Erliegen gekommen ist. Ein ähnliches Schicksal ereilte in den vergangenen Jahren bereits den deutschen Onshore-Ausbau, der sich bis heute nur langsam von Ausbaudeckeln und dem Umstieg auf ein Ausschreibungssystem erholt. Davon ist die US-Erneuerbaren-Branche derzeit aber weit entfernt.
- Autor:
- Katrin Radtke
- Email:
- presse@windmesse.de
- Keywords:
- USA, Clean Power, Sektor, ACP, Bericht, erneuerbare Enegrie, Wind, Solar, onshore, offshore, Politik, , Washington, Batterie, Speicher
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