Meldung von Windmesse.de
Zum Branchenprofil von
Windpark sorgt für Coronahilfe
Südafrika gehört zu den am schlimmsten von der Corona-Pandemie betroffenen afrikanischen Ländern. Als die erste Welle im Frühjahr diesen Jahres das Land erreichte, setzte die Regierung auf einen Lockdown, der auch die Bauarbeiten für den Kangnas-Windpark betraf.
Der 140 MW-Windpark liegt etwas mehr als 50 km östlich der Stadt Springbok in der Provinz Nordkap. Die Bauarbeiten für das Projekt liefen bereits seit 2018 und konnten erst nach dem 19. Mai 2020, als erste Lockerungen beschlossen wurden, allmählich wieder aufgenommen werden.
Nun kann Lekela Power, der ausschließlich in Afrika tätige Entwickler des Projekts, Vollzug vermelden: In dieser Woche startete endlich der kommerzielle Betrieb des Windparks. Nun produzieren die 61 Windkraftanlagen genug Strom für 154.625 Haushalte in Südafrika, wie der Betreiber bekannt gab.
Eine staubige Angelegenheit: Ein Rotorblatt wird zur Baustelle transportiert (Bild: Kangnas Wind)
Das Unternehmen setzt dabei auf lokale Unterstützung der Bevölkerung: Mehr als 50 Prozent der Materialien wurden in Südafrika hergestellt, darunter die beiden Transformatoren. Auf dem Höhepunkt der Bauarbeiten waren über 550 Menschen durch den Windpark beschäftigt, der aus 61 Siemens SWT-2.3-108 Windturbinen besteht, die für mindestens 20 Jahre Strom liefern sollen.
Chris Antonopoulos, Chief Executive Officer von Lekela, weist auf die Bedeutung des Windparks hin: „Nur fünf Jahre nach der Gründung von Lekela ist dies ein bedeutender Meilenstein für uns alle. Kangnas ist vollendet – eine Idee, die noch vor wenigen Jahren nur auf einem Stück Papier existierte.“
Durch den Windpark kann Südafrika jährlich etwa 550.000 Tonnen CO2-Emissionen einsparen. Allerdings kommt ihm in der Coronapandemie noch eine andere, wichtige Aufgabe zu: Die Gemeinden der Umgebung sind direkte Nutznießer von Entwicklungsprogrammen, die auf die Stärkung der sozialen Widerstandsfähigkeit zielen. Neben Stipendien, die mit den Abgaben des Parks finanziert werden, werden auch Wohlfahrts- und Hilfsprojekte zur Bekämpfung der Coronapandemie unterstützt.
So konnte das örtliche Gesundheitszentrum in Springbok mit Mitteln aus dem Windpark Sauerstoffgeräte und Schutzausrüstung finanzieren. Auch Lebensmittelpakete für Familien und Handdesinfektionsmittel für lokale Gemeinden konnten beschafft werden, wie Christo Loots, Manager des Bauprogramms für den Windpark Kangnas, erzählt.
Das Dr Van Niekerk-Hospital profitiert vom Windpark (Bild: Kangnas Wind)
Auch für die Erholung des Landes nach Corona soll die Windenergie eine wichtige Rolle spielen. „Der Erfolg von Kangnas bei der Unterstützung der lokalen Produktion und Beschäftigung ist ein Indikator dafür, wie kohlenstoffarme Technologien nach COVID ein erneutes Wirtschaftswachstum ankurbeln können. Keine andere Energiequelle als Wind und Sonne hat das Entwicklungstempo und die Unterstützung von Regierungen, Gemeinden und Unternehmen. Wir müssen diesen Appetit nutzen, um sicherzustellen, dass die Zahl der Afrikaner ohne Zugang zu Elektrizität im nächsten Jahrzehnt weiter sinkt und nicht steigt“, so Antonopoulos von Lekela.
Sein Unternehmen hat zusammen mit einem Konsortium in den vergangenen Jahren insgesamt fünf Windparks mit einer Gesamtleistung von über 600 MW in ganz Südafrika errichtet. Weitere 11 Windparks haben in der letzten Auktionsrunde der Regierung einen Zuschlag erhalten.
„Diese Projekte werden zusammen 1,3 GW an neuer Windkraftkapazität in das nationale Stromnetz des Landes einbringen, und das zu einer Zeit, in der Südafrika mehr verfügbare Energie benötigt, um den Wiederaufbau des Landes in einer Post-COVID-Ära zu unterstützen“, betont Manie Kotzé, Bauprojektleiterin des Windparks Kangnas. Ein Lichtblick für das von der Pandemie gebeutelte Land.
- Autor:
- Katrin Radtke
- Email:
- presse@windmesse.de
- Keywords:
- Südafrika, Corona, Pandemie, Windpark, onshore, Turbine, Windkraftanlage, COVID-19, Maßnahme, CO2, Strom, Haushalt, Betreiber, Ausbau
- Windenergie Wiki:
- MW