Berliner Stromnetz geht an Landesbetrieb Berlin Energie

Durch diese Entscheidung verliert die Stromnetz Berlin GmbH, eine Tochterfirma des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall, nach mehr als 20 Jahren die Konzessionsrechte.

"Es ist davon auszugehen, dass das Land Berlin nun mit Berlin Energie einen neuen Konzessionsvertrag abschließen wird. Wir bedauern die Entscheidung und werden die Auswahlbegründung vor einer Entscheidung über unser weiteres Vorgehen umfassend prüfen", kündigte ein Sprecher der Stromnetz Berlin GmbH bereits eine umfangreiche juristische Prüfung an.

Die Messlatte für Berlin Energie liegt unterdessen hoch. Wie der Tagesspiegel betont, hat die Bundesnetzagentur dem Stromnetz der Haupstadt jüngst eine hervorragende Qualität bescheinigt. Es sei überdurchschnittlich zuverlässig, höchst effizient und zeichne sich durch seit Jahren steigende Investitionen aus. Klagen über zögerlich angeschlossene dezentrale Ökostromanlagen seien nicht bekannt.

Das Netz besteht aus 35.000 Kilometer Stromleitungen, wo denen 98% unterirdisch verlegt sind, und versorgt 2,3 Millionen Netzkunden mit Strom. Insgesamt arbeiten bei der Stromnetz Berlin GmbH bislang 1.200 Mitarbeiter, denen Berlin Energie eine sichere Zukunft versprochen hat.

Beim Mutterkonzern Vattenfall zeigt man sich unterdessen ebenfalls enttäuscht über die Entscheidung: "Wir betreiben das Stromnetz in Berlin seit Langem erfolgreich und zuverlässig. Wir haben kontinuierlich bewiesen, dass wir über Erfahrung und Kompetenz verfügen, um das Netz im Interesse der Berlinerinnen und Berliner effizient zu betreiben und für die Herausforderungen der Energiewende weiter zu entwickeln. Wir sind überzeugt, diese erfolgreiche Arbeit allein oder in Partnerschaft mit der Stadt Berlin fortsetzen zu können", so Vattenfalls Deutschland-Chef Tuomo Hatakka.