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Australien voll im Soll: Erreichen der Pariser Klimaschutzziele frühzeitig möglich
Wenn Australien auch weiterhin einen solch starken Zubau in erneuerbare Energien aufweist wie zur Zeit, dann könnte das Land bereits 2024 das Ziel von 50 Prozent erneuerbaren Energien im Strommix erreichen. Das sagen zumindest Forscher der Australian National University (ANU) in Canberra. Bis 2032 wären unter diesen Umständen sogar 100 Prozent Erneuerbare denkbar.
Ausgerechnet Australien, mag nun so mancher denken. Bislang setzte man in Down Under vor allem auf die reichhaltigen fossilen Rohstoffe – und weniger auf alternative Energiegewinnung. Doch anhaltende Dürre, Buschfeuer und Überschwemmungen machten auch den Menschen auf dem 5. Kontinent zunehmend zu schaffen, sodass in den vergangenen Jahren langsam ein Umdenken eingesetzt hat.
Australien ist mittlerweile ein Trendmarkt. Das beweisen auch die neusten vorab veröffentlichten Zahlen aus dem ‚Global Wind Report‘ des Global Wind Energy Council (GWEC). Allein im vergangenen Jahr wurden in Australien mehr als 500 Megawatt allein an Windenergie zugebaut. Damit belegt man Platz 3 im Ranking der Asia-Pazifik-Region – nur hinter den Großmächten China und Indien.
Der leitende Forscher der Studie, Professor Andrew Blakers, betont, Australien installiere pro Kopf viel schneller erneuerbare Energien als die Europäische Union, Japan, China und die Vereinigten Staaten, basierend auf den vorläufigen Daten, die für Anlagen weltweit im vergangenen Jahr verfügbar waren. „Die Installation erneuerbarer Energien in Australien im vergangenen Jahr ist im Vergleich zu diesen anderen großen Volkswirtschaften wirklich stark gestiegen, und wir erwarten, dass sich dieser Trend in diesem Jahr und darüber hinaus fortsetzen wird", so Professor Blakers von der ANU Research School of Electrical, Energy and Materials Engineering (RSEEME).
Immer mehr Windparks werden in Australien errichtet (Bild: Pixabay)
„Der Stromsektor ist auf dem besten Weg, die gesamten australischen Ziele zur Emissionsreduzierung fünf Jahre schneller, Anfang 2025, zu erreichen – und zwar ganz ohne kreative Herumrechnerei. Die Erfahrungen mit erneuerbaren Energien in Australien bieten echte Hoffnung auf eine schnelle globale Emissionsreduzierung, um einen lebendigen Planeten zu erhalten.“
Auch im Bereich von Solarausbau und vor allem bei Speichern gehört das Land mittlerweile zu den Vorreitern. Nicht von ungefähr wählte Elon Musk Australien für den Bau seines innovativen Großspeichersystems. „Der Preis für Strom aus großen Solar-PV-Anlagen und Windparks in Australien liegt derzeit bei etwa 50 US-Dollar pro Megawattstunde (MWh) und fällt stetig“, erklärt auch Dr. Matthew Stocks, der ebenfalls an der Studie beteiligt ist. „Dies liegt unter den Kosten für Strom aus bestehenden Gaskraftwerken und auch unter den Kosten für neue Gas- und Kohlekraftwerke. Fast alle der neu gebauten Kraftwerke heute sind entweder PV oder Wind. Wir gehen davon aus, dass sich dies auch in Zukunft fortsetzen wird, sofern die Energiepolitik die Entwicklung nicht aktiv behindert."
Zumindest in den Bundesstaaten ist davon nicht auszugehen, denn hier liegen die Wurzeln für den derzeitigen Trend. Da unter den häufig wechselnden Regierungschefs eine langfristige Energiepolitik für das gesamte Land oftmals zu kurz kam oder gänzlich fehlte, haben sich viele Bundesstaaten einfach selbst ehrgeizige Ziele gesetzt, die jetzt konsequent verfolgt werden. So will unter anderem Victoria einen Onshore-Windpark für 800 bis 1000 MW errichten.
„Australiens Kohlekraftwerke sind alt und werden immer unsicherer, und der Übergang zu einem modernen erneuerbaren Energiesystem kann die Netzstabilität verbessern", betonen die Forscher in der Studie. Somit macht ein Festhalten an der Kohle auch wirtschaftspolitisch keinen Sinn mehr.
- Autor:
- Katrin Radtke
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- presse@windmesse.de
- Keywords:
- Australien, Pariser Klimaabkommen, erneuerbare Energie, Solar, Wind, Bundesstaat, Batterie, Forschung, ANU, GWEC, Ausbau, Geschwindigkeit
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