2024-12-22
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Großes Potenzial: Windenergie erobert immer mehr Länder

Die Windbranche steht in den Startlöchern, um weitere Länder mit sauberer Energie zu versorgen: Neben Öl-Weltmeister Saudi-Arabien, dessen erste Wind-Ausschreibung gerade Fahrt aufnimmt, richtet sich die Aufmerksamkeit zunehmend auch auf Pakistan.

Es gibt kaum noch einen Flecken Erde, an dem es die Windenergie noch nicht geschafft hat. In Zeiten, wo Wind- und Solarenergie meist günstiger als fossile Energiegewinnung sind, bekunden immer mehr Länder ihr Interesse.

Sinkender Ölpreis macht Umdenken erforderlich

So ließ Saudi-Arabien im letzten Jahr aufhorchen, als der Weltmeister der Erdölproduktion seine ‚Vision 2030‘ vorstellte. Das Programm, das die einheimische Wirtschaft ankurbeln und das Land ein Stück näher an westliche Standards bringen soll, beinhaltete erstmals Ziele für den Ausbau von erneuerbaren Energien. Als Wüstenstaat verfügt Saudi-Arabien über ausreichend Platz und Ressourcen, um großflächig Wind- und Sonnenenergie zu ernten, zeigte bislang aber nur mäßiges Interesse daran. Immerhin besitzt man genügend Öl- und Gasreserven, um auf absehbare Zeit nicht auf Energieimporte angewiesen zu sein. Mit dem rapiden Preisverfall von Öl setzte sich bei den Scheichs jedoch die Erkenntnis durch, dass man nicht ewig auf seine Ressourcen würde setzen können.

Die Vision lautet deshalb: Investieren. Innerhalb der kommenden sechs Jahre sollen erneuerbare Energien mit 50 Milliarden US-Dollar finanziert und in den nächsten drei Jahren 3,45 Gigawatt zugebaut werden, die drei Millionen Menschen mit sauberer Energie versorgen. Ein ambitioniertes Vorhaben für den knappen Zeitraum, zumal die zu Beginn des Jahres gestartete Ausschreibung für Windprojekte gleich wieder auf Eis gelegt wurde – angeblich weil die Messungen und Vorbereitungen vor Ort noch nicht ausreichend weit seien.

Sieht so die Zukunft von Saudi-Arabien aus? Eine Windkraftanlage neben Ölpumpen - hier allerdings in Niederösterreich (Bild: By Techcollector (Own work) [CC BY-SA 3.0 or GFDL], via Wikimedia Commons)

Ausschreibungen voll im Zeitplan

Nun wurde am Sonntag tatsächlich die erste Ausschreibung für Windenergie für eine andere Fläche im Norden des Landes mit einer Kapazität von 400 Megawatt gestartet. Der Zeitplan für die Vision 2030 sei aber durch die Verzögerung nicht in Gefahr, versicherte Energieminister Al Falih. Bis Ende des Jahres sollen noch weitere 300 MW für Windprojekte ausgeschrieben werden, 300 weitere Megawatt an Solarprojekten seien ab August im Rennen. „Während wir die zweite Jahreshälfte erreicht haben, sind wir immer noch im Zeitplan, um unser ambitioniertes Programm, das viele Optionen bietet, in die Tat umzusetzen“, ließ er laut Presseberichten mitteilen.

Und die Aufmerksamkeit ist groß: Schon zu Beginn des Jahres hatten 600 Vertreter aus 48 Nationen ihr Interesse bekundet, von denen letztlich 24 in die engere Auswahl kamen. Bis zum 10. August haben nun alle erneut Zeit, sich für die nächste Runde zu qualifizieren.

China entdeckt seine Nachbarn

In Pakistan ist man unterdessen bereits weiter. Das erste Windprojekt des Landes, das nur aus ein paar einzelnen Turbinen bestand, nahm 2009 seinen Betrieb auf, wurde aber erst nach einer Erweiterung 2012 zu einem richtigen Windpark. Dass das Land überhaupt in den Fokus der Windbranche gerückt ist, ist unterdessen ein Verdienst der Chinesen. Die beiden Nachbarstaaten schlossen vor einiger Zeit einen Vertrag über 57 Millionen Dollar ab, die China in Energieprojekte in Pakistan investieren will. Das meiste davon wird in die Kohleindustrie gehen, denn Pakistans Regierung will sich den günstigen Kohlepreis zunutze machen und massiv Kohlekraftwerke für einheimische und importierte Kohle (aus China) bauen.

Allerdings profitieren auch die Erneuerbaren von den Millionen. So eröffnete im letzten Monat ein neuer 50 MW-Windpark in der Nähe von Karachi. Er liegt in einem Korridor, der laut Weltbank Potenzial für bis zu 11.000 MW Windenergie bietet.

Potenzial, das dringend abgerufen werden muss, denn die schnell wachsende Bevölkerung von Pakistan benötigt immer mehr Energie. Laut Thomson Reuters Foundation kann das Land momentan 23.000 Megawatt an Energie produzieren – das sind zu Spitzenauslastungszeiten allerdings mindestens 5000 MW zu wenig, weshalb es immer häufiger zu Stromausfällen kommt. Wind- und Sonnenenergie bieten dem Land daher einen kostengünstigen Ausweg aus der Stromknappheit.

Interesse von Investoren geweckt

Die neuen, von den Chinesen angestoßenen Projekte sollen in den kommenden Jahren zunächst 17 GW an zusätzlicher Energie bringen. Bislang sind davon erst 13 Projekte am Netz, darunter 640 MW Windenergie. Die ungenutzten Reserven lassen das Land aber zunehmend in den Fokus der internationalen Industrie rücken. So beschloss im Juni die International Finance Corperation (IFC), ein Mitglied der Weltbank, weitere Beträge in Höhe von knapp 140 Millionen Dollar zu investieren, um drei Windparks zu errichten. Auch andere internationale Investoren bezeugen Interesse.

So bleibt zu hoffen, dass die pakistainische Regierung ebenfalls vom großen Nachbarn China lernt, dass Investitionen in Kohlekraftwerke nicht dazu beitragen, die Situation im ohnehin schon vom Klimawandel gebeutelte Land, das regelmäßig von Überschwemmungen und Dürreperioden heimgesucht wird, zu verbessern.

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Keywords:
Saudi-Arabien, Pakistan, Investitionen, China, Ausschreibung
Windenergie Wiki:
Windpark, Turbine, MW, Megawatt, Ausschreibungen



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