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Kanadas Windbranche wächst weiter kräftig
Beim Klimaschutz-Index 2008 lag Kanada noch auf Platz 53 von 56 untersuchten Staaten, nur Saudi-Arabien, die USA und Australien rangierten beim Kohlendioxid-Ausstoß noch hinter den Nordamerikanern. Im Dezember 2011 erklärte das Land sogar kurz nach der UN-Klimakonferenz in Durban seinen Rückzug vom Kyoto-Protokoll. Mit den Athabasca-Ölsanden im Norden Albertas verfügt Kanada über die weltweit zweitgrößten Reserven an Erdöl nach Saudi-Arabien. Kein Wunder also, dass es erneuerbare Energien traditionell schwer hatten und der Ausbau erst langsam in Gang kommt.
Letztes Jahr wurden in Kanada aber immerhin 702 Megawatt an Windenergie neu installiert, wodurch die Gesamtkapazität auf 11.898 MW anstieg. Damit hat Windenergie nun einen Anteil von 6 Prozent an der Stromversorgung des Landes. Knapp 3 Millionen Haushalte der insgesamt 36 Millionen Einwohner können damit versorgt werden. Obwohl diese Zahlen im Vergleich zu Europa gering sind - hier versorgen einige der großen Offshore-Windparks allein mehr als eine Million Anwohner - sind sie dennoch als Erfolg zu bewerten.
Von den 21 neuen Windenergieprojekten, die im letzten Jahr fertig gestellt wurden, sind 16 im Besitz von Ureinwohnern oder lokalen Gemeinden. „Die Tatsache, dass sich die überwiegende Mehrheit der neuen Windenergieprojekte, die im Jahr 2016 in Kanada gebaut wurden, in irgendeiner Form in lokalem Besitz befindet, zeigt den Wert des Windes nicht nur als Triebkraft des Wirtschaftswachstums, sondern auch als Quelle für lokale Arbeitsplätze und Einnahmen in den Gemeinden des Landes“, betont dementsprechend Robert Hornung, Präsident des kanadischen Windenergieverbandes CanWEA.
Bild: CanWEA
Windenergie ist mittlerweile neben Erdgas die günstigste Energiequelle des Landes und war seit 2005 jeweils die Energieform, in die am meisten investiert wurde. Zwischen 2012 und 2016 ist die installierte Windenergie-Kapazität im Durchschnitt um 18 Prozent jährlich (1.327 MW) gewachsen.
Der Verband erwartet, dass Kanada im Jahr 2017 rund 700 MW installieren wird. Neue Maßnahmen zum Ausbau der Windenergie in Alberta und Saskatchewan 2017, gepaart mit einem erneuten Fokus auf Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes des Landes lassen die Wachstumsaussichten auch für die kommenden Jahre gut aussehen.
„In den letzten 11 Jahren wurde mehr Windkraft in Kanada installiert als jede andere Form der Stromerzeugung und das aus gutem Grund", so Hornung. "Die Kosten für Windenergie sind in den vergangenen sieben Jahren dramatisch gesunken, wodurch sie zu einer der beiden kostengünstigsten Quellen in der Stromversorgung geworden ist. Anders als Erdgas wird Windenergie aber nicht durch CO2-Preise oder Rohstoffpreisschwankungen beeinträchtigt, sodass sie mit der Zeit noch erschwinglicher wird.“
Gute Aussichten also, auch zukünftig in Kanadas Windbranche zu investieren.
- Autor:
- Katrin Radtke
- Email:
- kr@windmesse.de
- Keywords:
- Kanada, Klimaschutz, CO2, Windenergie, Anteil, Strommix
- Windenergie Wiki:
- Windpark, Offshore, MW, Megawatt