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TenneT und Avacon nehmen gemeinsames neues Umspannwerk Ohlensehlen in Betrieb
Die Energiewende ist geprägt vom erfolgreichen Ausbau von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien; gleichzeitig steigen die Anforderungen an das Stromnetz. Mit der offiziellen Einweihung des gemeinsamen neuen Umspannwerks des Übertragungsnetzbetreibers TenneT und des Verteilnetzbetreibers Avacon in der Gemeinde Kirchdorf kam ein weiterer Baustein zur Umgestaltung des deutschen Stromnetzes hinzu. Das fertiggestellte Umspannwerk zwischen den Orten Kuppendorf im Landkreis Diepholz und Woltringhausen-Ohlensehlen im Landkreis Nienburg/Weser ist eines von derzeit mehreren größeren Projekten der Netzbetreiber in Niedersachsen. Diese Maßnahmen dienen dem Zweck, das Stromnetz so auszubauen, dass der in immer größerem Umfang aus Sonne, Wind und Biomasse gewonnene Strom vom Netz aufgenommen und zu den Verbrauchsschwerpunkten transportiert werden kann.
Im Beisein von Vertretern aus Verwaltung, Wirtschaft und Politik wurde das Umspannwerk Ohlensehlen am 11. Januar 2016 feierlich in Betrieb genommen. Avacon-Technikvorstand Dr. Stephan Tenge erklärte die Vorteile des neuen Netzknotens: „Der Bau des Umspannwerks ist mit Blick auf die wachsende Zahl dezentraler Erzeugungsanlagen eine Investition in die Zukunft der Region.“ Um eine langfristige Energieversorgung zu gewährleisten, die den Anforderungen der Energiewende gerecht wird, sei jedoch nicht nur der Bau eines neuen Umspannwerks erforderlich. Zum Gesamtnetzkonzept im Landkreis Diepholz gehöre ebenfalls der Ersatzneubau der 110-kV-Hochspannungsleitung zwischen Ohlensehlen und Bassum, die an das neue Umspannwerk angeschlossen ist. „Durch beide Neubauprojekt erhöht sich neben der Transportkapazität die Netzqualität und damit die Versorgungssicherheit in der Region“, fügte Tenge hinzu.
Mit Blick auf die überregionalen Anforderungen an das Übertragungsnetz und die mit der Energiewende verbundenen Herausforderungen sagte Dr. Urban Keussen, Vorsitzender der TenneT-Geschäftsführung: „Damit die steigenden Strommengen aus Wind und anderen erneuerbaren Energien störungsfrei eingespeist und transportiert werden können, ist der Ausbau des Stromnetzes in Deutschland unverzichtbar.“ Als Netzbetreiber, in dessen Versorgungsgebiet der größte Anteil des deutschen Windstroms on- und offshore eingespeist werde, stehe TenneT vor großen Herausforderungen. „Die Lage des Höchstspannungsnetzes bleibt angespannt“, so Keussen.
Im April 2014 war mit dem Bau des Umspannwerks begonnen worden. Es dient vor allem dem Weitertransport von Windstrom aus der näheren Umgebung von Diepholz. Dieser wird zunächst mit 20 kV in das Avacon-Mittelspannungsnetz eingespeist und dann in den örtlichen Umspannwerken in die 110-kV-Hochspannungsebene transformiert. Die im Umspannwerk Ohlensehlen ankommenden 110-kV-Hochspannungsleitungen dienen der optimalen Übertragung der Energie in Richtung des 380-kV-Höchstspannungsnetzes von TenneT.
Technischer Hintergrund
Errichtet wurden insgesamt sechs 110-kV-Leitungsfelder und zwei 380-kV-Leitungsfelder. Die beiden Spannungsebenen sind über zwei 110/380-kV-Transformatoren verbunden. Je zwei 110-kV-Leitungen gehen in die Umspannwerke Bierde und Sulingen. Weiterhin geht eine 110-kV-Leitung in das Umspannwerk Wechold und eine in das Umspannwerk Mainsche. An den Leitungen sind weitere Umspannwerke als Stiche angeschlossen. Die zwei 380-kV-Leitungen führen vom Umspannwerk Ohlensehlen in die Umspannwerke Landesbergen und Wehrendorf. Errichtet wurden zudem zwei sogenannte Sammelschienen, über die der Strom auf die einzelnen Leitungen und Transformatoren verteilt werden kann. Hinzu kommen ein Betriebsgebäude und vier Steuerzellen für die umfangreiche Steuerungstechnik.
- Quelle:
- TenneT
- Link:
- www.tennet.eu/...
- Windenergie Wiki:
- Versorgungssicherheit, Offshore, Energiewende