Studie: Radikal fallende Kosten machen britischen Offshorewind-Strom bald günstiger als Gas

Die jüngste Studie von BVG Associates macht deutlich, wie Fortschritte in der Technologie, der Lieferkette und der Politik gemeinsam dafür sorgen, dass die Offshorewind-Industrie in Großbritannien ohne finanzielle Unterstützung durch die Verbraucher in der Lage ist, nachhaltig zu werden.

Als Folge der Entwicklung von größeren Turbinen und einer Verbesserung bei den Fundamenten fallen die Kosten pro Anlage momentan stark. Da in den kommenden Jahren weitere, noch größere Turbinen Standard werden, ist damit zu rechnen, dass die Offshore-Windparks ab 2020, wenn die großen Turbinen flächendeckend zum Einsatz kommen, von den Stromgenerierungskosten her mit modernen Gaskraftwerken mithalten können. Gegen Ende der 2020er rechnet die Studie sogar damit, dass durch Repowering der Anlagen der ersten Generation die Stromproduktion in den Offshore-Parks weniger kosten wird als in Gaskraftwerken.

Dies dürfte ein wichtiger Schritt auf dem Weg sein, Offshore-Wind ohne Subventionen auskommen zu lassen. Die britische Ministerin für Energie und Klimawandel Amber Rudd begrüßte dementsprechend die Studie: „Dank der Unterstützung durch die Regierung ist Großbritannien Weltmarktführer im Bereich der Offshore-Windenergie – sie ist Teil unseres Langzeitplans, um Unternehmen zu unterstützen, Innovationen voranzubringen und Jobs zu schaffen, während wir für die Dekarbonisierung der Wirtschaft sorgen, ohne dass die Rechnung für den Verbraucher steigt. Wir möchten Industrien dabei unterstützen, auf eigenen Beinen zu stehen und sich nicht auf öffentliche Fördergelder zu stützen. Die Studie deutet daraufhin, dass es auf diesem Gebiet Fortschritte gibt.“

Jon Vatnaland, Geschäftsführer von Statkraft UK, einem großen europäischen Energielieferanten: „Ich begrüße die Ergebnisse der Studie der BVG, die zeigt, dass Offshore-Wind eine wichtige Rolle in einem kostengünstigen, sicheren Energiemix spielen wird. Ermutigend ist auch das vorhergesagte Ausmaß auf die britische Wirtschaft. Dies ist eine gute Nachricht für alle Verbraucher und weitere Pläne für Wachstum und Produktivität.“

Neben der Produktion von kostengünstiger Energie bringt die Offshore-Branche in Großbritannien auch weitere Vorteile mit sich:

• Eine weltweit führende Lieferkette bei der Herstellung und Fertigung von Komponenten für die Offshore-Branche kann bis 2025 bis zu 18.000 langfristige Arbeitsplätze schaffen, vor allem im Norden und den Küstenregionen, wo die Arbeitslosigkeit traditionell hoch ist.

• Die Möglichkeit des Aufbaus eines globalen, 200 Milliarden Pfund umsetzenden Exportzweiges, der weltweit Produkte ausliefert, die in Großbritannien von britischen Firmen gefertigt wurden – ähnlich des Erfolges der britischen Öl- und Gasindustrie.

Bruce Valpy, Geschäftsführer der BVG Associates kommentierte die Studie ebenfalls: „Die Offshore-Industrie hat in den letzten Jahren wirklich verstanden, dass es notwendig ist und Möglichkeiten genug gibt, die Kosten der Energieproduktion zu senken und auch die lokale Wirtschaft anzukurbeln. Wir sehen nun aus der Industrie heraus, was es noch für Möglichkeiten in der Zukunft gibt, solange das Vertrauen der Investoren stark bleibt.“