EU-Vizepräsident besucht Offshore-Projekt von TenneT

Maros Sefcovic, Vizepräsidenten der Europäischen Kommission und EU-Kommissar der Energieunion, hat letzte Woche im Rahmen einer Informationsreise die Konverterstation DolWin2 des Übertragungsnetzbetreibers TenneT in Dörpen (Emsland) besucht. Die Konverterstation ist Teil eines Netzanbindungssystems, mit dem in der niedersächsischen Nordsee erzeugter Windstrom an Land transportiert und in das Übertragungsnetz eingespeist wird. Sefcovic machte sich dabei ein Bild von der Energiewende in der Nordsee und fand lobende Worte: „Ich bin beeindruckt von den Fortschritten der Energiewende in der Nordsee“, sagte der EU-Kommissar und ergänzte: „Es ist nun Aufgabe und Priorität der Europäischen Kommission, solche Projekte der grenzüberschreitenden Energieversorgung noch einfacher zu gestalten.“

Niedersachsens Energie- und Umweltminister Stefan Wenzel, der Sefcovic bei seinem Besuch in Dörpen begleitete, sagte: „Die Umstellung der Energieerzeugung auf erneuerbare Energiequellen stellt eine gesamteuropäische Herausforderung dar. Niedersachsen und unsere Partner, wie der Übertragungsnetzbetreiber TenneT, leisten hierfür wichtige Pionierarbeit.“

Gastgeber in Dörpen war Mel Kroon, Vorstandsvorsitzender der TenneT-Holding. Kroon betonte: „Bis Ende dieses Jahres werden wir 5.200 Megawatt Anbindungskapazität in der deutschen Nordsee fertiggestellt haben. TenneT leistet damit einen wesentlichen Beitrag für die Entwicklung eines nachhaltigen und integrierten europäischen Strommarktes“.

Dörpen ist Standort der Konverterstationen DolWin1, DolWin2 und DolWin3 (in Bau befindlich). Der auf See produzierte Windstrom wird als Drehstrom auf Offshore-Konverterplattformen von TenneT geleitet, dort in Gleichstrom umgewandelt und per Gleichstromkabel bis zu den Konverterstationen an Land transportiert. Dort wird der Gleichstrom wieder in Drehstrom umgewandelt und anschließend ins Höchstspannungsnetz eingespeist. Die Konverterstationen DolWin1, DolWin2 und DolWin3 sind wichtige Anbindungspunkte, um die auf hoher See erzeugte Windenergie ins Stromnetz einspeisen zu können.

Hintergrund:

Der Übertragungsnetzbetreiber TenneT realisiert insgesamt zwölf Offshore-Netzanbindungsprojekte, sechs davon sind bereits in Betrieb, zwei weitere folgen bis Ende 2015, die anderen vier werden bis 2019 fertiggestellt sein. Die Europäische Union strebt an, die Nutzung erneuerbarer Energien auszubauen. An der Nordseeküste in Deutschland, aber auch in den Niederlanden, lassen sich bereits heute die Fortschritte in dieser Richtung sehen.