2024-11-24
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WindEnergy Hamburg: Onshore-Standorte im Fokus

Namhafte Hersteller präsentieren neue Modelle speziell für Schwachwindstandorte / Deutschlands Onshore-Markt rückt wieder in den Fokus der Turbinenbauer

Der deutsche Windmarkt hat an Attraktivität zurückgewonnen. Das wird in diesen Tagen auf der WindEnergy Hamburg deutlich, wo alle namhaften Hersteller vertreten sind und ihre Neuheiten vorstellen.

Nachdem der deutsche Onshore-Markt in den letzten Monaten durch die große Unsicherheit der EEG-Reform geprägt war, hatte man den Eindruck gewonnen, dass viele Hersteller zunächst abwarten, wie sich die Politiker der Windenergie gegenüber zeigen würden. Stattdessen ist in den letzten Jahren die Offshore-Windenergie in Deutschland bei vielen Unternehmen ins Blickfeld gerückt, wo nach einigen Anlaufschwierigkeiten endlich die ersten Projekte vollendet wurden und mittlerweile Strom produzieren. In der deutschen Nord- und Ostsee wird seither stetig gebaut.

Die Messe macht wenige Wochen nach Inkrafttreten des neuen, reformierten EEG aber auch deutlich, dass die Turbinenhersteller sich wieder dem deutschen Binnenmarkt zuwenden. Bereits draußen vor dem Eingang erwartet den Besucher ein großes Rotorblatt von Nordex als Großexponat. Passend dazu konnte der Hersteller nun verkünden, dass erste Aufträge für die neue Schwachwindturbine Nordex N131/3000, zu der das Blatt gehört, eingegangen sind.

Auch bei der Konkurrenz stehen Schwachwindturbinen und Turbinen für Standorte mit mittleren Windgeschwindigkeiten hoch im Kurs. So präsentiert Senvion seine neue 3.XM-Serie auf der Messe, die schwerpunktmäßig für den deutschen Markt konzipiert wurde. So bietet die Senvion 3.4M114 etwa gegenüber einer 3.2M114 über 6% mehr Nennleistung, was den Jahresenergieertrag um 4,5% bei einer mittleren Windgeschwindigkeit von 7,5 Metern pro Sekunde steigert. Und man hat noch viel vor mit diesen Turbinen: „Mindestens zwei Gigawatt an neu installierter Leistung werden wir mit diesen Anlagen in den beiden kommenden Geschäftsjahren errichten“, so CEO Andreas Nauen gegenüber der Presse.

Am Dienstag stellte der französische Konzern Alstom im Rahmen einer Pressevorführung ebenfalls eine neue Turbine vor: So hat die neue ECO122 Onshore-Windturbine eine Leistung von 2,7MW und verbindet eine hohe Nennleistung mit einem hohen Kapazitätsfaktor. Nur sieben Monate nach der Errichtung einer Testturbine hat Alstom eine vollständige Typenzertifizierung für diese Anlage erhalten. Bereits jetzt liegen Aufträge über 1,2 GW vor. „Wir sind stolz, diesen wichtigen Meilenstein bei der Entwicklung unserer Windturbine erreicht zu haben“, sagte Yves Rannou, Senior Vice President der Windenergiesparte von Alstom, dazu.

Am gestrigen Mittwoch legte schließlich auch Siemens nach. Die Nummer 1 unter den Offshore-Turbinenherstellern will sich den lukrativen Heimatmarkt nicht länger entgehen lassen und hat eine eigene Schwachwindturbine speziell für den deutschen Markt entwickelt. Hannes Reuter, Leiter des Onshore-Windgeschäfts für Europa, betonte, wie wichtig Deutschland für den Konzern wieder geworden ist. Als besondere Faktoren nannte er während der Präsentation das „Nebeneinander von Großprojekten und kleineren Windparks mit jeweils zwischen fünf und zehn Turbinen, meist in Form von Bürgerwindparks.“ Da die Flächen in Deutschland recht begrenzt seien, müsse man sich an die Gegebenheiten anpassen: Der Lärmschutz spiele beispielsweise in Deutschland eine große Rolle, sodass man die Turbinen speziell auf solche Standorte einstellen könne.

Auch erwartet Siemens, dass das Repowering in den kommenden Jahren in Deutschland besonders in den Fokus rücken wird und setzt auf sein Serviceprogramm: „Gerade Bürgerwindparks werden nicht von Wind-Profis geleitet. Meistens sind diese Menschen froh, wenn sie ein Rundum-Servicepaket angeboten bekommen. Das gehört zu unserer Turbine dazu“, so Morten Rasmussen, als Leiter der Entwicklungsabteilung verantwortlich für die neue SWT-3.3-130.

Die kommenden Monate versprechen einen heißen Kampf um den deutschen Onshore-Markt.

 

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Windenergie Wiki:
Windpark, Turbine, Repowering, Offshore, Hamburg



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