WindEnergy Hamburg - Gabriel: „Hamburgs Strahlkraft unterstützt die Messe“

Zum ersten Mal findet in diesem Jahr die WindEnergy Hamburg 2014 statt. Mit keinem geringerem Anspruch, als die neue internationale Leitmesse für die Windindustrie zu werden, begrüßte Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Hamburg Messe, zusammen mit Sigmar Gabriel und Steve Sawyer, Generalsekretär des Global Wind Council, gestern die Journalisten zur Eröffnung der Messe.

Auch der Bundeswirtschaftsminister machte die Bedeutung der Messe deutlich. Die Windenergie sei der „Lastesel der deutschen Energiewende“, insofern soll die Messe auch als Standortbestimmung Deutschlands für den Rest der Welt dienen. Dass dafür die Windhauptstadt Deutschlands ausgewählt wurde, begrüßte Gabriel: „Hamburgs Strahlkraft unterstützt die Messe.“

Nach Deutschland, das die meisten Aussteller stellt, füllen dänische Unternehmen eine ganze Halle auf dem Messegelände. Aber auch die Niederlande und Südkorea sind stark vertreten. Insgesamt präsentieren Unternehmen aus mehr als 30 Nationen ihre Produkte. Die Messehallen in Hamburg sind gut gefüllt, einige der Aussteller vor allem aus dem Offshore-Bereich, nahmen bereits an der maritimen Messe SMM vor zwei Wochen teil und konnten ihre Stände gleich vor Ort belassen.

Auch Gabriel betonte die Bedeutung der Offshore-Windindustrie, die nach der Novellierung des neuen EEG gerade eine zweite Welle an Bauvorhaben erlebt: „Es findet gerade die Industrialisierung der Offshore-Industrie statt.“ Gerade der deutsche Maschinenbau könne nun unter Beweis stellen, welche Bedeutung er noch immer besitzt. Vor allem für das sonst recht wirtschaftsschwache Norddeutschland spielt die Windindustrie eine große Rolle, zum ersten Mal seit mehr als 30 Jahren beobachte er hier eine „Re-Industrialisierung“, so der Minister.

Steve Sawyer erinnerte an die Entwicklung, die die Windindustrie in den letzten Jahren erlebt hat. „Hätten wir vor 10 oder 15 Jahren über das heutige Investitionsvolumen oder die Gigawattzahl der bereits installierten Projekte spekuliert, hätte man uns für verrückt erklärt.“ Natürlich gebe es immer noch Probleme, aber die Branche sei auch immer noch dabei, sich weiter zu entwickeln. Mit China, Indien und Brasilien stehen auch bereits neue Märkte im Fokus, mit denen in den kommenden Jahren stark zu rechnen ist. Auch solle man sein Heimatland, die USA, nicht vergessen: „Wir sind zwar wie immer spät dran, aber wenn wir dann erst mal da sind, dann geht es auch ordentlich los.“

Sawyer forderte von Deutschland und speziell von Minister Gabriel, dass die Bundesrepublik in Europa die Führungsrolle im Bereich der erneuerbaren Energien übernehmen müsse. Die technischen Innovationen für die Industrie sollen aus Europa kommen, damit sie weltweit genutzt werden können. Nur konstanter Fortschritt bringt die Industrie weiter, sonst sei „die Branche in 10 bis 15 Jahren tot.“

Angesichts der technischen Innovationen, die auf der Messe derzeit präsentiert werden, dürfte diese Gefahr allerdings nicht bestehen.