Rekordjahr für englische Windenergiebranche

In 12 Monaten ist die Kapazität um 79 Prozent gestiegen / Seit dem Vorjahr hat sich der Ausbau von Onshore- und Offshore-Turbinen um mehr als 40 Prozent erhöht / Das erste Mal wurden mehr Offshore- als Onshore-Turbinen aufgestellt / Offshore-Projekte werden immer größer, während die Onshore-Projekte sich verkleinern

Die Studie hat die Zahlen der Windindustrie zwischen Juli 2012 und Juni 2013 ausgewertet und dabei einen signifikanten Anstieg der Kapazität in der Offshore-Branche festgestellt. Ende Juni 2013 lag die installierte Kapazität bei 3.321 MW gegenüber einer Kapazität von 1.858 MW noch 12 Monate zuvor – ein Anstieg von 79 Prozent. In dieser Zeit sind vier große Offshore-Windparks ans Netz gegangen: Greater Gabbard, Gunfleet Sands III, Sheringham Shoal und London Array, der im Moment größte Offshore-Park der Welt mit 630 MW. All diese Projekte zeigen den Wandel hin zu sehr großen Offshore-Projekten.

Die 1.463 MW, die dazu gekommen sind, bedeuten gleichzeitig, dass zum ersten Mal mehr offshore als onshore realisiert wurden. Onshore gab es lediglich einen Zuwachs von 1.258 MW auf insgesamt 6.389 MW – immerhin auch ein Anstieg um 25 Prozent.

Zusammen mit den Offshore-Installationen gab es einen Anstieg der Kapazität um 2.721 MW zwischen Juli 2012 und Juni 2013. Die britische Gesamtleistung ist damit um 40 Prozent von 6.858 auf 9.710 MW gestiegen – genug Strom, um damit 5,5 Millionen britische Haushalte zu versorgen. Die zugebaute Leistung hat gleichzeitig 2 Milliarden Pfund in die englische Wirtschaft gespült.

Onshore verringert sich derweil die Größe der Projekte, was vor allem auf ein lebhaftes Wachstum des Unter-5MW-Marktes zurück zu führen ist, der unter die Einspeisevergütung fällt. Zwei Drittel des Zubaus fallen in diese Kategorie. Hinzu kommt, dass weniger große Flächen zur Verfügung stehen und sich die Projektierer Veränderungen im Planungssystem angepasst haben.

Die Anzahl an Onshore-Projekten, die von den lokalen Behörden genehmigt werden müssen (das betrifft Projekte kleiner als 50 MW), ist leicht auf 68 Prozent zurückgegangen (von 72 Prozent in 2011/12).

In einer Umfrage unter den Mitgliedern von RenewableUK, die in der Studie enthalten ist, geben diese zu, dass sie erwartet haben, in den vergangenen 18 Monaten mehr Leute einstellen zu können. Momentan sind in der britischen Windindustrie mehr als 16500 Menschen Vollzeit beschäftigt.

Aber die Mitglieder haben Bedenken, was die politische Unterstützung angeht. So gibt es Zweifel, ob sich die Regierung wirklich an die ambitionierten Zielvorgaben halten wird. Trotz der Bedenken befinden sich aber noch viele Projekte in der Planungs- bzw. Bauphase.

Die Vorsitzende von RenewableUK, Maria McCaffery, sagte dazu: „Wir haben im letzten Jahr offshore einen weiteren Rekord erzielt– mehr Projekte als je zuvor angeschlossen, ein Wachstum von 79 Prozent erreicht. Das ist eine unglaubliche Leistung.

Da auch die Onshore-Branche um 25 Prozent gewachsen ist, haben wir unter Beweis gestellt, dass die Windenergie eine feste Wirtschaftsgröße ist, die auch weiterhin wachsen wird. Die pausenlose Arbeit Tausender Briten in einer Branche, die Strom aus sauberen, vor der Haustür verfügbaren Quellen herstellt, und die auch noch kontrollierbar ist, sorgt für große Sicherheit in der britischen Energieversorgung.

Zehntausende weitere Menschen werden bis Ende dieses Jahrzehnts beginnen, in der Windbranche zu arbeiten. Wir werden die Projekte fertigstellen, die bereits in Planung sind, so lange die Unterstützung der Regierung dies zulässt. Sie muss dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen in diesem Land auch weiterhin stimmen, um die größte industrielle Erfolgsgeschichte zu ihrer vollen Entfaltung kommen zu lassen.“

Anmerkung:

• Seit Ende Juni 2013, dem Ende des Erhebungszeitraums, ist die installierte Kapazität in Großbritannien weiter gewachsen von 9.710 MW (onshore und offshore) auf nunmehr 10.210 MW.