Leuchtturmprojekt der Energiewende – Stadtwerke Kiel, Kraftanlagen München und GE errichten Deutschlands flexibelstes Großkraftwerk

Gemeinsam mit dem Generalunternehmer Kraftanlagen München (KAM) unterstützt GE die Stadtwerke Kiel dabei, mit einem modernen Gasheizkraftwerk (GHKW) eine neue, extrem flexible Generation von Energieerzeugungsanlagen aufzubauen. Das Projekt, für das heute mit der Vertragsunterzeichnung der Startschuss fiel, umfasst 20 Einheiten des leistungsstärksten GE Gasmotors und stellt damit den bisher größten Auftrag für die GE Gasmotorensparte in Jenbach dar. Die umweltgerechte Energielösung wird das derzeit bestehende Gemeinschaftskohlekraftwerk (GKK) ersetzen und die Region insbesondere mit Fernwärme versorgen. Als bundesweit einzigartiges Projekt gilt die neue Anlage bereits jetzt als beispielhaft und setzt neue Maßstäbe in puncto Flexibilität, Wirkungsgrad und Umweltverträglichkeit.

Die 20 Jenbacher J920 FleXtra Gasmotoren, die das Herzstück der Anlage bilden, erbringen eine Gesamtleistung von 190 MW elektrischer und 192 MW thermischer Energie, die in das Strom- bzw. Fernwärmenetz eingespeist wird und zur Netzstabilität beiträgt. Der Gesamtwirkungsgrad der Anlagen von GE liegt dabei bei über 90 Prozent, der elektrische Wirkungsgrad bei 45 Prozent. Die Vermarktung der Regelenergie und die Einbindung eines Elektrodenkessels (Power-to-Heat) in Zeiten niedriger Strompreise stellen eine extrem flexible und wirtschaftliche Lösung dar. Diese sichert nicht nur die Versorgung für die Region, sondern stellt auch die Wirtschaftlichkeit im Betrieb sicher. Verglichen mit dem bisherigen Kohlekraftwerk verringert sich der CO2-Ausstoß von 1,8 Millionen Tonnen auf circa 540.000 Tonnen.

„Kraftanlagen München hat frühzeitig auf das passende Konzept gesetzt und mit GE den richtigen Partner für die Motorentechnik gefunden. Das neue Gasheizkraftwerk in Kiel wird ein zukunftsweisendes Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende durch den Einsatz hoch effizienter Kraft-Wärme-Kopplung. Wir freuen uns, dieses Großprojekt mit Jenbacher Gasmotoren von GE umzusetzen“, so  Gerrit Koll, Business-Unit-Leiter Energie- und Kraftwerkstechnik bei KAM.

„Wir sind stolz darauf, mit unserer flexiblen und leistungsstarken Gasmotorentechnologie an diesem wegweisenden Projekt der Stadtwerke Kiel und Kraftanlagen München einen entscheidenden Beitrag zu leisten. Flexibilität am Strommarkt gepaart mit günstigen Wärmegestehungskosten wird in Kiel den Kurs bestimmen“, so Oliver Klitzke, Executive Operations GE Germany. „Kraft-Wärme-Kopplungssysteme als dezentrale und lastnahe Lösungen sind dabei eine notwendige Brücke ins Energiesystem der Zukunft, da hier neben der Versorgungssicherheit höchste Wirkungsgrade und damit minimaler Primärenergieeinsatz garantiert werden können.“

Eine Hauptanforderung an die neue Anlage der Stadtwerke Kiel war größtmögliche Flexibilität. Denn aufgrund des hohen Anteils von Windstrom im regionalen Netz muss das Kraftwerk in der Lage sein, binnen kurzer Zeit die volle Leistung ins örtliche Stromnetz einzuspeisen, um so die Volatilität des Windaufkommens auszugleichen und die Netzstabilität abzusichern. Die Jenbacher J920 FleXtra Gasmotoren von GE können diese Schwankungen optimal kompensieren. Bereits in wenigen Minuten kann ihre volle Leistung abgerufen werden. Damit qualifizieren sich die effizienten Motoren von GE als ideale Brückentechnologie und Lösung für die Umsetzung der Energiewende in Deutschland mit der Zielsetzung, bis 2050 einen Stromerzeugungsanteil von 80 Prozent aus erneuerbaren und damit volatilen Energiequellen zu erreichen.

Der Auftrag der Stadtwerke Kiel teilt sich in zwei Phasen auf. Die erste Projektphase beinhaltet die Planung und Errichtung der Pumpenhalle zur Anbindung des Fernwärmenetzes, des Elektrodenkessels und des Wärmespeichers sowie die Planung und Erwirkung der Betriebsgenehmigung für die Gesamtanlage, einschließlich der Gasmotoren. Ab Mai 2016 ist die Auslösung der zweiten Projektphase geplant, die die Errichtung des Gasmotorenkraftwerks umfasst.