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Ägypten treibt afrikanische Energiewende an
Eine kürzlich vom GWEC veröffentlichte Studie bescheinigt Ägypten großes Potenzial für Windstrom: Ein beschleunigter Ausbau würde zu 45 Prozent mehr Windkraftanlagen führen, was zusätzlichen 1,15 GW, 164.000 zusätzlichen Vollzeitarbeitsplätzen und potenziell mehr als 2 Mrd. US-Dollar für die Wirtschaft entspräche. Und es scheint, dass das Land die Vorreiterrolle in Afrika dankend annimmt.
Bis 2030 will Ägypten größter Erzeuger für erneuerbare Energien auf dem Kontinent sein und hat im Rahmen seiner Ausrichtung des letzten Weltklimagipfels im November 2022 nach Gesprächen mit den USA und Deutschland bekannt gegeben, seine Ziele für erneuerbare Energien auf 42 Prozent bis 2030 hochzuschrauben – fünf Jahre früher als bisher geplant.
Derzeit liegt der Anteil an Erneuerbaren nur bei 11 Prozent. Die Stilllegung von mindestens 12 Gaskraftwerken mit einer Gesamtleistung von fünf Gigawatt ist ein wesentlicher Bestandteil dieser massiven Umstrukturierung des ägyptischen Energiesektors. Die neue ambitionierte Klimapolitik wird sich in einem bis Juni 2023 überarbeiteten nationalen Klimaschutzbeitrag (NDC) Ägyptens widerspiegeln.
Dr. Rania Mashat, ägyptische Ministerin für internationale Zusammenarbeit, sagte damals dazu: „Ägyptens Länderplattform für das NWFE-Programm, die arabische Übersetzung für "Zusagen erfüllen", verfolgt einen Multi-Stakeholder-Ansatz, indem es innovative Finanzmodalitäten einsetzt, um die Umsetzung zu beschleunigen. Die Ankündigung ist ein Zeichen der starken Partnerschaft zwischen Ägypten, den Vereinigten Staaten und Deutschland im Kampf gegen den Klimawandel.“ NWFE steht für Nexus of Water-Food-Energy und ist eine Initiative, die die ägyptische Regierung auf dem Weltklimagipfel vorgestellt hat.
Nun kann das Land einen weiteren Erfolg vermelden. Das Konsortium Red Sea Wind Energy hat in dieser Woche bekannt gegeben, dass der Financial Close für einen weiteren 500 MW-Windpark erreicht wurde. Die Finanzierung des Gulf of Suez Windparks gilt als wichtiger Meilenstein für das Projekt in der Nähe von Ras Ghareb. Das neue Windprojekt soll künftig mehr als 800.000 ägyptische Haushalte mit sauberem Strom versorgen und die CO2-Emissionen des Landes um etwa 1 Million Tonnen pro Jahr verringern.
Das Potenzial für Windenergie in Ägypten gilt als groß. Auch die Solarbranche boomt. (Bild: Pixabay)
Das Konsortium, zu dem neben dem französischen Unternehmen ENGIE auch Orascom Construction, Toyota Tsusho Corporation und Eurus Energy Holdings Corporation gehören, wird den Windpark im Rahmen eines 25-jährigen Stromabnahmevertrags (Power Purchase Agreement, PPA) mit dem ägyptischen Staatsunternehmen Egyptian Electricity Transmission Company (EETC) betreiben und instand halten. Der Windpark soll in zwei Phasen ans Netz angeschlossen werden, wobei der volle kommerzielle Betrieb für das dritte Quartal 2025 geplant ist. Die Verpflichtungen der EETC im Rahmen des PPA werden vom ägyptischen Finanzministerium abgesichert.
Es ist nicht das erste Mal, dass das Konsortium in Ägypten erfolgreich ein Projekt abgeschlossen hat. „ENGIE freut sich, die gleichen Partnerschaften wie beim 262,5-MW-Windpark Ras Ghareb für den Golf von Suez 2 zu wiederholen, der nach seiner Fertigstellung im Jahr 2025 eine der größten Onshore-Windanlagen im Portfolio von ENGIE sein wird. Wir wollen das Engagement von ENGIE bei der Unterstützung der Ambitionen der ägyptischen Regierung für den Übergang zu einer kohlenstoffärmeren Wirtschaft deutlich machen“, führt Mo Hoosen, ENGIE Managing Director Renewables AMEA & South Africa Country Manager, aus.
Neben den Europäern engagieren sich auch zunehmend arabische Unternehmen in Ägypten: So hat im letzten Juni der saudische Entwickler ACWA Power mit einem weiteren Konsortium den Bau eines 1,1-GW-Windprojekts angekündigt, das größter Windpark im Nahen Osten und einer der größten Onshore-Windparks der Welt werden soll, wenn er voraussichtlich im dritten Quartal 2024 fertig sein wird. Solange werden in Ägypten noch viele Bagger rollen.
- Autor:
- Katrin Radtke
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- Keywords:
- Ägypten, Windstrom, Windpark, Bau, Megawatt, Strom, Haushalt, Klimaschutz, Weltklimagipfel, GWEC, ENGIE
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