2024-11-23
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Kreislaufwirtschaft bringt enorme Vorteile für Offshore-Sektor

Das Thema Recycling betrifft nicht nur den Müll, den jeder Mensch tagtäglich produziert, sondern auch die Wiederverwertung von Industrieprodukten. Insbesondere in Zeiten, in denen Rohstoffe knapp bzw. schwerer zu beschaffen werden, kommt daher der Kreislaufwirtschaft, die sich auch mit dem Thema Recycling auseinandersetzt, eine entscheidende Rolle zu.

In der vergangenen Woche stand der britische Offshore-Windsektor weltweit im Fokus. Der Grund: Das Ministerium für Wirtschaft, Energie und Industriestrategie hat die Ergebnisse der vierten Versteigerungsrunde (ScotWind) für erneuerbare Energien bekannt gegeben, in der neue Projekte im Umfang von fast 11 GW vergeben wurden. Davon sind allein auf die Windenergie 8,5 GW gefallen, der größte Teil davon offshore.

Der Offshore-Sektor auf den Britischen Inseln boomt also weiter, auch wenn Großbritannien seine Weltmarktführerposition mittlerweile an China abgeben musste. Allerdings bietet der aufstrebende Markt für schwimmende Offshore-Windparks neue Chancen. "Das Ausmaß dessen, was durch Scotwind in britischen Gewässern geplant ist, ist beispiellos und signalisiert eine der größten industriellen Chancen seit Jahrzehnten“, betonte etwa der Global Underwater Hub. Auch WindEurope stellte die Bedeutung heraus: „Die 8,5 GW neuer Windparks werden dazu beitragen, dass Strom bezahlbar bleibt und die Energiesicherheit des Vereinigten Königreichs gestärkt wird. Sie werden auch eine zentrale Rolle bei der Erreichung der Klimaziele des Vereinigten Königreichs spielen.“

Crown Estate Scotland erläuterte, dass im Rahmen der ScotWind-Projekte Investitionen in Höhe von fast 25 Milliarden Pfund in die schottische Wirtschaft geplant sind. Die Gesamtinvestitionen in die Lieferkette dieser Projekte belaufen sich auf 66 Mrd. Pfund, von denen 25 Mrd. Pfund zweckgebunden in Schottland ausgegeben werden sollen.

Um die Wertschöpfung weiter zu erhöhen, sind ebenfalls Investitionen in die Kreislaufwirtschaft des Offshore-Sektors vonnöten, wie ein neuer Bericht von Offshore Renewable Energy (ORE) Catapult aufzeigt. Allein für Schottland kann eine funktionierende Kreislaufwirtschaft im Offshore-Windsektor die Kohlendioxidemissionen bis 2030 um 34 % senken und 20.000 zusätzliche Arbeitsplätze in Großbritannien schaffen.

Der Bericht, der unter dem Titel ‚End of Life Materials Mapping for Offshore Wind in Scotland‘ von ORE Catapult in Zusammenarbeit mit Zero Waste Scotland erstellt wurde, hat zunächst ermittelt, welche Materialien in welcher Menge der Offshore-Windsektor in den kommenden Jahren bis 2050 benötigen wird und stellt dagegen, wie diese Materialien bei der Stilllegung von Windkraftanlagen aufgearbeitet, wiederaufbereitet und recycelt werden können, um Abfälle zu reduzieren und wirtschaftliche Chancen zu schaffen.

Die Offshore-Windindustrie ist materialintensiv (Bild: Pixabay)

Andrew Macdonald, Direktor für die Entwicklung und den Betrieb von Offshore-Windkraftanlagen bei ORE Catapult, erklärt: „Die Zusammenarbeit zwischen der Offshore-Windbranche und anderen Sektoren ist entscheidend für die Beschleunigung von Technologien und Lieferketten der Kreislaufwirtschaft. Es ist eine aufregende Aussicht, dies mit Industriepartnern wie Zero Waste Scotland voranzutreiben und zu zeigen, wie die Windturbine, das Arbeitspferd der sauberen Energierevolution, ihre nächsten Schritte in Richtung Kreislaufwirtschaft machen wird.“

Iain Gulland, Geschäftsführer von Zero Waste Scotland, führt das weiter aus: „Da bis zu 90 % einer Turbine potenziell recycelbar oder wiederverwendbar sind, ist dieser Bericht ein überzeugendes Argument für einen geplanten Kreislaufansatz bei der Errichtung und Stilllegung der Offshore-Infrastruktur. Er ist ein weiteres Beispiel dafür, wie ein solcher Ansatz, bei dem wir über das Ende der Lebensdauer von Produkten und Materialien hinaus denken, nicht nur beträchtliche Kohlenstoffeinsparungen ermöglichen, sondern auch unsere Wirtschaft durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Entwicklung neuer Fähigkeiten ankurbeln kann."

Bei der Stilllegung von Offshore-Windkraftanlagen in Schottland könnten bis 2050 1,5 bis 2,4 Millionen Tonnen Material anfallen. Es wird geschätzt, dass bis zu 492 Turbinen in Schottland stillgelegt werden und bis 2065 weitere 1.718 hinzukommen. Dagegen werden für das angepeilte das Wachstum der Offshore-Windenergie bis 2050 14,7 Millionen Tonnen Stahl, 8,36 Millionen Tonnen Beton und 1,54 Millionen Tonnen Gusseisen mit Kugelgraphit erforderlich sein. Weitere benötigte Verbrauchsmaterialien sind Glas- und Kohlenstofffasern, Neodym und Kupfer.

Der Fokus der Investitionen sollte darauf gesetzt werden, das Recycling möglichst in Großbritannien selbst zu übernehmen und den Abfall nicht zuerst aufwendig irgendwo hin zu transportieren. Darin liegen weitere Chancen, denn wie die verschiedenen Entwicklungen der letzten Jahre – Brexit, Corona-Pandmie, Krieg in der Ukraine – gezeigt haben, sind kurze Wege auch in Zeiten von Globalisierung sinnvoll.

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Keywords:
Offshore, Sektor, Branche, Großbritannien, Schottland, Kreislaufwirtschaft, Investtion, Ausschreibung, ScotWind, Recycling, Rohstoff, Material
Windenergie Wiki:
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