Erneuerbare Energien zügig ausbauen
Das geschieht vor dem Hintergrund des Krieges gegen die Ukraine. Der offenbart mit großer Deutlichkeit ein Dilemma der deutschen Energiepolitik der vergangenen Jahre: Der Ausstieg aus der Atomenergie, der geplante Kohleausstieg und eine hohe Lieferabhängigkeit beim Gas gefährden ohne einen zügigen Umstieg auf alternative Energien die Sicherheit der Energieversorgung im Land.
„Die Versorgungssicherheit muss an vorderster Stelle stehen. Das fängt an bei der Energieerzeugung, der Umwandlung, der Speicherung und der Nutzung“, so Matthias Belke, geschäftsführender Präsident der IHKs in MV. „Wir dürfen nicht wieder den Fehler machen und Märkte, bei denen wir die besten Voraussetzungen haben, von anderen besetzen lassen. Die Erneuerbaren Energien, besonders der Windstrom im Norden, sind unsere Ressourcen, die vor Ort schnellstmöglich ausgebaut und in kompletten Wertschöpfungsketten genutzt werden müssen", so Belke weiter.
Gefordert ist jetzt die Politik. Sie muss die Rahmenbedingungen schaffen, damit die Geschäftsmodelle beim Umstieg auf Erneuerbare Energien wirtschaftlich und zügig umgesetzt werden können. Das gilt besonders beim Wasserstoff. Dazu gehören aus Sicht der Kammern beispielsweise schnelle Genehmigungsverfahren für Erzeugungsanlagen an Land und auf See, beschleunigte und einheitliche Genehmigungsverfahren für Anlagen zur Umwandlung von Grünstrom in speicherfähige Medien oder zum Ausbau einer wasserstoffbasierten Tankstelleninfrastruktur.
„Die Abhängigkeit des Wirtschaftsstandortes Mecklenburg-Vorpommern von Energielieferungen aus dem Ausland sollte künftig deutlich reduziert werden“, betont Belke.
Angesichts des geplanten massiven Ausbaus der Erneuerbaren Energien durch die neue Bundes- und auch Landesregierung ergeben sich aus Sicht der IHKs in MV erhebliche Chancen und Wertschöpfungspotentiale im Bereich der Erneuerbaren Energien und das besonders für die Windkraftbranche in MV. Gute Voraussetzungen für die Branche im Land bestehen auch durch das Fachwissen der vielen innovativen Unternehmen, der Hochschulen sowie außeruniversitären Forschungseinrichtungen.
Als gutes Beispiel für ein innovatives und zukunftsfähiges Energieprojekt, das in erheblichem Maße auf unternehmerischem Engagement und Fachwissen aus dem eigenen Land basiert, sieht Belke die Energiefabrik in Lübesse (Landkreis Ludwigslust-Parchim), für die am 2. März 2022 der erste Spatenstich erfolgte.
Hier soll künftig regional produzierter Grünstrom zur lokalen Strom- und Wärmeversorgung genutzt werden. Das am Standort Rostock ansässige Unternehmen Exytron GmbH setzt hier seine selbst entwickelte, emissionsfreie und dezentrale Energieerzeugung für eine ganze Gemeinde um. Überschüssige Energiemengen sollen zusätzlich zur Herstellung regenerativer Kraftstoffe für den Mobilitätssektor verwendet werden. Wind- und Sonnenstrom werden speicherbar und grundlastfähig gemacht.
„Viele Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern stehen in den Startlöchern. Lassen Sie uns deshalb jetzt und gemeinsam starten in eine bessere und unabhängige Energieversorgung. Die Politik muss aber dafür Sorge tragen, dass der sauberste Strom nicht auch gleichzeitig der teuerste ist. Um wirtschaftlich zu arbeiten, müssen besonders produzierende Unternehmen einen attraktiven Preis erhalten. Abwanderung könnte sonst die Folge sein“, so Belkes Appell an die Politik.
- Quelle:
- IHK Mecklenburg-Vorpommern
- Autor:
- Pressestelle
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- IHK, Strom, Mecklenburg-Vorpommern, Ausbau, erneuerbare Energie, Jobs, Wertsc höpfung, Landesregierung, Bundesregierung, Abhängigkeit, Windstrom
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