2024-12-22
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Bundeskanzlerin Merkel und Ministerpräsidentin Solberg nehmen NordLink offiziell mit gemeinsamem „digitalen Knopfdruck“ in Betrieb

Das „grüne Kabel“ zum Austausch von deutscher Windenergie mit norwegischer Wasserkraft erhöht die Strom-Versorgungssicherheit aus erneuerbaren Energien / Kanzlerin Angela Merkel: „NordLink ist ein Meilenstein für die nachhaltige Energieversorgung und Klimaschutz in Europa“ / Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg sieht großen Nutzen für Deutschland und Norwegen durch NordLink

Mit einem gemeinsamen „digitalen Knopfdruck“ haben heute Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg NordLink offiziell in Betrieb genommen.  Das „grüne Kabel“ dient dem Austausch deutscher Windenergie mit  norwegischer Wasserkraft und ist die Verbindung zweier sich optimal ergänzender Systeme. An der digitalen Veranstaltung nahmen auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier teil sowie der Ministerpräsident und der Energiewendeminister Schleswig-Holsteins, Daniel Günther und Jan Philipp Albrecht, sowie  Norwegens Energieministerin Tina Bru. Gastgeber der – Corona-bedingt – virtuellen Veranstaltung waren die Spitzenmanager/innen der NordLink-Projektpartner: TenneT-CEO Manon van Beek, TenneT-COO Tim Meyerjürgens, Statnett-CEO Hilde Tonne und Markus Scheer, Mitglied der Geschäftsführung der KfW IPEX-Bank. 

Bundeskanzlerin Angela Merkel „Mit dem heutigen Tage und mit NordLink rücken Deutschland und Norwegen noch enger zusammen. Die erste direkte Strombrücke trägt nicht nur zur Stabilisierung der Energiepreise in beiden Ländern bei. NordLink ist ein Meilenstein für die nachhaltige Energieversorgung und Klimaschutz in Europa. Denn im Mittelpunkt steht der Austausch von Erneuerbaren Energien.“

Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg sagte: „NordLink wird sowohl für Deutschland als auch für Norwegen von großem Nutzen sein. Es wird zu einer effizienteren Nutzung der Stromressourcen beitragen und die Grundlage für weitere Investitionen in die erneuerbare Erzeugung schaffen. Es wird auch zu unseren gemeinsamen Anstrengungen bei der Senkung von Emissionen beitragen. Da Deutschland aus der Kohleverstromung aussteigt, wird NordLink den Übergang von fossiler zu erneuerbarer Stromerzeugung erleichtern. Gleichzeitig wird es den Zugang zu Energie ermöglichen, wenn Norwegen sie braucht.“

Manon van Beek sagte: „NordLink ist ein enorm wichtiger Baustein der europäischen Energiewende, um Dunkelflauten auszugleichen und gleichzeitig grüne Energie sicher und bezahlbar in Europa zur Verfügung zu stellen. NordLink ermöglicht ein klimafreundliches Stromsystem, schafft Wertschöpfung in beiden Ländern und ist ein wichtiger Baustein zur Erreichung der Klimaziele. TenneT steht als Übertragungsnetzbetreiber wie kein anderer in Europa für die Energiewende und den Netzausbau, um erneuerbare Energien onshore wie offshore transportieren und in ein modernes Energiesystem zu integrieren.“

Peter Altmaier sagte: „Heute feiern wir die Einweihung von NordLink, das ist großartig. Der deutsche und der norwegische Strommarkt sind nun direkt miteinander verbunden, das ist eine Win-Win-Situation für beide Länder. Und es ist ein ebenso wichtiger Schritt für das Zusammenwachsen und die Versorgungssicherheit der Energieversorgung in Europa wie auch für mehr Klimaschutz und mehr Nachhaltigkeit. Nicht nur für uns, sondern für viele Generationen danach. Damit klimafreundlicher und zugleich preiswerter Strom aus Norwegen in unsere großen Verbrauchszentren gelangen kann, brauchen wir noch weiteren, innerdeutschen Netzausbau. Das ist eine Herausforderung. Aber wir kommen voran, Stück für Stück. Die Eröffnung von NordLink ist ein großer Erfolg!“

Markus Scheer sagte: „NordLink ist das bedeutendste Projekt im europäischen Energiesektor und steht mustergültig für die Energiewende in Deutschland und Europa. Die Beteiligung der KfW ist ein klares Bekenntnis zum Klima- und Umweltschutz – mit dem durch das Kabel möglichen Tausch von Elektrizität aus Wind- und Wasserkraft schaffen wir Versorgungssicherheit, stabile Energiepreise und erhöhen den Anteil erneuerbarer Energien im Strommix. Wir sind stolz, dabei zu sein und NordLink von der Planung bis zur Inbetriebnahme begleitet zu haben.“

Tim Meyerjürgens sagte: Wir haben das "grüne Kabel" innerhalb der vorgegebenen Erwartungen in Zeit, Budget und Qualität geliefert. NordLink zu realisieren, war eine riesige Teamleistung. Auf norwegischer wie auf deutscher Seite haben alle Hand in Hand gearbeitet. Fast sechs Millionen Arbeitsstunden an Land und auf See sind dabei in den vergangenen fünf Jahren zusammengekommen. Mein Respekt und mein Dank gehen an dieses tolle Team. Als weltweit führender Betreiber von Hochspannungs-Gleichstrom-Verbindungen werden wir unser Know-how auch weiterhin in die Planung und den Bau des weiteren Netzausbaus zur Umsetzung der Energiewende einbringen. Ein wichtiger Fokus bleibt für uns die Nordsee – das künftige Powerhouse Europas. Wir werden dort bis 2030 Anschlusskapazitäten für mindestens 27 Gigawatt bereitstellen, davon 17 Gigawatt in der deutschen Nordsee. So gewährleisten wir auch zukünftig die Versorgungssicherheit in einer Welt, die immer mehr von erneuerbaren Energien gespeist wird.“

Hilde Tonne sagte: Heute feiern wir eine technische Meisterleistung und ein großes und erfolgreiches Projekt. Dieser Interkonnektor ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer vollständig elektrischen und erneuerbaren Gesellschaft in beiden Ländern. Jeder, der auf norwegischer und deutscher Seite zur Fertigstellung des Projekts beigetragen hat, verdient eine Runde Applaus. Dies ist ein wichtiger Tag auf dem Weg, Europa in eine klimaneutrale Gesellschaft zu verwandeln.

Daniel Günther sagte: „NordLink ist ein Meilenstein für unsere schleswig-holsteinischen Ambitionen als Energiewende-Land. Die neue Stromtrasse eröffnet eine ganz neue Perspektive:  Schleswig-Holstein kann künftig deutlich mehr Strom exportieren und in norwegischer Wasserkraft speichern – und bei Bedarf zurückführen, wenn der Wind mal Pause macht. Wir wollen die Energie-Technologie von morgen entwickeln und bei uns im Land einsetzen und Vorreiter bei der Energiewende bleiben. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie Schleswig-Holstein und Norwegen individuelle Stärken zusammenbringen, die sich gegenseitig ergänzen. Als Partner geben wir damit ein gutes Beispiel für gemeinsamen, europäischen Klimaschutz.“

Jan Philipp Albrecht sagte: „Die Nordlink-Planung ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass man im konstruktiven Austausch Klimaschutz und Naturschutz im und am Meer zusammendenken und zu guten Lösungen kommen kann. Wenn wir die Jahrhundertaufgabe Klimaschutz lösen wollen, dann brauchen wir viele weitere solcher Leuchtturm-Projekte mit Strahlkraft. Das Klimaschutzurteil des Bundesverfassungsgerichts und die Anpassung des Klimaschutzgesetzes erfordern jetzt mutige Entscheidungen. Wir müssen neu und wir müssen radikal denken, wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen. Wenn wir bis 2045 klimaneutral sein wollen, muss die Energiewende im Stromsektor schon deutlich früher vollendet sein.“

Hintergrund

NordLink ist eine Gleichstromautobahn ohne Abfahrt, also eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung, zwischen den Drehstromnetzen in Deutschland und Norwegen. Aufgrund der Streckenlänge und der großen Übertragungsleistung wird zur verlustarmen Übertragung Gleichstrom verwendet. Die beiden Kabel (Plus- und Minuspol) sind mit den Konverterstationen an jedem Ende verbunden. Die Konverterstationen wurden in Wilster (Schleswig-Holstein) und Tonstad (Süd-Norwegen) errichtet. An diesen Standorten wird der Strom von Gleich- in Drehstrom (bzw. umgekehrt, je nach Übertragungsrichtung) umgewandelt und in das deutsche bzw. norwegische Drehstrom-Übertragungsnetz eingespeist, um Haushalte und Unternehmen mit grünem Strom zu versorgen.

Deutsch-norwegische Kooperation

Das NordLink-Projekt wurde von einem Konsortium realisiert, an dem zu jeweils 50% der norwegische Übertragungsnetzbetreiber Statnett sowie die DC Nordseekabel GmbH & Co.KG beteiligt sind. An DC Nordseekabel halten der Übertragungsnetzbetreiber TenneT und die KfW jeweils 50 Prozent der Geschäftsanteile. DC Nordseekabel verantwortete Bau und Genehmigungen auf deutscher Seite. 

Weitere Infos unter: www.nordlink.eu

Daten und Fakten

  • 623 km lange Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ)
  • 1.400 MW Kapazität mit ± 525 kV
  • Offshore: 516 km Seekabel
  • Onshore: 54 km Erdkabel (Büsum – Wilster/Schleswig-Holstein) sowie 53 km Freileitung (Vollesfjord – Tonstad/NO)
  • Netzverknüpfungspunkte: Umspannwerke Wilster West (DE) sowie Tonstad (NO)
Quelle:
TenneT
Autor:
Pressestelle
Link:
www.tennet.eu/...
Keywords:
TenneT, NordLink, Windenergie, offshore, Norwegen, Kabel, Nordsee, Wasserkraft, erneuerbare Energie, Europa, Austausch, Energieversorgung, Klimaschutz
Windenergie Wiki:
Versorgungssicherheit, MW, Konverterstation, Energiewende



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