2024-11-22
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Emissionsreduktion: Großbritannien legt vor

Die britische Regierung hat einen neuen ambitionierten Klimaschutzplan vorgelegt: Demnach will das Land seine Emissionen bis 2035 um 78 Prozent (im Vergleich zu 1990) reduzieren.

Die Ankündigung der britischen Regierung, ein rechtlich verbindliches Ziel zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 78% (im Vergleich zu 1990) durch das Sechste Kohlenstoffbudget festzulegen, ist von Expert*innen positiv aufgenommen worden. Der neue Plan wird als Meilenstein auf dem Weg zu Netto-Null-Emissionen bis 2050 gewerttet.

Die stellvertretende Geschäftsführerin von RenewableUK, Melanie Onn, begrüßte die Ankündigung: "Es ist richtig, dass Großbritannien seine Position als Weltmarktführer beim Klimawandel sichert, indem wir unser Emissionsreduktionsziel im Vorfeld des UN-Gipfels in Glasgow in diesem Jahr verschärfen."

Allerdings reichen die Pläne zur Emissionsreduktion alleine nicht aus, so Onn. Sie forderte als nächsten Schritt eine spezifische Verpflichtung der Regierung, den Stromsektor bis 2035 um 100% zu dekarbonisieren, in Übereinstimmung mit den Empfehlungen des Ausschusses für Klimawandel. "Das bedeutet, dass ehrgeizige Ziele für den Einsatz von Onshore- und Offshore-Windenergie gesetzt werden müssen, zusammen mit innovativen Technologien wie schwimmenden Windkraftanlagen, Wellen- und Gezeitenenergie und erneuerbarem Wasserstoff, da jedes Werkzeug in der Box eine wichtige Rolle spielen muss", erklärte Onn in einer Pressemitteilung.

"Um die Entwicklung erneuerbarer Energien voranzutreiben, müssen wir auch dafür sorgen, dass Projekte für erneuerbare Energien schneller genehmigt werden. Daher fordern wir, dass die Minister mehr finanzielle Mittel für die Expertengremien bereitstellen, die neue Anträge rigoros prüfen. Und vor allem müssen wir die Arbeit an der Modernisierung des Stromnetzes beschleunigen, damit wir die Vorteile der erneuerbaren Energien für die Verbraucher maximieren können".

Tom Heggarty, Principal Analyst bei Wood Mackenzie, wies darauf hin, wie stark Großbritannien seine Ziele tatsächlich angehoben hat: "Noch vor zwei Jahren strebte Großbritannien eine Emissionsreduktion von 80% bis 2050 an. Jetzt will es fast den gleichen Punkt volle 15 Jahre früher erreichen. Mit dem von der US-Regierung für Ende dieser Woche anberaumten Klimagipfel zum Tag der Erde und der in nur sieben Monaten stattfindenden COP26 in Glasgow ist Großbritannien bestrebt, seine Führungsrolle im globalen Kampf gegen den Klimawandel zu bekräftigen. Wichtig ist, dass dieses Ziel zum ersten Mal den Beitrag Großbritanniens zu den Emissionen des internationalen Luft- und Seeverkehrs einschließt - zwei Sektoren, deren Dekarbonisierung eine besondere Herausforderung darstellen wird."

Allerdings ist nicht alles Gold, was glänzt, denn bislang sei der Ansatz Großbritanniens voller hochfliegender Ambitionen gewesen, aber ohne konkrete politische Maßnahmen, die die notwendigen Veränderungen bei Investitionen und Verbraucherverhalten vorantreiben würden.

"Im Stromsektor wurden große Fortschritte erzielt, da die erneuerbaren Energien gewachsen sind und der Beitrag der Kohle zur Stromversorgung fast zum Erliegen gekommen ist. Die CO2-Emissionen der Stromerzeugung sind seit 2010 um zwei Drittel gesunken. Außerhalb des Stromsektors ist die Bilanz jedoch gemischt. Einige politische Ankündigungen, wie der Ausstieg aus dem Verkauf neuer Pkw mit Verbrennungsmotor (ICE) ab 2030, schaffen willkommene Klarheit", so Heggarty. "Wenn die britische Regierung es ernst meint, ihre Ziele zu erreichen, ist es an der Zeit, Investoren und Verbrauchern die Sicherheit und Unterstützung zu geben, die sie brauchen, um die Dekarbonisierung des Gebäudesektors, des Verkehrs und der Industrie wirklich in Gang zu bringen."

Autor:
Windmesse Redaktion
Email:
presse@windmesse.de
Keywords:
Großbritannien, Emissionen, Reduktion, onshore, offshore, WIndkraft, Solar, Klimaschutz, Treibhausgas, CO2, Plan, Regierung, Taten
Windenergie Wiki:
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