2024-03-28
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Greenpeace kritisiert Energieversorger RWE

RWE betont gerne, dass der Energieversorger nach Weltmarktführer Ørsted auf Platz 2 der Liste der Offshore-Windprojektierer steht. Anders als die Dänen setzt man in Essen allerdings auch weiterhin auf Kohle als Energielieferanten. Ein Ende ist nicht in Sicht, kritisieren die Umweltschützer von Greenpeace und stellen dem Konzern ein vernichtendes Urteil aus.

RWE kommt nicht von der Kohle los (Bild: Pixabay)RWE kommt nicht von der Kohle los (Bild: Pixabay)

Kurz vor dem Ende April anstehenden Chefwechsel bei RWE ist der Konzern schlecht vorbereitet auf die neuen Energiemärkte. So lautet das Ergebnis der neuen Studie 'RWE: Vom Winde verweht' des Hamburger Energieanalysten Steffen Bukold im Auftrag von Greenpeace.

Dabei ist das vergangene Jahr für RWE "wirklich hervorragend gelaufen", wie Rolf Martin Schmitz, Noch-Vorstandsvorsitzender von RWE, bei der Vorstellung der Bilanz von 2020 betonte. Selbst die Coronakrise konnte dem Energieversorger kaum etwas anhaben, einzig der Wintereinbruch in Texas und die damit verbundenen Stromausfälle trüben die Bilanz ein wenig.

Das Ergebnis sieht entsprechend aus: Während nach außen immer gern die Mär vom armen Energieversorger gemalt wird, hart getroffen von der deutschen Energiewende sowie Atom- und Kohleausstieg, liegt das bereinigte Ergebnis 2020 vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen bei 3,2 Milliarden Euro - mehr als selbst das eigene Management erwartet hatte. Das freut auch die Aktionäre, denn der Konzern wird die Dividende wegen der guten Finanzlage im laufenden Jahr erhöhen: So sollen die Anleger für 2021 je Aktie 90 Cent erhalten, für 2020 lag der Wert bei 85 Cent.

Aber es droht Ungemach für den Konzern, denn unter dem bisherigen CEO Schmitz hat das Unternehmen zu lange auf Kohle gesetzt und eine Neuausrichtung auf erneuerbare Energien verschleppt, wie die neue Greenpeace Studie zeigt.

Es drohen ökonomische Risiken, weil man in Essen bis 2038 - dem spätestmöglichen Termin zum Ausstieg - an der klimaschädlichen Braunkohle festhalten will. Steigen nun die CO2-Preise, droht eine Kostenexplosion. “RWEs rücksichtsloses Kohlegeschäft schadet dem Klima und der Bilanz”, so Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid. “Der Konzern wird nur dann einen Platz in der neuen Energiewelt finden, wenn er seinen massiven CO2-Ausstoß viel schneller als bislang senkt und einen raschen Schlussstrich unter die Braunkohle zieht.”

Allerdings sieht es nicht danach aus, als ob sich am eingeschlagenen Kurs demnächst etwas ändern könnte. Auch der designierte CEO, der bisherige Finanzvorstand Markus Krebber, hält an fossilen Ressourcen zur Energiegewinnung fest. Er setzt zwar auf Erdgas statt auf Kohle, hat aber keinen beschleunigten Kohleausstieg angekündigt. Greenpeace kritisiert daher, dass weder erkennbar ist, wie der Konzern bis zum Jahr 2040 klimaneutral werden will, noch wie er in den kommenden Jahren das Pariser Klimaziel erreichen will. „Den radikalen Strategieschwenk vom Klimakiller zum Öko-Unternehmen nehmen wir RWE nicht ab“, so Smid. „Hinter der grünen Rhetorik von Rolf Schmitz und Markus Krebber steckt wenig Substanz.“  

Konkurrent Ørsted hat sich erfolgreich von seinen fossilen Wurzeln getrennt (Bild: Ørsted)

Das Urteil von Greenpeace fällt daher vernichtend aus: Der einstige Energieriese RWE ist auf Schrumpfkurs. International werde der Konzern in der Branche der erneuerbaren Energie lediglich als "mittelgroßer Newcomer" gesehen, so die Umweltschützer. Zudem richten sich nun auch die Ölmultis immer mehr auf eine Zukunft in diesem Sektor ein. So haben sowohl Shell als auch bp bereits ihre Fühler in Richtung Offshore-Windmarkt ausgestreckt. Da wird es schwer für die Deutschen mitzuhalten - wenn nicht gar eine Übernahme droht.

Die Bilanz von Greenpeace: RWE-Chef Schmitz "hinterlässt nach fünf  Jahren einen Konzern ohne klare Strategie. Nachfolger Krebber übernimmt einen angeschlagenen Konzern."

Dabei hat gerade das Unternehmen, hinter dem man sich gerne auf Platz 2 sieht, vorgemacht, wie es auch laufen kann: Ørsted, vor einigen Jahren noch als DONG (Dansk Olie og Naturgas A/S) im Bereich der fossilen Energiegewinnung unterwegs, hat sich in den letzten Jahren konsequent von allen Geschäftsbereichen getrennt, die dem Ziel einer CO2-neutralen Zukunft entgegenstanden. Das Unternehmen ist globaler Vorreiter auf dem Weg in eine saubere Energiegewinnung und landet regelmäßig auf Platz 1 der nachhaltigsten Unternehmen der Welt. Das würde dem Essener Großkonzern auch gut zu Gesicht stehen.

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Keywords:
RWE, Greenpeace, Studie, Energieversorger, Strom, Kohle, erneuerbare Energie, offshore, Projektierer, Bilanz, Dividende, Kosten, Kohleausstieg
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