2024-12-04
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Immer mehr Windenergie in Afrika

Die Meldungen in dieser Woche lassen aufhorchen: Der afrikanische Kontinent, auf dem bislang vor allem in den Nordsahara-Staaten und in Südafrika Windenergieprojekte aufgebaut wurden, setzt zunehmend auf diese saubere Form der Energiegewinnung.

Während der Ausbau der Windenergie in Europa zunehmend ins Stocken gerät, wenden sich immer mehr Unternehmen den ausländischen Märkten zu. Und dort werden sie mit offenen Armen empfangen, wie in dieser Woche gleich mehrere Meldungen aus Afrika zeigen.

Der Zugang zu Strom ist für viele Menschen in Afrika noch immer schlecht bis gar nicht vorhanden – und wenn, dann sind die Kosten hoch. Doch mit der voranschreitendenden technologischen Entwicklung bieten sich viele Möglichkeiten. Der Preis für Windstrom ist in den letzten Jahren drastisch gefallen und mit Solaranlagen und Speichern sowie Mikrogrids lässt sich mittlerweile auch in entlegenen Gebieten Strom aus Erneuerbaren generieren.

So konnte der Turbinenhersteller Siemens Gamesa in dieser Woche bekannt geben, den Auftrag für die erste Anlage für erneuerbare Energien überhaupt aus Dschibuti erhalten zu haben. Das kleine Land in Ostafrika am Roten Meer beherbergt nicht einmal eine Million Einwohner. Der geplante 59 MW-Windpark wird die derzeit installierte Stromerzeugungskapazität des Landes fast verdoppeln.

Trotz des hohen Ressourcenpotenzials in der Republik und der Möglichkeiten für den grenzüberschreitenden Export gibt es in dem Land immer noch 110.000 Haushalte ohne Zugang zu Strom. Die neue Anlage, die Teil eines expandierenden nationalen Entwicklungsprogramms für erneuerbare Energien ist, wird eine saubere Energieversorgung ermöglichen, die Stromkosten senken und es der 940.000 Einwohner zählenden Bevölkerung Dschibutis und ihren Schlüsselindustrien ermöglichen, ihre elektrische Unabhängigkeit und wirtschaftliche Entwicklung zu stärken.

Siemens Gamesa wird in Dschibuti einen Windpark errichten (Bild: Siemens Gamesa)

"Der Zugang zu erschwinglicher Energie ist der Schlüssel zur Unterstützung der langfristigen Nachhaltigkeit und des Wirtschaftswachstums. Die Industrialisierung, die Verbesserung der Landwirtschaft oder sogar der Ausbau der kommunalen Wassersysteme hängen von einem zuverlässigen und kostengünstigen Energiezugang ab", erklärte Markus Tacke, CEO von Siemens Gamesa. "Dieses Projekt ist ein weiterer Schritt im Rahmen des Engagements von Siemens Gamesa für die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft für Afrika".

Auch an der Westküste Afrikas tut sich etwas vergleichbares. So wurde im Senegal in dieser Woche der erste große Windpark Westafrikas eingeweiht. Der 158-Megawatt-Windpark wurde vom britischen Unternehmen für erneuerbare Energien Lekela gebaut, das auch Windparks in Südafrika und Ägypten sowie einen weiteren, sich im Bau befindlichen in Ghana besitzt.

Der Windpark wird künftig fast ein Sechstel der Gesamtenergie des Landes liefern und dafür sorgen, dass der Senegal 30 Prozent seiner Energie aus erneuerbaren Quellen bezieht.

"Der Energiemix, den wir heute haben, ermöglicht es uns, unsere Abhängigkeit vom Benzin zu überwinden", sagte Papa Mademba Biteye, Generaldirektor des nationalen Elektrizitätsunternehmens Senelec, bei einer Einweihungsfeier in der ländlichen Gemeinde Taiba N'Diaye, laut Reuters.

Außerhalb der Städte ist ein Großteil des Senegals noch immer nicht elektrifiziert. Nach Angaben der Weltbank hatten im Jahr 2017 nur etwa 60 Prozent der 16 Millionen Einwohner Zugang zu Strom. "Die nächste Herausforderung ist der universelle Zugang", sagte Biteye.

Ägypten hat den Ausbau von erneuerbaren Energien mit Hilfe des Auslands in den letzten Jahren stark vorangetrieben (Bild: Pixabay)

Etwas weiter ist man da in Ägypten bereits. Auch hier wird der Ausbau der erneuerbaren Energien stark vorangetrieben. So wurde in der vergangenen Woche der Baubeginn des 250 MW-Windparks in der Gegend von Jabal al-Zeit gefeiert, wie Egypt Independent berichtet. Ein weiteres Projekt ist der West Bakr-Windpark, der ebenfalls von Lekela gebaut wird. Das am Golf von Suez, 30 km nordwestlich von Ras Ghareb gelegene Projekt wird ab 2021 Strom ins Netz einspeisen.

Nach Angaben des Unternehmens soll das Projekt die Windenergiekapazität Ägyptens um 18 Prozent erhöhen, was ein wichtiger Teil der Erfüllung des staatlichen Ziels von 20 Prozent für erneuerbare Energien bis 2022 ist.

Der Energieminister Mohamed Shaker sagte anlässlich des Baustarts, dass Strom eines der wichtigsten Mittel sei, um die Wünsche der Menschen nach einer besseren Zukunft zu erfüllen, und dass er der Hauptantrieb für wirtschaftliche und soziale Entwicklungsprojekte in Ägypten sei.

Eine große Chance für den Kontinent, die Menschen endlich flächendeckend mit Strom zu versorgen.

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Keywords:
Afrika, Dschibuti, Senegal, Ägypten, Windpark, Ausbau, Strom, Megawatt, Energie, Zugang, Siemens Gamesa
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