2024-11-06
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Geschäftsbericht: TenneT stärkt Übertragungsnetz und gewährleistet hohen Grad an Versorgungssicherheit

2017 investierte TenneT 1.770 Millionen Euro, um die Energiewende umzusetzen und gewährleistete gleichzeitig einen hohen Grad an Versorgungssicherheit (99,99 Prozent) im Höchstspannungsnetz / 2017 betrug der nachhaltige Umsatz 3.948 Millionen Euro bei einem EBIT von 742 Millionen Euro (um Sondereffekte bereinigt)

Der deutsch-niederländische Übertragungsnetzbetreiber TenneT stellt heute erneut eine solide Bilanz im integrierten Geschäftsbericht 2017 und Konzernabschluss 2017 vor. Der Geschäftsbericht zeigt außerdem, dass TenneT an einem modernisierten und robusten Stromnetz arbeitet. Hierfür kombiniert das Unternehmen neue Verbindungen an Land und auf See mit einem flexibleren Stromnetz und testet die Blockchain-Technologie. 

Mel Kroon, CEO von TenneT, erklärte: „2017 haben wir große Fortschritte bei der Realisierung unserer strategischen Prioritäten gemacht. Besonders wichtig ist die Tatsache, dass wir wieder eine hohe Netzverfügbarkeit gewährleisten konnten. Und gleichzeitig bereiten wir unsere Netze auf die nahe Zukunft in einer nachhaltigen Energiewelt vor. Heute ist die moderne Gesellschaft zunehmend von Elektrizität abhängig. Da die Kosten für Strom aus erneuerbaren Energien deutlich sinken und grüner Strom aus einer Vielzahl von dezentralen Anlagen bereitgestellt wird, müssen wir das Stromnetz erneuern, sodass es diese Revolution unterstützt. Das bedeutet, dass wir ein flexibleres System mit ausreichender Kapazität für die Energiespeicherung in Power-to-Gas und in Batteriespeichern brauchen. Die Teilnahme von Millionen ‚Prosumern‘ am Strommarkt ist ebenfalls von großer Bedeutung, da es in Zukunft weitaus weniger konventionelle und einfach zu regelnde Erzeugungskapazitäten geben wird, um das Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch im Stromnetz aufrechtzuerhalten. Diese ausgleichende Funktion der konventionellen Kraftwerke wird teilweise von Stromverbrauchern mit Elektrofahrzeugen, Solaranlagen und Heimbatteriesystemen übernommen werden. Gemeinsam können sie die benötigte Flexibilität bereitstellen und dabei sogar Geld verdienen.“

Aus diesem Grund hat TenneT 2017 zwei Pilotprojekte in Deutschland und den Niederlanden gestartet, um es Stromverbrauchern zu ermöglichen, sich am Strommarkt zu beteiligen. Durch die Zusammenarbeit mit Dienstleistern (in diesem Fall die Unternehmen sonnen in Deutschland und Vandebron in den Niederlanden) und mithilfe der Blockchain-Technologie kann die Kapazität von gepoolten Batterien genutzt werden. Dies erlaubt es Stromverbrauchern, direkt Transaktionen durchzuführen und auf diese Weise zur Umsetzung der Energiewende beizutragen. Wenn sich diese Pilotprojekte als erfolgreich erweisen, beabsichtigt TenneT, mit weiteren interessierten Parteien zusammenzuarbeiten, um das Stromnetz der Zukunft zu schaffen.

Finanzielle Ergebnisse und Investitionen

Key Wesentliche Kennzahlen zum nachhaltigen Ergebnis (in Millionen Euro) 2017 2016
Umsatz 3,948 3,227
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 897 834
Um Sondereffekte bereinigtes EBIT 742 701
Investitionen in Sachanlagen 1,770 1,848
Gesamtvermögen 20,412 18,974

Otto Jager, CFO von TenneT, sagte: „Unser solides Ergebnis ermöglicht es uns, die notwendigen Investitionen in die Energiewende zu finanzieren. Die Kapitalmärkte betrachten uns an als einen stabilen und verlässlichen Emittenten von Anleihen, was uns Zugang zu einem breiten Spektrum an Finanzierungsquellen ermöglicht.“

Nachhaltiger Umsatz

TenneTs nachhaltiger Umsatz von 3.948 Millionen Euro im Jahr 2017 hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert (2016: 3.227 Millionen Euro). Wichtigste Ursache waren Erlöse für ansteigende Netzkosten und zusätzliche Umsätze durch eine wachsende Kapitalbasis des Unternehmens. Das nachhaltige EBIT stieg von 834 Millionen Euro im Jahr 2016 auf 897 Millionen Euro im Jahr 2017. Das um Sondereffekte (zum Beispiel bestimmte einmalige Erlöse für Offshore-Aktivitäten und die Auflösung bestimmter Rückstellungen) bereinigte EBIT stieg ebenfalls: von 701 Millionen Euro 2016 auf 742 Millionen Euro 2017. Der Anstieg des EBIT wurde vor allem durch das Wachstum der Sachanlagen angetrieben.

Investitionen und Finanzierung

Im vergangenen Jahr betrug das Investitionsvolumen von TenneT 1.770 Millionen Euro. Hiervon investierte der Übertragungsnetzbetreiber 1.032 Millionen Euro in Deutschland und 736 Millionen Euro in den Niederlanden. Um dem aus dem umfangreichen Investitionsportfolio resultierenden Finanzierungsbedarf nachzukommen, emittierte TenneT im April 2017 erfolgreich erstmals grüne Hybridanleihen in einem Gesamtwert von 1 Milliarde Euro. Diese Hybridanleihen gelten als Eigenkapital. Zusätzlich emittierte TenneT im Verlauf des vergangenen Jahres grüne Anleihen in Höhe von 1 Milliarde Euro.

Ratings für vorrangige unbesicherte Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2017

  Langfristiges Rating Kurzfristiges Rating
Standard & Poor’s A- (stabile Aussichten) A-2
Moody’s Investors Service A3 (stabile Aussichten) P-2

 

Neue Offshore-Netzanschlüsse für Windparks auf See

In der deutschen Nordsee sind bereits zehn Offshore-Netzanbindungssysteme von TenneT in Betrieb, sieben davon in Gleichstrom- und drei in Drehstromtechnologie. Sie stellen zusammen eine Gesamtkapazität für die Übertragung von Offshore-Windenergie von mehr als fünf Gigawatt (GW) zur Verfügung. Das ist mehr als ausreichend, um die gesamte aktuell in der Nordsee installierte Offshore-Windenergiekapazität (rund vier GW) zu übertragen. TenneT erfüllt damit bereits über 80 Prozent des von der Bundesregierung festgelegten Offshore-Ausbauziels für 2020 (6,5 GW). Der Übertragungsnetzbetreiber rechnet damit, 2019 zwei weitere Offshore-Netzanbindungssysteme fertigzustellen. Dies wird die Offshore-Anbindungskapazität auf über sieben GW erhöhen. Bis 2025 soll die Anbindungskapazität voraussichtlich auf über zehn GW steigen.

2017 hat TenneT mit knapp 16 Terawattstunden (TWh) eine Rekordmenge an Offshore-Windenergie aus der deutschen Nordsee an Land übertragen. Damit könnte beispielsweise der jährliche Stromverbrauch der Deutschen Bahn (rund 10 TWh) mehr als anderthalbmal gedeckt werden. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Menge des übertragenen Windstroms um fast 50 Prozent angestiegen (2016: knapp 11 TWh). Im Vergleich zu 2015 stieg sie sogar um mehr als das Doppelte (2015: rund 7 TWh).

Im vergangenen Jahr wurde das Konsortium, das die Möglichkeiten für den Bau eines Windenergie-Verteilkreuzes in der Nordsee untersuchen soll, erweitert: Neben den ursprünglichen Partnern TenneT Niederlande, TenneT Deutschland und Energinet.dk gehören nun auch der niederländische Gasnetzbetreiber Gasunie und die Rotterdamer Hafenbehörde dazu. Die von TenneT entwickelte Idee für ein Windenergie-Verteilkreuz in der Nordsee würde es langfristig ermöglichen, Windparks mit einer kombinierten Kapazität von bis zu 100 GW mit den Strommärken von Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien, Belgien, Norwegen und Dänemark zu verbinden. 

Die Entwicklung eines Offshorenetzes zur Anbindung von Windparks vor der niederländischen Küste an das Stromnetz an Land verläuft nach Plan. Dies betrifft die Windpark-Zonen Borssele, Hollandse Kust Zuid und Kust Noord, die gemeinsam eine Gesamtkapazität von mehr als 3,5 GW haben. TenneT sieht mittelfristig Möglichkeiten zum weiteren Ausbau der Windenergiekapazität im niederländischen Teil der Nordsee. Zwischen 2023 und 2030 ist ein Anstieg der Offshore-Windenergiekapazität um ca. 7 GW möglich,  aufgeteilt auf verschiedene Bereiche vor der Westküste der Niederlande und nördlich der Friesischen Inseln. Die niederländische Regierung arbeitet zurzeit an einem Entwicklungsplan für Offshore-Windenergie. TenneT steht hierzu in engem Kontakt mit dem niederländischen Ministerium für Wirtschaft und Klimapolitik. 

Eine mögliche Lösung wäre die Aufschüttung einer künstlichen Insel in der Nordsee zwischen den Niederlanden und Großbritannien und die Verwendung von Gleichstromkabeln, um in Zukunft die große Zahl der weiter von der Küste entfernt entstehenden Offshore-Windparks anzubinden. Wenn die Transportkabel auch genutzt würden, um Strom zwischen dem niederländischen und dem britischen Strommarkt zu handeln, würde der Auslastungsgrad der Verbindungen bis auf 80 Prozent ansteigen.

Verbindung der Strommärkte

In den kommenden Jahren wird TenneT die grenzüberschreitenden Stromleitungen (Interkonnektoren) ausbauen und so das Stromübertragungsnetz flexibler machen. Dies wird positive Effekte auf die Harmonisierung der Strompreise, den Austausch erneuerbarer Energien sowie die Versorgungssicherheit der jeweiligen Länder haben. Der Bau zweier neuer Offshore-Gleichstrom-Interkonnektoren ist bereits in vollem Gang: die Seekabel-Verbindung NordLink, die Deutschland und Norwegen verbinden wird, sowie COBRAcable zwischen den Niederlanden und Dänemark. COBRAcable soll 2019 fertiggestellt werden, NordLink voraussichtlich 2020. 

Der niederländische Trassenabschnitt des neuen Interkonnektors zwischen Doetinchem (Niederlande) und Wesel (Deutschland) wird 2018 fertiggestellt. Der deutsche Abschnitt wird von dem für diese Region verantwortlichen Übertragungsnetzbetreiber Amprion realisiert und später als erwartet fertiggestellt. Die Kapazität des bestehenden Interkonnektors zwischen Meeden (Niederlande) und Diele (Deutschland) wird 2019 erweitert. Die Übertragungskapazität des bestehenden bidirektionalen niederländisch-belgischen Interkonnektors wird stufenweise erhöht und soll bis 2022 mehr als verdoppelt werden. 

Ausblick

Die Bundesregierung strebt bis Mitte des Jahrhunderts eine CO2-neutrale Wirtschaft an und gibt das Ziel von 80 Prozent erneuerbaren Energien beim Nettostromverbrauch bis 2050 vor. In den Niederlanden gibt es ähnliche Entwicklungen: Dort strebt die Regierung einen beschleunigten Rückbau der bestehenden Kohlekraftwerke bis 2030 an. 

Dies zeigt, dass TenneTs Bestreben, das Stromübertragungsnetz für größere Kapazitäten erneuerbarer Energien auszubauen, wichtiger denn je ist. Um mit diesen Entwicklungen schrittzuhalten, werden in den kommenden zehn Jahren voraussichtlich Investitionen in Höhe von ca. 28 Milliarden Euro erforderlich sein.

Die geplanten Investitionen in den Niederlanden beziehen sich auf Netzausbauprojekte und ein umfassendes Instandhaltungs- und Erneuerungsprogramm für die bestehende Netz-Infrastruktur. Hauptprojekte sind das Offshore-Netz (3.500 MW), der Nordring der Randstad-380-kV-Leitung, die Südwest-380-kV-Leitung, die Nordwest-380-kV-Leitung sowie die Modernisierung des nationalen 380-kV-Rings, der Doetinchem-Wesel-Interkonnektor und COBRAcable. In Erwartung kommender politischer Entscheidungen ist die Weiterentwicklung des Offshore-Netzes in den Niederlanden nach 2023 noch nicht Teil des Investitionsportfolios. Der Bau der Hochspannungs-Gleichstromverbindungen SuedLink und SuedOstLink in Deutschland ist bereits im Investitionsportfolio enthalten. 

Die Gleichstrom-Verbindungen SuedLink und SuedOstLink sind die größten Netzausbauprojekten in Deutschland. Beide Verbindungen werden nach Vorgabe des Gesetzgebers als Erdkabel-Verbindungen geplant. Neben den geplanten Gleichstromprojekten befinden sich aktuell über 20 große Drehstrom-Onshoreprojekte in der Planungs- oder Bauphase. 

Integrierter Geschäftsbericht 2017 und Grüner Finanzbericht 2017

Weitere Informationen zu TenneT finden Sie im integrierten Geschäftsbericht 2017, der Ihnen unter https://annualreport.tennet.eu/ zur Verfügung steht.

TenneT hat außerdem einen Grünen Finanzbericht 2017 im Zusammenhang mit der Ausgabe der sogenannten „Grünen Anleihen“ (beginnend 2015) vorbereitet. Dieser Bericht ist verfügbar auf: Green Finance Report 2017.

Quelle:
TenneT
Autor:
Pressestelle
Link:
www.tennet.eu/...
Keywords:
Geschäftsbericht, Ausblick, TenneT, Versorgungssicherheit, Stromnetz, Energiewende
Windenergie Wiki:
Windpark, Offshore, MW




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