2024-04-19
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Windenergie rund um den Globus

Dass Windenergie mittlerweile weltweit eine günstige und sichere Form der Energiegewinnung darstellt, zeigen die News dieser Woche. Auf allen fünf Kontinenten wird zur Zeit an neuen Projekten gearbeitet, darunter befinden sich einige Parks von enormer Kapazität. Ungemach droht der Branche dagegen auf dem Mutterkontinent – in Europa.

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Südamerika:

Casa dos Ventos nimmt Windpark-Komplex Ventos do Araripe III in Betrieb

Der brasilianische Entwickler Casa dos Ventos hat am Montag damit begonnen, den Riesen-Windpark Ventos do Araripe III im Nordosten Brasiliens zwischen den Bundesstaaten Piauí und Pernambuco in Betrieb zu nehmen. Das 1,8 Milliarden Dollar teure Projekt besteht aus insgesamt 14 Windparks mit 156 Windenergieanlagen und einer installierten Leistung von 359 Megawatt. Die Anlagen werden nun schrittweise im Laufe eines Kalenderjahres ans Netz genommen. Bei voller Auslastung wird Ventos do Araripe III der größte Windpark in Südamerika sein.

„Um ein Verständnis von der Größe des Windparks zu bekommen: Die installierte Leistung ist größer als die aller Windparks, die in diesem Jahr jeweils in Ländern wie Großbritannien, Südafrika, Mexiko oder Argentinien errichtet wurden. Wir sind stolz darauf, unseren Beitrag für die saubere Energieproduktion Brasiliens zu leisten“, kommentiert Lucas Araripe, Geschäftsführer von Casa dos Ventos, das Mammutprojekt. Neben der Errichtung der Parks zeigt sich der Projektierer auch für den Bau einer 35 km langen Übertragungsleitung verantwortlich, die die Windparks an das nationale Netz anschließt.

Zusätzlich wurden 1.500 Arbeitsplätze neu geschaffen, sowie 5 Millionen Dollar in soziale Projekte im Umfeld des Komplexes investiert, darunter Schulen und verbesserter Zugang zur Wasserversorgung in der Region.

 

Nordamerika:

Texas setzt weiter auf Windenergie

Der Öl-Staat Texas, der sich in den letzten Jahren in den USA zu einem Vorreiter in Sachen Windenergie entwickelt hat, setzt auch weiterhin auf die Kraft des Windes: Der spanische Turbinenhersteller Gamesa soll im kommenden Jahr 74 seiner G114-2.1 MW-Anlagen für einen 155 Megawatt-Windpark in Texas ausliefern. Dieser Turbinentyp ist besonders für niedrige und mittlere Windgeschwindigkeiten geeignet und hat maßgeblichen Anteil daran, dass Gamesa in den USA bereits über 5000 Megawatt installiert hat.

Texas baut damit seine Dominanz im Bereich der Windenergie gegenüber den anderen US-Bundesstaaten weiter aus: Mit 18.531 Megawatt (Stand: 3. Quartal 2016) wurde erstmals die 18.000-Marke geknackt und der Zweitplazierte Kalifornien mit 5662 MW deutlich hinter sich gelassen.

 

Australien:

Vestas beliefert 180 MW-Windpark in Mareeba mit Turbinen

Die Emerald Wind Farm Pty Ltd hat beim dänischen Turbinenhersteller Vestas Turbinen mit einer Leistung von 180 Megawatt bestellt. Die Turbinen sind für einen Windpark in der Nähe von Mareeba im Norden von Queensland bestimmt und vergrößern das Portfolio von Vestas auf über 2,1 GW. Zusätzlich übernimmt Vestas für die kommenden 15 Jahre Service und Wartung der Anlagen.

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit Vestas an diesem Projekt für die Unternehmen RAC und Far North Queensland zusammen arbeiten werden. Die Entscheidung für Vestas ist aufgrund der geringen Energiekosten und der bewährten Leistung der Turbinen gefallen. Zusammen mit der Erfolgsbilanz und den bisherigen Windpark-Projekten von Vestas in Australien haben wir das notwendige Vertrauen für ein Projekt diesen Umfangs in den Hersteller“, erklärt Anthony Yeates, RAC-Geschäftsführer die Entscheidung, die zusätzlich für 150 neue Jobs in der Region sorgt.
 

Asien:

Energiewende in Indien geht weiter voran

Der indische Windkraftanlagenhersteller Suzlon konnte sich zum wiederholten Male den Auftrag eines der führenden Geschäftshäuser Indiens sichern. Der Hersteller wird vier Einheiten seiner S9X 2.1 MW-Plattform mit 95m hohen Türmen ausliefern. Der 50,40 MW-Windpark befindet sich im Distrikt Anantapur in Andhra Pradesh und wird voraussichtlich im März 2017 fertig errichtet sein. Suzlon wird den Service des Parks, der knapp 27.000 Haushalte mit Windstrom beliefern soll, für die nächsten 20 Jahre übernehmen.

J.P. Chalasani, CEO der Suzlon Group, sagte dazu: „Wir arbeiten weiterhin mit allen Stakeholdern für Indiens nachhaltige Entwicklung zusammen. Wir erleben eine erhöhte Nachfrage aus allen Kundensegmenten von großen Unternehmen bis hin zum Einzelhandel. Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Senkung der Energiekosten durch Investitionen in technologisch fortgeschrittene Produkte, um damit erneuerbaren Energien den Wandel von alternativer zu Mainstream-Energie zu ermöglichen.“

Suzlon hat weltweit bereits Anlagen mit einer Kapazität von 15,5 Gigawatt aufgestellt, darunter 9,5 GW in Indien, was ca. 36 Prozent der Windanlagen des Landes ausmacht.

 

Afrika:

Halbzeit in Südafrika

Der Windpark in Loeriesfontein nimmt langsam Form an: Wie die Projektierer nun bekannt gaben, sind die ersten 30 der geplanten 61 Windturbinen aufgestellt. Solange das Wetter günstig ist, wird mit zwei Kransystemen parallel gearbeitet, sodass man auf einen Durchschnitt von 2,5 aufgestellte Anlagen pro Woche kommt.

Zunächst werden die beiden Einzelteile des 100 Meter hohe Turms errichtet, während die drei 53 Meter langen Rotorblätter noch am Boden mit der Nabe verbunden werden. Sobald die 82,5 Tonnen schwere Gondel nach oben gehievt und befestigt wurde, können auch die Rotorblätter angebracht werden, wie Projektmanager Leo Quinn berichtet. Für diese komplexe Montage greift man auf erfahrene Facharbeiter von Siemens zurück, die mit dem gleichen Team im kommenden Jahr bereits den nächsten Park aufstellen werden.

Der Loeriesfontein-Windpark soll nach Fertigstellung jährlich rund 563.500 MWh saubere Energie für bis zu 120.000 südafrikanische Haushalte liefern.

 

Europa:

Einspeisevorrang für Erneuerbare soll gekippt werden

In dieser Woche hat die EU-Energie-Kommission ihr sogenanntes „Winterpaket“ vorgestellt. Dabei handelt es sich um einen Maßnahmenkatalog, der künftig Energieeffizienz, erneuerbare Energie und den Strommarkt in Europa regeln soll. Das Paket ist bislang sehr unterschiedlich aufgenommen worden, von lautstarker Kritik der Umweltverbände, bis hin zur teilweisen Zustimmung durch den europäischen Windverband WindEurope ist alles dabei.

Das betonte Schweigen des zuständigen EU-Kommissars Maros Sefcovic bei der WindEnergy Hamburg auf Nachfragen von Journalisten zu diesem Thema deutete es bereits an, nun ist die Katze aus dem Sack: Die EU plant in der Tat die Abschaffung des Einpeisevorrangs für erneuerbare Energien. Offenbar ist man der Meinung, dass die Erneuerbaren endgültig ihren Kinderschuhen entwachsen und voll wettbewerbsfähig sind.

Giles Dickson, CEO von WindEurope, fordert nun schnell klare Regeln: „Der Einspeisevorrang für bestehende Anlagen bleibt, wird aber für neue Projekte auslaufen. Wir brauchen Klarheit und Transparenz über die notwendige Verbindlichkeit des Vorrangs für konventionelle Kraftwerke und klare Regeln für die Entschädigung, wenn erneuerbare Energien eingeschränkt werden.“

 

Fazit:

Fortschritt lässt sich nicht aufhalten. Preislich gesehen können Wind- und Solarstrom mittlerweile mit fossilen Energieträgern mithalten, zumindest in Europa. Aber auch im Rest der Welt macht man sich das Know How zunutze und setzt zunehmend auf Grünstrom. Auch das Pariser Klimaabkommen zeigt, dass das Wissen um die Notwendigkeit einer Energiewende überall Einzug gehalten hat. Nun gilt es den Schwung mitzunehmen und durch entsprechende - weitsichtige - Politik dafür zu sorgen, dass die Erneuerbaren nicht gleich wieder abgewürgt werden. Ob Europa also auch weiterhin Vorbild und Vorreiter sein kann, bleibt abzuwarten.

Autor:
Katrin Radtke
Email:
kr@windmesse.de
Windenergie Wiki:
Windpark, Turbine, Nabe, MW, Megawatt, Hamburg, Gondel, Giles Dickson, Energiewende



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