2024-03-29
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Frankreich wird in den nächsten Jahren zum bedeutenden Markt für die Windenergiebranche

WindEnergy – International Trade Fair Vom 16. bis 19. Mai 2006 auf dem Hamburger Messegelände

Die internationale Windenergie-Branche ist sich einig, dass sich das „Atomstromland“ Frankreich bald zu einem wichtigen Zielmarkt entwickeln wird. Unterstützt wird dies durch das Gesetz zum „Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz“, das am 13. Juli 2005 verabschiedet wurde. Mit dem neuen Gesetz werden die Rahmenbedingungen für Windenergie-Projekte und Offshore-Parks in Frankreich erheblich verbessert. Die Entwicklung des „Windenergie-Neulings“ hin zu einem der Kernmärkte der Branche wird auch Thema auf der internationalen Fachmesse WindEnergy vom 16. bis 19. Mai 2006 in Hamburg sein. Im Kontakt mit den in Frankreich aktiven Ausstellern sowie in speziellen Länderforen und Vorträgen erfahren Fachbesucher wichtige Details über die rechtlichen und wirtschaftlichen Bedingungen des französischen Windmarktes.

Hauptziel des neuen Gesetzes ist es, die Stromversorgung Frankreichs bis 2010 umzustrukturieren und zu diversifizieren. Die französische Regierung strebt insbesondere eine Erhöhung der Onshore-Windenergie im Energiemix an. Aus einer kürzlich durchgeführten Umfrage geht hervor, dass 91 Prozent der Franzosen den Ausbau der Windenergie im Lande befür­worten. Anfang Oktober 2005 erreichte die insgesamt installierte Windenergieleistung gerade 516 MW: Das ist im Vergleich zum Jahresende 2004 ein Zuwachs um 126 MW, wobei noch viele Projekte in der Planung sind. Derzeit gibt die Regierung das Ziel von insgesamt 10 000 MW bis 2010 vor. Dieses Volumen wird jedoch nach Einschätzung von BTM Consult mit dem heutigen Entwicklungstempo kaum zu schaffen sein. Gleichzeitig sagte das Unternehmen kürzlich voraus, dass Frankreich in den nächsten Jahren zur Gruppe der sieben größten Wind­energiemärkte gehören wird, so dass sich seine Kapazitäts­prognose von 7746 MW für 2015 möglicherweise als zu konservativ erweise. Zu den Faktoren, die die Ent­wick­lung beschleunigen können, gehören gute Windressourcen im Land sowie die aktuelle Streichung des 12-MW-Limits für Windparks.

Für ausländische Firmen ist besonders interessant, dass es in Frankreich nur einen einzigen lokalen Hersteller gibt: die Firma Vergnet, die leichte Turbinen bis 275 kW vorwiegend für den Export herstellt. Die Firma Jeumont Industrie, eine Tochter des Atomgiganten Framatome ANP, ist inzwischen aus dem Wind­energie­geschäft ausgestiegen. Framatome, eine Verbindung aus Areva und Siemens, ist ein „weltweit führendes Unternehmen in Entwicklung und Bau von Kernkraftwerken“. Areva wurde kürzlich neuer Aktionär von REpower.

Die Mehrheit der führenden Anlagenhersteller der Branche ist in Frankreich aktiv. GE Energy, Aussteller der WindEnergy 2006, erhielt unter anderem Anfang des Jahres den Zuschlag für Projekte an sechs Standorten in Südfrankreich (insgesamt 57 MW). Die Firma REpower liefert in diesem Jahr ein Drittel ihrer Produktion nach Frankreich. Laut Repower S.A.S.-Mediensprecher Oliver Mersch entspricht das einer Leistung von 130 MW, und für das Jahr 2006 erwartet er mindestens den gleichen Auftragsumfang. Mersch: „Der plötzliche Nachfrageanstieg kam schneller als wir erwartet haben und stellt eine echte Herausforderung dar. Der französische Marktwandel vom Käufer‑ zum Verkäufermarkt ist für uns natürlich sehr positiv.“ Er stellt zugleich fest, dass sich die positiven Auswirkungen der Beteiligung von Areva an REpower bereits zeigen.

Nordex schloss 2004 Verträge für neue französische Aufträge im Umfang von 204 MW. Die meisten Projekte werden in diesem Jahr sowie 2006 in Betrieb genommen. Dazu Firmensprecher Ralf Peters: „Bei den meisten Projekten von insgesamt 204 MW kommen 2,3 MW-Anlagen des Typs N 90 zum Einsatz. Die im dritten Quartal 2005 erhaltenen Aufträge für acht neue Windparkprojekte belaufen sich auf 94 Mio. Euro: Ende September stammte 49 Prozent unseres Auftrags­bestands aus Frankreich. In den nächsten Jahren wird Frankreich für uns weiterhin zu den Schlüsselmärkten gehören.“ Peters weist außerdem auf den riesigen Druck bei den Projektentwicklern hin, zugelassene Projekte schnellstmöglich in Betrieb zu nehmen. Die Vergütung pro kWh wird nämlich nach Erreichen der Obergrenze von 1500 MW installierter Leistung reduziert. Sowohl Nordex als auch REpower sind Aussteller der WindEnergy 2006.

Windenergiefirmen aus dem Ausland beobachten ebenso sehr aufmerksam die Möglichkeiten des potenziell lukrativen französischen Offshore-Marktes. Die Projektentwickler Enertrag und Prokon Nord erhielten überraschend den Zuschlag für den ersten genehmigten französischen Offshore-Windpark. Die 21 Anlagen (5 MW Multibrid) werden 2007/08 in ca. 23 m Wassertiefe vor der Küste der Normandie aufgestellt. Schließlich reagiert auch der einzige französische Stromversorger EDF auf den internationalen Boom der regenerativen Energien: EDF hat mit seiner Erneuerbare-Energien-Sparte die Windenergie-Arena betreten und u.a. den Planungsauftrag für ein Projekt über insgesamt 48 MW in Frankreich erhalten. Der Stromgigant ist auch an drei Offshore-Projekten in England beteiligt. Schließlich fasst Bernard Chabot, Windexperte der Behörde für Umwelt und Energieversorgung ADEME die Bestrebungen in seinem Land so zusammen: “Bei der Entwicklung der Windenergie folgt Frankreich zunehmend dem Beispiel der Windnation Deutschland. Frankreich will sich ebenfalls als potenzieller Zulieferer für die deutsche Windenergie etablieren. Die WindEnergy 2006 in Hamburg bietet uns eine optimale Plattform zur Erreichung dieser Ziele.”

Die WindEnergy – International Trade Fair wird vom 16. bis 19. Mai 2006 in den ersten drei fertig gestellten Hallen der Neuen Messe Hamburg veranstaltet. Die ganz auf diesen aufstrebenden Wirtschaftszweig spezialisierte Leitmesse bietet Herstellern und Zulieferern von Windenergieanlagen, Planern, Finanzierungsinstituten, Mess- und Zerti­fizie­rungs­stellen sowie Fachleuten aus Forschung und Entwicklung ein optimales Forum zum weiteren Ausbau dieses Zukunftsmarktes. Zu den Kernthemen der WindEnergy 2006 gehören der Export, die Offshoretechnik sowie die Finanzierung.
Quelle:
Hamburg Messe und Congress GmbH
Autor:
Gudrun Blickle
Email:
gudrun.blickle@hamburg-messe.de
Windenergie Wiki:
Windpark, Turbine, REpower, Offshore, MW, Hamburg




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