Energiewende senkt Kosten zukünftiger Stromerzeugung
Die Stromerzeugung in Deutschland wird 2050 preiswerter sein, wenn die Energiewende konsequent umgesetzt wird statt auf konventionelle Energieträger zu setzen. Das zeigt die jüngste Studie des arrhenius Instituts für Energie- und Klimapolitik im Auftrag von Germanwatch und Allianz Climate Solutions.
Die zunehmenden Befürchtungen von Industrie und privaten Stromkunden, die Energiewende und die EEG-Umlage würden die Stromkosten weiter treiben, waren Anlass für die heute veröffentlichte Studie. Das arrhenius Institut hat dabei zwei Alternativen für das Jahr 2050 verglichen: Die geplante Umstellung auf 80 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien sowie ein konventionelles Szenario, in dem 2050 weiterhin mehr als 50 Prozent des Stroms aus fossilen Brennstoffen erzeugt würde. In beiden Fällen wird vorausgesetzt, dass die vereinbarten europäischen Ziele zum Klimaschutz eingehalten werden, die bis 2050 eine Treibhausgasminderung von mindestens 80 Prozent vorsehen.
Die Ergebnisse der Studie zeigen: Die konsequente Umstellung auf die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist nicht teurer und im Regelfall sogar günstiger als ein Verharren auf einem überwiegend konventionellen Kraftwerkspark. Denn auch in einem konventionellen Szenario fallen bis 2050 zusätzliche Kosten für neue Kraftwerke an sowie – anders als bei erneuerbaren Energien – in erheblichem Umfang Brennstoff- und CO2-Kosten.
Nur bei niedrigen Preisen für fossile Brennstoffe und CO2-Emission wäre die durch konventionelle Kraftwerke geprägte Alternative günstiger – und auch dann nicht wesentlich. „Würden aber Deutschland und andere Industrieländer weiter ungebremst fossile Energieträger einsetzen, ist weder mit geringen Brennstoff- und schon gar nicht mit geringen CO2-Preisen zu rechnen“, sagt Helmuth Groscurth, Geschäftsführer des arrhenius Instituts und Co-Autor der Studie.
„Wenn die in der EU vereinbarten Klimaschutzziele erreicht werden sollen, ist eine Fortführung der Energiewende im Stromsektor nicht nur klimapolitisch sinnvoll, sondern auch ökonomisch vernünftig“ stellt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch und einer der Auftraggeber der Studie, fest. Karsten Löffler, Geschäftsführer der Allianz Climate Solutions GmbH und ebenfalls Auftraggeber unterstreicht: „Die Studie zeigt, dass sich die Energiewende auch für die Stromverbraucher rechnen kann. Der langfristige Kapitalbedarf für erneuerbare Energien deckt sich zugleich mit der wachsenden Nachfrage nach Anlagemöglichkeiten für die Altersvorsorge. Verbindet man beide Bedürfnisse, können Klima und Bürger gewinnen.“
Die Studie zeigt außerdem: Die Erlöse, die sich an der Strombörse erzielen lassen, reichen in der Regel nicht aus, um die Kosten der Stromerzeugung zu decken. Daher sind neben dem Stromverkauf weiterhin zusätzliche Einnahmequellen erforderlich, damit sich Investitionen in die Stromerzeugung lohnen und eine sichere Stromversorgung gewährleistet wird.
Grafik: Kosten der Stromversorgung in den Szenarien K-42 und EE-80 bei verschiedenen Brennstoff- und CO2-Preisen.
- Quelle:
- Germanwatch e.V.
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