2024-10-15
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Solar brilliert, aber maues Lüftchen bei der Windenergie

Wie neue Zahlen von BloombergNEF zeigen, sind die weltweiten Neuinvestitionen in erneuerbare Energien in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 auf 358 Milliarden Dollar angestiegen – ein Allzeithoch für diesen Sechsmonatszeitraum. Aber nicht in allen Bereichen läuft es rund.

Die neuesten Investitionsdaten von BNEF im ‚Renewable Energy Investment Tracker 2H 2023‘ zeigen einen Anstieg von satten 22 Prozent bei den weltweiten Neuinvestitionen in erneuerbare Energien gegenüber der ersten Hälfte des letzten Jahres. Das macht deutlich, dass die globale Energiewende weiter an Fahrt aufnimmt.

Einsam an der Spitze zieht China seine Kreise und investiert 177 Mrd. $, ein Anstieg um 16 % gegenüber dem 1. Halbjahr im Vorjahr. Mit großem Abstand folgen die USA auf Platz 2 mit 36 Mrd. $, während Deutschland mit 11,9 Mrd. $ auf dem dritten Platz landete.

Von dieser Gesamtsumme entfielen 335 Mrd. USD auf die Projektentwicklung sowohl durch Anlagenfinanzierung als auch durch kleine Solaranlagen. Aber Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien waren in diesem Jahr auch bei der Beschaffung von Eigenkapital zur Unterstützung ihres Wachstums und ihrer Expansion erfolgreich. Die Zusagen von Risikokapital und privatem Beteiligungskapital für die Expansion von Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien erreichten im ersten Halbjahr 2023 10,4 Mrd. USD, ein Anstieg um 25 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2022. An den öffentlichen Märkten wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres insgesamt 12,7 Mrd. $ an neuem Kapital aufgenommen, ein Anstieg um 25 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2022.

Die Solarbranche stellt derzeit weltweit immer neue Rekorde auf, wie die Zahlen von BloombergNEF belegen (Grafik: BNEF)

Ein genauer Blick offenbart jedoch Unterschiede zwischen den Sparten: Die Solarenergie war der Haupttreiber für die hervorragenden Ergebnisse, insgesamt wurden 239 Milliarden US-Dollar in große und kleine Anlagen investiert, was zwei Drittel der gesamten weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien in den ersten sechs Monaten des Jahres ausmacht. Das bedeutet Anstieg von 43 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022.

Und es sieht nicht so aus, als würde sich daran in den kommenden Monaten etwas ändern, ganz im Gegenteil. Viele Länder haben die Hürden für den Ausbau mittlerweile möglichst niedrigschwellig ausgerichtet. In den USA sorgt der Inflation Reduction Act weiter für einen wahren Boom, auch beim Aufstellen von großen Solarparks in Industriegröße, während die Bundesregierung in Deutschland gerade erst letzte Woche ein großes Solarpaket verabschiedet hat.

Dabei weist der deutsche Markt jetzt schon eine sehr hohe Dynamik auf: Laut einer Auswertung durch das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) sind in den ersten sieben Monaten des Jahres 2023 bereits ca. 593.000 neue Solaranlagen mit 7.927 MW an das Netz angeschlossen worden und produzieren seitdem Strom. Im gleichen Vorjahreszeitraum gingen lediglich 198.200 Anlagen mit 4.239 MW ans Netz. Insgesamt verfügt Deutschland damit über ca. 3,3 Mio Solaranlagen mit einer Leistung von 75,5 GW.

Die deutsche Regierung in Berlin bemüht sich derzeit vor allem um den Abbau von Bürokratie und beschleunigte Genehmigungsverfahren beim Bau von Anlagen der erneuerbaren Energien (Bild: Pixabay)

„Das Solarpaket I in der nun vorliegenden Kabinettsfassung enthält zentrale und wichtige neue Regelungen, die von Seiten JUWI und der Branche gefordert wurden“, kommentiert Carsten Bovenschen, CEO des deutschen Wind- und Solarprojektierers JUWI, den Kabinettsbeschluss. „Hier und da gilt es noch, im Detail nachzuschärfen, aber erstmal zeigt die Bundesregierung mit diesem Entwurf Handlungsfähigkeit und den konkreten Willen, Bürokratie abzubauen und den EE-Ausbau voranzubringen. Jetzt gilt es Kurs zu halten, damit es im anschließenden parlamentarischen Verfahren zu keiner Verwässerung der Maßnahmen kommt.“

Auch die Akzeptanz für den Ausbau der EE-Anlagen hat in Deutschland spätestens mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine und der darauf folgenden Energiekrise für ein breites Umdenken gesorgt. „Das hohe Solarwachstum zeigt anschaulich, dass die Energiewende in Deutschland bei den Menschen angekommen und zu einem Mitmachprojekt geworden ist“, sagt IWR-Chef Dr. Norbert Allnoch. Das neue Solarparket I der Bundesregierung mit den vielen Erleichterungen wird diesen Trend weiter beschleunigen, so Allnoch.

Problematisch sieht es dagegen derzeit weltweit bei der Windenergie aus. So gingen laut BNEF die Windkraftinvestitionen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 um 8 Prozent zurück und erreichten im ersten Halbjahr 2023 nur noch 94 Mrd. USD. Während sich die Offshore-Windenergie gut hält und um 7 % auf 29,2 Mrd. USD wachsen kann, schwächelt vor allem die Onshore-Branche weltweit. Netzbeschränkungen, Probleme bei der Erteilung von Genehmigungen und eine nachlassende politische Unterstützung in mehreren Märkten führen zu einer reduzierten globalen Pipeline entwicklungsfähiger Projekte, was wiederum das Finanzierungsvolumen der Anlagen beeinträchtigt, so BNEF.

Die Onshore-Windbranche kämpft unterdessen mit Problemen (Grafik: BNEF)

Aber auch hier gibt es Ausnahmen: Im deutschen Onshore-Windenergiemarkt sind in den ersten sieben Monaten 2023 - 420 neue Windkraftanlagen mit 2.080 MW Leistung in Betrieb gegangen – ein beachtlicher Zuwachs der Windleistung um 75,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Keywords:
Solaranenergie, Wind, Investition, Ausbau, global, Energiewende, Turbine, Wachstum, Halbjahr, China, Deutschland, onshore, offshore
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