2024-03-29
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Acht Offshore-Wind-Länder – und Luxemburg!

Wer die Meldungen vom sogenannten ‚Nordseegipfel‘ Anfang der Woche aus Ostende, Belgien, aufmerksam gelesen hat, dem ist in der Liste der teilnehmenden Staaten neben acht Nordseeanrainern vielleicht auch Luxemburg aufgefallen. Der Zwergstaat verfügt zwar über keine Küste, mischt aber trotzdem im Offshore-Wind-Business mit.

Eher beschaulich geht es in der (Hauptstadt) Luxemburg zu. Trotzdem mischt das Großherzogtum bei den großen Offshore-Staaten mit. (Bild: Pixabay)Eher beschaulich geht es in der (Hauptstadt) Luxemburg zu. Trotzdem mischt das Großherzogtum bei den großen Offshore-Staaten mit. (Bild: Pixabay)

Bislang bewegt sich die installierte Windkraft in Luxemburg in überschaubaren Grenzen. Im Januar 2022 kam das Großherzogtum mit seinen 660.000 Einwohnern laut Tageblatt Letzebuerg auf 62 Windkraftanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von 166 MW. Hauptsächlich im Norden des Landes angesiedelt, wurde der Ausbau auf der ohnehin geringen Staatsfläche durch Natura-2000-Schutzgebiete, urbanisierte oder auch für die Radarabdeckung reservierte Gebiete stark eingeschränkt. Allerdings soll die Gesetzgebung bald verändert werden, um Windenergieanlagen auch in der Nähe von Gewerbegebieten oder Straßen installieren zu können.

Passend dazu hat die luxemburgische Regierung erst in der vergangenen Woche einen Vorentwurf zur Aktualisierung des Klimaplans vorgelegt. So heißt es im Entwurf des Staatsministeriums Luxemburg: „Um die Ziele für die kommenden Jahre zu erreichen und sich voll und ganz gegen den Klimawandel einzusetzen, hat die Regierung sie an die veränderten Umstände angepasst und in erreichbarem Maße höhergesteckt. Im Zuge dessen werden bestehende Maßnahmen verstärkt und neue eingeführt. Die Ziele bis 2030 sehen nun vor, die Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zu 2005 um 55 % zu senken (wie im Klimagesetz und in der vorherigen Version des Plans vorgesehen), den Anteil erneuerbarer Energien am Endverbrauch auf 35-37 % zu steigern (im Vergleich zum Ziel von 25 % im vorherigen Plan) und die Energieeffizienz um 44 % zu verbessern (Spanne von 40-44 % im vorherigen Plan).“

Die ehrgeizigen Ziele kann Luxemburg aber nur mit Hilfe des Auslands erreichen. Ohnehin wird eine Menge Strom des Landes importiert. 2021 waren es 18,5 Prozent, wovon wiederum 57,6 Prozent aus Deutschland kamen, 21,2 Prozent aus Frankreich und 21,1 Prozent aus Belgien. Im Rahmen von Kooperationsprojekten wird dort Strom eingekauft, um in anderen Ländern mit diesem Geld in Erneuerbaren-Projekte zu investieren.

Und so kam es dazu, dass Luxemburg in den illustren Kreis der Offshore-Länder beim Nordseegipfel eingeladen wurde, wo das Großherzogtum mit Ländern wie Belgien, Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Norwegen, Dänemark, Irland und Großbritannien (plus EU-Vertretung) am Tisch saß. Zum Abschluss des Gipfels wurde eine Erklärung unterschrieben, um die gemeinsame Nutzung von Offshore-Windenergie in der Nordsee voranzutreiben. So sollen dort bis 2030 Offshore-Windkraftanlagen mit einer Leistung von 120 Gigawatt gebaut werden. Bis 2050 sollen dann sogar mindestens 300 Gigawatt mit Offshore-Windenergie erzeugt werden.

Alle Energieminister*innen der teilnehmenden Länder und Organisationen zeigt dieses offizielle Foto, dass auch das Ministerium für Energie und Raumordnung des Großherzogtums Luxemburg twitterte (Bild: Twitter)

Und während Belgiens Regierungschef Alexander De Croo davon sprach, dass mit der Energie 300 Millionen europäische Haushalte versorgt werden können, sah sich Claude Turmes, Minister für Energie und Raumordnung, bei Twitter in seiner Anwesenheit bestärkt: „Ich bin heute in Belgien, um eines der ehrgeizigsten EU-Projekte zu unterstützen: 120 GW #offshorewind in der Nordsee bis 2030! Luxemburg ist ein Binnenland und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit wird es unseren Bürgern und der Industrie ermöglichen, von diesen immensen Ressourcen zu profitieren #NorthSeaSummit23“. Auch sein Ministerium betonte die Bedeutung für andere europäische Binnenländer: „Die Offshore-Windenergie wird eine wichtige Rolle bei der Sicherung der Energieversorgung spielen. Dank einer leistungsfähigen Netzinfrastruktur werden alle europäischen Länder davon profitieren können, selbst Binnenländer wie Luxemburg.“

Und so mischt Luxemburg bei den ganz Großen im Offshore-Wind-Business mit. Konkret hat das Land bereits im letzten Jahr ein Abkommen mit Dänemark unterzeichnet: Das Großherzogtum überweist für die Importe an grünem Strom eine Summe an Dänemark, das das Geld wiederum in die Entwicklung von Offshore-Windkraftanlagen oder von grünem Wasserstoff investiert. Der somit in Dänemark produzierte Energieanteil wird dann dem Großherzogtum und nicht Dänemark zugerechnet. Ein adäquater Weg, um seine Grünstrombilanz zu verbessern.

Auch beim Bau von Energieinseln arbeiten beide Länder bereits zusammen, wie das Medium Luxemburger Wort berichtet. Im Rahmen dessen werden künstliche Inseln vor der Küste Dänemarks errichtet, wo die Energie verschiedener Offshore-Windparks gebündelt und das Festland mit grüner Energie versorgt wird. „Es handelt sich um ein kolossales Unterfangen und ein echtes Beispiel gelebter Energiewende“, hieß es vor dem Gipfel in einem gemeinsamen Beitrag der Staats- und Regierungschefs für Politico. Umso mehr für einen kleinen Staat wie Luxemburg.

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Keywords:
Luxemburg, offshore, Nordseegipfel, Ausbau, erneuerbare Energie, Windrad, Fläche, Binnenland, Europe, Gigawatt, Business, Däenmark, Kooperation
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