Niedersachsen gibt Bayern Kontra

Am Wochenende sind in Deutschland die letzten drei Atomkraftwerke abgeschaltet worden. Die Meiler Emsland im niedersächsischen Lingen, Isar 2 in Bayern und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg wurden vor Mitternacht am Samstag vom Netz genommen.

Und wenn es nach Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer geht, wird sich daran auch nichts ändern. Zumindest nicht in seinem Bundesland. Ganz anders sieht das Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der in den letzten Tagen mit Forderungen nach einem Weiterbetrieb in Länderhand Schlagzeilen machte.

Dazu hat Meyer eine eindeutige Meinung, wie er der dpa gegenüber sagte: "Fehlgeleitete und absurde Zwischenrufe aus Bayern kennen wir ja schon zur Genüge. Es wäre besser, wenn auch Bayern seine Hausaufgaben beim Thema Windenergie und beim Netzausbau endlich machen würde."

Unterstützung bekommt er durch harte Fakten: In Bayern wurden im ersten Quartal 2023 ganze zwei neue Windkraftanlagen genehmigt. So wundert es nicht, dass auch der Präsident des Bundesverbands Windenergie (BWE), Herman Albers, kürzlich von einem "De-facto-Ausfall der Südregion" beim Ausbau der Windkraft sprach. "Es braucht hier dringend ein neues Bewusstsein zur Ermöglichung des Zubaus, sonst setzen die südlichen Bundesländer mutwillig ihre Wirtschaft aufs Spiel."