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Spanien gibt Startschuss für Offshore-Windenergie
Obwohl vorläufige Studien in der Vergangenheit bereits gezeigt hatten, dass in spanischen Gewässern ein erhebliches Potenzial für erneuerbare Energien liegt, dessen Nutzung dazu beitragen könnte, die aktuellen nationalen Klimaschutzziele zu erreichen, gibt es in Spanien bislang keine Offshore-Windparks.
Nun ist es aber zu einem lang erwarteten Durchbruch gekommen: Nach mehr als vier Jahren Arbeit hat die Regierung in Madrid in dieser Woche endlich die maritimen Raumpläne – die so genannten POEM – für die Meeresgebiete vor den spanischen Küsten genehmigt. Damit ist der Weg frei, weitere Quellen für erneuerbare Energien zu erschließen.
Die maritimen Raumpläne sollen eine optimale Nutzung des Meeresraums ermöglichen, Konflikte reduzieren und die Koexistenz verschiedener Akteure wie Fischerei und dem Energiesektor fördern und gleichzeitig den Schutz empfindlicher Ökosysteme, Lebensräume und Arten sicherstellen. Spanien hat nun Pläne für fünf verschiedene Meereszonen aufgestellt: Nordatlantik, Südatlantik, Meerenge und Alboran, Levantine-Balearen und Kanarische Inseln. Insgesamt sind dort rund 5000 Quadratkilometer für die Entwicklung von Offshore-Windenergie reserviert.
Das Potenzial für Offshore-Wind vor der spanische Küste ist groß (Bild: Pixabay)
Von der Industrie wurden die Pläne wohlwollend aufgenommen. So sagte das spanische Unternehmen BlueFloat Energy, das zusammen mit Sener schwimmende Windparks entwickelt: „Die POEM stellen einen Wendepunkt für die Entwicklung der Offshore-Windenergie in Spanien dar, einem Schlüsselsektor für die Energiewende in unserem Land. Ihre Veröffentlichung ist der Ausgangspunkt für die Projektierer, um die Entwicklung der Offshore-Windenergie unter strikter Einhaltung der geltenden Rechtsvorschriften voranzutreiben und die Kompatibilität ihrer Projekte in Bezug auf die Nutzung des Meeresraums und die Umwelt nachzuweisen.“
BlueFloat Energy, das zusammen mit Sener Pläne für Offshore-Windprojekte von 1,25 Gigawatt vor der Küste der Kanaren, Kataloniens und Galiziens hat, forderte die Regierung auf, schnell einen rechtlichen Rahmen und Kriterien für öffentliche Ausschreibungen festzulegen.
Gleichzeitig warnten die Unternehmen aber auch vor möglichen Problemen, ähnlich wie beim Onshore-Wind, wo es auch in Spanien in den letzten Jahren vermehrt zu Konflikten mit Anwohner*innen kommt. „Große Infrastrukturprojekte haben oft zu sozialer und territorialer Ablehnung geführt, vor allem weil es an Transparenz, Dialog und Konsens mit den Bürger*innen und Interessengruppen mangelte. Es ist an der Zeit, sich zu einem Gleichgewicht zwischen technischer Machbarkeit, sozialer Akzeptanz und lokalem Nutzen zu verpflichten – und die Ausschreibungen könnten so gestaltet werden, dass sie dies verlangen. Dies ist der einzige Weg zu einer gerechteren und nachhaltigeren Energiewende.“
- Autor:
- Katrin Radtke
- Email:
- presse@windmesse.de
- Keywords:
- Spanien, offshore, Windpark, Küste, Raumplanung, maritim, BlueFloat Energy, Sener, Plan, erneuerbare Energie
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