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Kein Greenwashing mehr durch Werbung und Sponsoring der Fossilindustrie
Um die Initiative zu starten, blockierten in dieser Woche mehr als 80 Aktivisten von Greenpeace mit Hilfe von Werbebannern für fossile Brennstoffe die Einfahrt zur Shell-Ölraffinerie im Hafen von Rotterdam.
"Wir sind heute hier, um den Schleier über der fossilen Brennstoffindustrie zu lüften und sie mit ihrer eigenen Propaganda zu konfrontieren. Unsere Blockade besteht aus genau den Anzeigen, die die Unternehmen der fossilen Energieträger nutzen, um ihr Image aufzupolieren, die Bürger zu täuschen und den Klimaschutz zu verzögern. Die Bilder in diesen Anzeigen haben nichts mit der Realität zu tun, die uns hier in der Shell-Raffinerie umgibt. Mit dieser Europäischen Bürgerinitiative können wir die Gesetzgebung beeinflussen und einigen der umweltschädlichsten Unternehmen der Welt das Mikrofon wegnehmen", sagte Silvia Pastorelli, EU-Kampagnenleiterin für Klima und Energie und Hauptorganisatorin der EBI.
Die Klimaschutzorganisationen fordern die EU auf, ähnlich wie das seit einigen Jahren geltende Tabakwerbeverbot auch ein Verbot für Werbung und Sponsoring durch fossile Unternehmen einzuführen. Wenn eine EBI-Petition innerhalb eines Jahres eine Million verifizierter Unterschriften erreicht, ist die Europäische Kommission gesetzlich verpflichtet, zu reagieren und die Umsetzung der Forderungen in europäisches Recht zu erwägen.
Chaja Merk, eine der Aktivisten an Bord des Greenpeace-Schiffs, erklärte: "Ich bin mit Schildern aufgewachsen, die darauf hinweisen, dass Zigaretten tödlich sind, habe aber nie ähnliche Warnungen an Tankstellen oder Tanks gesehen. Es ist erschreckend, dass meine Lieblingssportarten und Museen von Fluggesellschaften und Autokonzernen gesponsert werden. Werbung für fossile Brennstoffe gehört in ein Museum - und nicht als Sponsor. Ich bin hier, um zu sagen, dass dies aufhören muss. Wir sind die Generation, die der Industrie für fossile Brennstoffe ein Ende setzen wird.“
Eine aktuelle Untersuchung von DeSmog, Words vs. Actions, deckt auf, dass fast zwei Drittel der Werbungen von den sechs untersuchten Unternehmen Greenwashes sind. Das bedeutet, dass die Verbraucher*innen durch einen ‚grünen Anstrich‘ getäuscht werden und annehmen sollen, dass für das Unternehmen Nachhaltigkeit und Klimaschutz ein Thema sind. In den Anzeigen wird die genaue Geschäftstätigkeit der Unternehmen nicht korrekt wiedergeben und es werden falsche Lösungen propagiert.
Es geht auch anders: Das dänische Energieunternehmen Ørsted gehört heute zu den nachhaltigsten Unternehmen der Welt (Bild: Ørsted)
Die Forscher von DeSmog haben dazu mehr als 3000 Anzeigen der sechs Energieunternehmen Shell, Total Energies, Preem, Eni, Repsol und Fortum auf Twitter, Facebook, Instagram und YouTube untersucht. Bei den drei schlimmsten Übeltätern - Shell, Preem und Fortum - werden 81 % der Anzeigen jedes Unternehmens als Greenwashing eingestuft, gab Greenpeace bekannt.
Gerade bei Shell gehen immer noch 80 Prozent der Investitionen in fossile Brennstoffe, obwohl das Unternehmen seit einigen Jahren auch versucht, in der Offshore-Windbranche Fuß zu fassen. Doch der Ausstieg aus fossilen Energieträgern ist hier nicht erfolgt. Dabei gibt es Beispiele anderer Unternehmen, die bereits vor Jahren genau diesen Weg eingeschlagen sind: So firmierte Offshore-Weltmarktführer Ørsted früher als DONG – Danish Oil and Gas – hat sich aber von diesen Geschäftsbereichen konsequent getrennt und zählt heute zu den nachhaltigsten Unternehmen weltweit. Es geht also auch anders!
- Author:
- Katrin Radtke
- Email:
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- Keywords:
- Greenpeace, Greenwashing, Klimaschutz, Shell, EBI, Petition, EU, Europa, fossil, nachhaltig, Ørsted, Blockade, Werbeverbot, Tabak