Vestas macht drei Werke dicht

Der dänische Windkraftanlagenhersteller Vestas hat angekündigt, drei seiner Werke in Europa zu schließen. Davon ist auch das deutsche Werk in Lauchhammer betroffen. Außerdem wird die Produktion an den Standorten in Viveiro, Spanien und Esbjerg, Dänemark, eingestellt. Das Unternehmen will seine Kunden künftig aus den zwölf anderen europäischen Standorten beliefern. Darüber hinaus spielt das Servicegeschäft von Vestas eine wichtige Rolle in der europäischen Präsenz, die mehr als 19 GW in Deutschland, Spanien und Dänemark zusammen umfasst.

"Die sich schnell vollziehende Energiewende, die rasche Einführung neuer Produkte und die jüngste Integration unseres Onshore- und Offshore-Geschäfts machen es erforderlich, dass wir unser Lieferkettennetzwerk und unsere Produktionsstandorte weiter ausbauen und weiterentwickeln. Vestas wird seine starke Präsenz in Europa in der Produktion und im Service beibehalten, aber es ist immer schwierig, Entscheidungen zu treffen, die sich negativ auf unsere guten, hart arbeitenden Kollegen bei Vestas auswirken. Ich möchte betonen, dass wir uns sehr dafür einsetzen, Möglichkeiten zur Umsiedlung unserer Kollegen zu prüfen, die leider von der Einstellung der Produktion in unseren Fabriken in Lauchhammer, Viveiro und Esbjerg betroffen sein werden", sagte Tommy Rahbek Nielsen, Executive Vice President und COO.

Das Vestas-Werk im brandenburgischen Lauchhammer hat seit der Verkleinerung seiner Aktivitäten vor zwei Jahren die Herstellung einer begrenzten Anzahl von Rotorblättern für die Turbinen V117 und V136 aufrechterhalten und beschäftigt derzeit etwa 460 Mitarbeiter. Vestas geht davon aus, dass der künftige Kundenbedarf für die Turbinen V117 und V136 durch Lieferungen aus seinen anderen Werken in der ganzen Welt gedeckt werden kann. Es wird erwartet, dass die Produktion in Lauchhammer bis Ende des Jahres abgeschlossen sein wird, während Vestas Möglichkeiten zur Verlagerung von Mitarbeitern, die derzeit vor Ort arbeiten, an andere Vestas-Standorte in Deutschland in den Bereichen Produktion und Service prüfen wird. Mit mehr als 15 GW installierter Turbinen, 11 GW in Betrieb befindlicher Anlagen und mehr als 2.500 Mitarbeitern ab August 2021 hält Vestas an seinem Engagement auf dem deutschen Markt und in der etablierten Lieferkette fest.     

Das Vestas-Werk in Viveiro, Spanien, beschäftigt rund 115 Mitarbeiter, die Generatoren für die 2-MW-Onshore-Plattform sowie Schalttafeln für die Offshore-Turbine V164 für Märkte außerhalb Spaniens herstellen. Aufgrund des Nachfragerückgangs für die 2-MW-Plattform und der Notwendigkeit, die Offshore-Fertigung zu optimieren, ist es nicht mehr tragbar, die Aktivitäten in Viveiro fortzusetzen. 

In der Fabrik von Vestas in Esbjerg, Dänemark, sind etwa 75 Mitarbeiter beschäftigt, die Energieumwandlungsmodule für die Offshore-Turbinen V164 und V174 herstellen. Da sich die Nachfrage nach diesen Modulen allmählich auf Märkte vor allem außerhalb Europas verlagern und über lokalere Produktionsstätten geliefert werden wird, geht Vestas davon aus, dass die Produktion von Leistungsumwandlungsmodulen in Esbjerg in der ersten Hälfte des Jahres 2022 eingestellt wird.

Vestas will versuchen, so viele Mitarbeiter*innen in andere Betriebe zu übernehmen wie möglich.